Die niederländische Werft Feadship erweitert ihr Explorer-Portfolio um die 79,5 Meter lange Valor, die kürzlich die Werft in Aalsmeer verließ, um erste Probefahrten auf der Nordsee zu absolvieren. Das für einen erfahrenen US-Kunden gebaute De Voogt-Design im Stil einer Fregatte überrascht mit einer gelungenen Mischung aus dem Dreadnought-Bug eines Schlachtschiffs und der Silhouette einer modernen Fregatte. "Der Eigner hatte klare Vorgaben", erläutert Designer Chris Bottom. "Das Design sollte aus dem Weltraum erkennbar und einzigartig sein. Deswegen lehnte der erfahrene Yachteigner auch das typische 'Hochzeitstorten-Design' und die häufig kurvigen Formen vieler Yachten ab."
“Valor” wurde speziell für Expeditionen in arktische Gewässer konzipiert. Ihr Stahlrumpf verfügt über einen zwei Meter breiten Eisgürtel oberhalb und unterhalb der Wasserlinie, der die Yacht für die Klassifizierung "Bureau Veritas Young Ice 2" qualifiziert. Diese Einstufung ermöglicht es dem Eigner, seinen Traum von einer Durchquerung der Nordwestpassage zu verwirklichen. Zusätzlich ist das Schiff mit Wärmetauschern ausgestattet, die Energie recyceln und speichern können. Diese Technologie versetzt den robusten Explorer und seine Crew in die Lage, auch unter extremen arktischen Bedingungen effizient zu operieren.
Technologisch sticht besonders das moderne Antriebssystem hervor. Laut Feadship handelt es sich dabei um "eines der umweltfreundlichsten und effizientesten Yacht-Antriebssysteme, die heute verfügbar sind". Anstelle konventioneller Hauptmotoren und Hilfsgeneratoren setzt die Yacht auf ein diesel-elektrisches, batteriebetriebenes Antriebssystem, das durch eine Solarzellenanlage am Mast unterstützt wird. Die Energieversorgung erfolgt über vier drehzahlvariable, hocheffiziente Generatoren, die mit einem Gleichstromnetz und einem Netz aus wassergekühlten Lithium-Ionen-Batterien verbunden sind. Dieses System ermöglicht es “Valor”, bis zu zwei Tage lang ohne CO2-Ausstoß zu operieren. Zudem verfügt der voluminöse Verdränger (2.025 Gross Tons) über die fünffache elektrische Leistung der 83,5 Meter langen “Savannah”, die Feadship 2015 wasserte. Bei den Probefahrten kommt zudem Hydrotreated Vegetable Oil (HVO) Biokraftstoff zum Einsatz, der die CO2-Emissionen um bis zu 90 Prozent reduziert. Stabilisierungssysteme von Quantum inklusive XT Finnen und Maglift Stabilisatoren machen die Feadship mit der Baunummer 715 zu einer komfortablen Basis für Weltreisen.
Im Inneren bietet “Valor” Platz für bis zu 14 Gäste in sechs Kabinen auf dem Hauptdeck. Ein Deck ist dem Eigner gewidmet, mit einer nach vorne ausgerichteten Kabine mit Blick über das Helideck, einer Außenlounge mit privatem Jacuzzi, einem großzügigen Ankleidezimmer mit En-Suite-Bad und einem Büro. Die Skylounge ermöglicht formelles Dinieren für den Eigner und seine Gäste, wobei verschiebbare Glaswände für flexible Innen/Außen-Nutzung sorgen. Für die Innenausstattung zeichnet das britische Studio Bannenberg & Rowell verantwortlich. Das Londoner Team setzte auf eine Mischung aus Vintage- und Mid-Century-Ästhetik, ergänzt durch hochwertige Steinarbeiten und maßgefertigte Möbel von renommierten Herstellern wie George Nakashima, Linley, Pollaro und Silver Lining. Ein besonderes Highlight ist die von Bannenberg & Rowell entworfene Haupttreppe, ein Meisterwerk aus 48.001 Einzelteilen, darunter massives Bronze und Stein.