“Portless Catamaran”Ein Katamaran zum Aufpusten

Jan Zier

 · 18.09.2022

“Portless Catamaran”: Ein Katamaran zum AufpustenFoto: Hersteller
Mit dem “Portless Catamaran” wird die von SUPs bekannter Dropstitch-Technologie auch für größere Gefährte genutzt.

Ein Motorboot, das ohne Hafen auskommt? Ein solarbetriebener Katamaran mit gleich zwei Decks, den man einfach nur aufblasen muss? Und der dann auch noch in einen Kofferraum passt?

Klingt schon ein bisschen verrückt, ja. Ist aber als „Portless Catamaran“ gerade auf der Messe „Interboot“ in Friedrichshafen zu sehen. Und dort einer der Lieblinge des neuen Messechefs Felix Klarmann.

Die Idee kommt aus Ungarn – und ist quasi eine Weiterentwicklung der aufblasbaren SUPs: Die dort verwendete Drop-Stitch-Technologie ermöglicht es heute, aufblasbare Produkte mit hoher Seitenwandfestigkeit herzustellen. Der zweistöckige Rumpf des „Portless Catamaran“ wurde so konstruiert, dass er alles in allem nur etwa 120 Kilogramm wiegt und in vier Elemente aufgeteilt ist, die man mit starken, industriellen Reißverschlüssen einfach verbinden kann. „Der Aufbau ist sehr einfach“, verspricht der Hersteller. Und keines der einzelnen Elemente wiegt mehr als 30 Kilogramm, so dass der Katamaran auch von einer Person alleine montiert werden kann. Eine „Sicherheitsrolle“ vorne und hinten schützt vor dem Ausrutschen – und auch für etwas Komfort beim Liegen. Zudem kann man das über eine multifunktionale Leiter zu erreichende Oberdeck, in dem auch ein biegbares, begehbares Solarpaneel verbaut ist, zum Sonnenbaden nutzen. Insgesamt ist der Katamaran für sechs Personen ausgelegt.

Der aufblasbare Katamaran im Detail:

Der "Portless Catamaran" ist in zwei Größen erhältlich
Foto: Hersteller

Das Gefährt wird in insgesamt zwei verschiedenen Versionen produziert: Es gibt die 4,5 mal 2,5 mal 2 Meter große Basis-Ausführung mit 9+3 Quadratmeter Nutzfläche und einem Oberdeck, dass maximal 160 Kilogramm aushält. Und es gibt eine größere und deutlich schwerere, 6 mal 3 mal 3 Meter große „Deluxe“-Variante mit 14 plus 12 Quadratmeter Nutzfläche. Außerdem gibt es einen 8 Quadratmeter großen, aufblasbaren Schwimmsteg namens „Beach“, den man zum Sonnen, Baden oder einfach als Erweiterung der Außenfläche seines Motorbootes nutzen kann.

Elektromotor mit Solar-Aufladung an Bord

Für den nötigen Vortrieb sorgt der Spirit 1.0 plus-Motor von ePropulsion. Er verursacht eine maximale Geräuschemission von 60 Dezibel, liefert umgerechnet etwa drei PS und ist für Boote bis etwa 1,5 Tonnen geeignet. Bei sparsamer Fahrweise hat er zunächst einmal eine Reichweite von vier Stunden, bei voller Geschwindigkeit - 7 Km/h - ist nach eineinviertel Stunden schon Schluss, acht Stunden lang muss der Motor mit seiner Akkukapazität von 1.276 Wh dann wieder aufgeladen werden. Der Lithium-Polymer-Akku bietet laut Hersteller mit einer einzigen Ladung eine durchschnittlich doppelt so lange Fahrzeit wie andere Elektromotoren mit geringerer Akkuleistung. Sollte der Akku mal ins Wasser fallen, dann schwimmt er einfach wieder an die Oberfläche. Ein Display informiert über Leistung, Spannung, Restlaufzeit und Akkuladung und ist zur besseren Sichtbarkeit hinterleuchtet, gesteuert wird ganz einfach per Lenkrad.

Das Deluxe-Modell kann mit bis zu zwei 3-Kilowatt-Motoren ausgestattet werden, was natürlich mehr Energie verbraucht. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt dann aber 14 Km/h.

Der Langzeitbetrieb des Elektromotors soll durch die Solarzelle auf dem Oberdeck des Katamarans gewährleistet werden „Bei ausreichend Sonnenschein können Sie sogar den ganzen Tag in Bewegung bleiben“, verspricht der Hersteller. Große Fenster bieten beinahe eine 360-Grad-Rundumsicht, das Boot kann aber auch mit UV-beständigen, transparenten Jalousien geschlossen werden – zudem gibt es als Extra noch Vorhänge, die überall für Schatten sorgen.

Die Preisliste und weitere Infos gibt es auf Anfrage unter portlesscatamaran.de