Toter BuckelwalAngespülter Meeressäuger in St. Peter-Ording geborgen

Boote Redaktion

 · 12.05.2025

Das Tier war rund zehn Meter lang.
Foto: Marius Harlinghaus/LKN.SH
Ein toter Buckelwal wurde am Strand von St. Peter-Ording aufgefunden. Der etwa 10 Meter lange Kadaver trieb vermutlich bereits längere Zeit in der Nordsee, bevor er an Land gespült wurde. Experten analysieren nun die Überreste, um mehr über das Tier zu erfahren.

Am Samstag, dem 11. Mai 2025, wurde am Strand von St. Peter-Ording in Schleswig-Holstein ein verstorbener Buckelwal-Bulle aufgefunden. Das etwa 10 Meter lange Tier war bereits stark verwest, als es rund 800 Meter südlich der Seebrücke im Ortsteil Bad angeschwemmt wurde. Ein Seehundjäger entdeckte den Kadaver im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Experten gehen davon aus, dass der Wal schon seit einiger Zeit tot im Wasser trieb, bevor er an den Strand gespült wurde. Die Bergung des Kadavers wurde noch am selben Tag von einer Firma durchgeführt.

Bergung und anschließende Untersuchung

Michael Kruse, Leiter der Nationalparkverwaltung, war vor Ort und beschrieb die Situation als emotional, aber auch sehr professionell. „Es berührt uns jedes Mal, wenn ein so großes Tier angespült wird", sagte er. Etwa 150 Interessierte beobachteten im Laufe des Tages die Bergungsarbeiten. Der örtliche Seehundjäger und der Info-Ranger der Nationalparkverwaltung informierten die Schaulustigen und sicherten das Bergungsgebiet ab. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten verlief laut Kruse routiniert und einwandfrei.


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Reaktion und reibungsloser Ablauf

Die Bergung des Wals konnte zügig durchgeführt werden, da die beauftragte Firma zufällig bereits vor Ort war, um eine alte Strandbar abzureißen. Der Kadaver wurde in einen Container gehoben und zur Tierkörperverwertungsanlage nach Jagel im Kreis Schleswig-Flensburg transportiert. Vor der Bergung nahm der örtliche Seehundjäger in Abstimmung mit dem Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) aus Büsum erste Proben und Messungen vor.

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Wissenschaftliche Untersuchung zur Todesursache

Die sterblichen Überreste des Buckelwals werden nun von Experten der Tierärztlichen Hochschule Hannover weiter untersucht. Ziel ist es, mehr über den Zustand des Tieres zu erfahren und möglicherweise die Todesursache zu ermitteln. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden voraussichtlich erst in einigen Wochen vorliegen. Solche Analysen liefern wichtige Erkenntnisse über die Gesundheit der Meeressäuger und mögliche Bedrohungen für die Population.

Buckelwale in der Nordsee

Buckelwale zählen zu den Bartenwalen und können eine beeindruckende Größe von bis zu 15 Metern erreichen. In der Nordsee sind sie eher seltene Gäste, da ihr natürlicher Lebensraum die offenen Ozeane sind. Sie unternehmen weite Wanderungen zwischen ihren Nahrungs- und Fortpflanzungsgebieten und können dabei Tausende von Kilometern zurücklegen. Ihr Gesang gehört zu den facettenreichsten Tierlauten und macht sie zu einer spannenden Spezies.

Strandungen an der Nordseeküste – bekanntes Phänomen

Die Strandung von Großwalen an der Nordseeküste ist ein seit Jahren bekanntes Phänomen. Häufig sind es Pottwale, die auf ihren Wanderungen die Orientierung verlieren und im flachen Wasser der Nordsee stranden. Für Buckelwale ist eine solche Strandung jedoch ungewöhnlicher. Erst am 20. Februar 2025 wurde im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer ein toter Buckelwal vor der unbewohnten Insel Minsener Oog gefunden.


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