Das Arbeiten am Unterwasserschiff gehört zu den anstrengendsten Aufgaben für Bootsbesitzer. Besonders das Überkopfschleifen mit schwerem Werkzeug führt schnell zu Ermüdung und verminderter Präzision. Das deutsche Unternehmen Sailmotive hat nun eine Lösung entwickelt, die diese Tätigkeit deutlich erleichtern soll. Das Kernstück des Systems ist eine Teleskopstange mit integrierter Gasdruckfeder, die den Exzenterschleifer trägt und dem Nutzer einen Großteil des Gewichts abnimmt. Laut Hersteller beträgt der Anpressdruck 25 oder 50 Newton – Kraft, die nicht mehr selbst aufgebracht werden muss, sodass man sich auf die präzise Führung des Werkzeugs konzentrieren kann. Es gibt zwei Gasdruckfedern zur Auswahl: Eine mit einem Anpressdruck von 25 Newton und eine andere mit 50 Newton.
Die Schleifunterstützung besteht aus einer Aluminiumteleskopstange mit einer speziellen Aufnahme für Exzenterschleifer. Die Verbindung erfolgt über ein Kugelgelenk, das eine flexible Bewegung des Schleifgeräts ermöglicht. In der minimalen Position misst die Teleskopstange 1,36 Meter in der Höhe, vollständig ausgefahren erreicht sie eine Höhe von 2,19 Meter. Damit ergibt sich ein Arbeitsbereich von 85 Zentimetern, der die meisten Anwendungsfälle am Unterwasserschiff abdeckt. Laut Herstellerangaben arbeitet das Unternehmen bereits an einem längeren Modul, das Arbeitshöhen bis zu 3,30 Meter ermöglichen soll. Die Gasdruckfeder hat einen Hub von 30 Zentimetern und sorgt für gleichmäßigen Anpressdruck, während das Werkzeug über die Stütze geführt wird.
Allerdings deckt die aktuell verfügbare Höhe von knapp 1,40 bis deutlich 2,19 Meter den Bereich vor der Brust bis über den Kopf ab. Hier wird bei Schleifarbeiten am Unterwasserschiff meist das Schleifgerät gehalten. Bei Booten mit sehr tiefen Kiel muss sowieso eine Arbeitsbühne aufgebaut werden, hier würde eine deutlich längere Stütze alleine keinen Vorteil bringen.
Bei der Entwicklung der Schleifunterstützung hat Sailmotive besonderen Wert auf die Materialauswahl gelegt. Die Halterungen für die Schleifgeräte werden im 3D-Druck gefertigt aus ASA-Kunststoff gefertigt. Dieses Material ähnelt dem bekannten ABS, überzeugt jedoch durch bessere UV-Beständigkeit und Verarbeitbarkeit. Die Teleskopstange selbst besteht aus Aluminium, was ein gutes Verhältnis von Stabilität zu Gewicht bietet. Mit dem Qualitätsversprechen "Made in Germany" unterstreicht das Unternehmen seinen Anspruch an Präzision und Langlebigkeit.
Nicht nur die Schleifunterstützung selbst, sondern auch die Wahl des passenden Schleifgeräts ist entscheidend für ein optimales Ergebnis. Die Schleifunterstützung von Sailmotive ist aktuell mit vier verschiedenen Schleifgeräten kompatibel. Für jedes Gerät gibt es eine speziell angepasste Halterung, die im 3D-Druck gefertigt wird. Derzeit verfügbar sind Aufnahmen für den Bosch GET 75-150, Bosch GEX 40-150, Metabo SXE 425 und Makita BO6050J. Das Unternehmen arbeitet bereits an weiteren Halterungen für Geräte von Festool und Makita, um die Kompatibilität zu erweitern. Die Getriebeexzenterschleifer wie der BOSCH GET oder Makita BO6050J bieten höhere Abtragsraten, sind jedoch in der Handhabung etwas anspruchsvoller. Die Arbeit geht schneller vonstatten, ist aber auch körperlich fordernder. Dennoch betont Sailmotive, dass die Anstrengung im Vergleich zur Arbeit ohne Schleifunterstützung nur einen Bruchteil beträgt.
Ein weiteres durchdachtes Detail der Schleifunterstützung ist die Verstellmöglichkeit des Anbindungspunktes am Kopfadapter. Diese Funktion erlaubt es, die Position des Schleifgeräts optimal an die jeweilige Arbeitssituation anzupassen. Dadurch kann der Anwender auch in schwer zugänglichen Bereichen des Unterwasserschiffs präzise arbeiten und die Ergonomie individuell optimieren. Die Kombination aus flexiblem Kugelgelenk und verstellbarem Anbindungspunkt sorgt für maximale Bewegungsfreiheit bei gleichzeitig stabilem Halt des Schleifgeräts. Durch diese durchdachte Konstruktion wird nicht nur die körperliche Belastung reduziert, sondern auch die Qualität des Schleifergebnisses verbessert.