Tobias Frauen
· 24.05.2023
Der Zeitplan für die Konsultationen der verschiedenen Interessensgruppen zum Nationalpark Ostsee wurde bekannt gegeben. Das Thema Boot fahren steht gemeinsam mit anderen Wasserportarten am 11. Juli auf dem Plan.
Die Unsicherheit unter den Wassersportlern vor dem Hintergrund des geplanten Nationalparks Ostsee ist groß. Viele haben Angst um ihre Spots an der Küste Schleswig-Holsteins. Das Unverständnis, warum ausgerechnet Freizeit-Sportler einen entscheidenden Einfluss auf den Zustand der Ostsee haben sollen, ist dabei gepaart mit der Frage: Wie ist denn überhaupt der Stand, wie geht es weiter?
Das Ministerium hat den Zeitplan für den Prozess beim Kickoff im März grob skizziert: Bis in den Spätsommer hinein sollen in Workshops Konsultationen mit verschiedenen Interessensgruppen stattfinden, in einem “Verzahnungs-Workshop” werden diese dann im Oktober/November gebündelt und bis Ende des Jahres abgeschlossen. Eine Entscheidung soll laut dem Plan des Ministeriums in der zweiten Jahreshälfte 2024 fallen.
In dieser Woche wurden die Termine für die Fachworkshops bekannt gegeben:
„Im Workshop soll ein möglichst repräsentativer Querschnitt der entsprechenden Stakeholderinnen und Stakeholder mit Bezug zur schleswig-holsteinischen Ostseeküste zu Wort kommen”, heißt es vom Ministerium. Laut der Mitteilung wurden folgende Organisationen zum Fachworkshop Wassersport eingeladen:
Tobias Goldschmidt hat bereits 2022 erste Pläne für einen „Nationalpark Ostsee“ vorgestellt. Er soll die verschiedenen Natur- oder Vogelschutzgebiete an der Ostsee verbinden und zugleich „ihren Schutz vertiefen“, wie der Grünen-Politiker sagt – damit es der Ostsee „zukünftig wieder besser geht“. Für den Wassersport könnte das massive Einschränkungen mit sich bringen, denn Teil eines Nationalparks sind sogenannte Nullnutzungszonen, in denen Wassersport, Schifffahrt und Fischerei tabu wären. Die betroffenen Gebiete sind in einer Anfang des Jahres veröffentlichten “Potenzialkulisse” zu sehen.
In einem Nationalpark müssten mindestens 50 Prozent der Fläche der Natur überlassen werden – ähnlich wie es beim Nationalpark Wattenmeer der Fall ist, der rund 300.000 Hektar größer ist als das Potenzial an der Ostsee. Das Ministerium erhofft sich von dem neuen Nationalpark „einen echten Attraktivitätsschub“ für die Ostseeküste und „enorme Chancen für den Tourismus und die Wirtschaft“, wie Goldschmidt dem Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag sagte.