Ralf Marquard
· 17.07.2020
Beneteaus neues Modell der Flyer-Reihe gleitet auf einer Art Luftkissen übers Wasser – wir fuhren sie mit 200-PS-Außenborder vor Port Ginesta bei Barcelona
Beneteau gehört zu den Werften, die eine große Auswahl an Bootstypen in den unterschiedlichsten Längen und Ausstattungen anbieten. Da ist es nicht verwunderlich, dass sie jedes Jahr mit frischen und überarbeiteten Modellen auf den Markt kommt. Von denen suchten wir uns die Flyer 7 Sundeck aus.
Gefahren haben wir sie auf dem Mittelmeer bei Barcelona. An unserem Testtag bekamen wir es mit einer mäßigen Dünung und mit der Hecksee von anderen Sportbooten zu tun. Beides überspringt die Beneteau bei mittlerer Gleitgeschwindigkeit (etwa 25 kn) weich und ohne überkommendes Spritzwasser. Auch die gute Kursstabilität zeigt den ruhigen sicheren Lauf des Rumpfs.
Beschleunigt wird unser Testboot von einem 200-PS-Suzuki, der auch die maximale Motorleistung kennzeichnet. Er benötigt etwa drei Sekunden, um das Boot von Verdränger- in Gleitfahrt zu bringen. Der Bug hebt sich dabei nur mäßig an, und die Sicht nach vorn bleibt erhalten.
Macht man gleiches "Spielchen" mit getrimmtem Außenborder (etwa 1/2 auf der Anzeige), hebt sich der Bug naturgemäß weiter an, die Gleitfahrt beginnt jedoch nur etwas verzögerter als mit Antrieb "down". Also ein Hinweis darauf, dass die Leistung auch locker für Wakeboarder, Wasserskiläufer und Tubefahrer reicht. Unser Testboot hatte für seine Anhängsel einen speziellen Zugbügel installiert, der auf der Optionsliste steht.
Serienmäßig ist der 170-l-Sprittank: Er erlaubt eine respektable Reichweite von fast 130 sm in der wirtschaftlichsten Gleitfahrt (etwa 23 kn). Verantwortlich dafür ist das Zusammenspiel von moderner Motorentechnik und dem Air-Step-Rumpf. Der besitzt Stufen und Öffnungen. Letztere bringen die Luft unter den Rumpf (Luftkissenwirkung), wodurch das Boot "leichter" gleitet.
Wie verhält sich der Rumpf in schnellen Kurven? Hier neigt er besonders mit getrimmtem Außenborder zum luftschnappenden Propeller; in dieser Situation hilft es, geradeaus zu lenken (der Propeller wird dann selbstständig wieder kraftschlüssig) oder Gas wegzunehmen und neu anzufahren.
Bei Slalomfahrt pendelt das Boot nicht übermäßig über die Längsachse, und beim Verreißen des Ruders setzt das Heck durchschnittlich hart ein. Ob man richtig getrimmt hat, spürt man an der Steuerung, und zwar wenn sich die Hydrauliklenkung zu beiden Seiten leichtgängig hin und her drehen lässt.