Mit der neuen Axopar 38 wagt der finnische Hersteller einen Schritt, den man so nicht unbedingt erwartet hätte. Seit Jahren gilt die Marke als Taktgeber für sportliche Weekender und clevere Daycruiser, doch das jüngste Modell ist weit mehr als eine bloße Weiterentwicklung. Wir zeigen das neue Prototypen-Modell der schwedischen Werft.
Es wirkt wie die Essenz aus all den Erfahrungen, die Axopar in den letzten Jahren gesammelt hat: kompromisslos vielseitig, modular gedacht und dabei so klar gezeichnet, dass man schon beim ersten Blick erkennt, woher dieses Boot stammt.
Die 38 wirkt größer, offener, wohnlicher – fast so, als hätte man aus den Vorgängermodellen ein Boot destilliert, das keine Kompromisse mehr eingeht. „Wir wollten ein Schiff bauen, das das Beste aus allen Modellen vereint und gleichzeitig ein Stück mehr Alltagstauglichkeit mitbringt“, erklärt CEO Jan-Erik Viitala im Gespräch mit BOOTE. Dieser Anspruch spiegelt sich in vielen Details wider.
Am deutlichsten zeigt das neue Wheelhouse, wohin die Reise geht: mehr Raum, mehr Licht, Sitze, die sich drehen lassen, und ein Sofa, das sich im Handumdrehen zur Liege oder Schlafstätte umbauen lassen soll. Dazu große Glasflächen, ein Schiebedach und die typischen Gullwing-Türen, die das Boot nicht nur praktisch, sondern auch charaktervoll machen. Ein Raum, der gleichermaßen für schnelle Ausfahrten wie für längere Aufenthalte gedacht ist.
Unter Wasser bleibt sich Axopar treu. Der neue Rumpf mit Twin-Stepped-V-Kiel und steilem Bug verspricht schnelles Ansprechen, Stabilität und Effizienz – ähnlich wie auch schon bei der Axopar 37. Über 45 Knoten Spitzengeschwindigkeit sollen möglich sein, und mit einem Tankvolumen von 830 Litern lassen sich auch weite Strecken entspannt zurücklegen. Selbst gefahren ist das Boot noch niemand – ein offizieller Test steht noch aus. Aber realistisch betrachtet: Es wäre eine große Überraschung, wenn die 38 nicht die gleiche Fahrfreude vermittelt wie die 37er oder andere Modelle des Herstellers.
Auch die Wohnlichkeit ist neu gedacht. Die Kabinen bieten mehr Stehhöhe, bessere Belüftung und zusätzlichen Stauraum. Im Bug lässt sich der Bereich flexibel nutzen – entweder als Lounge mit Tisch und Sofa oder als große Liegefläche für entspannte Stunden vor Anker. Am Heck wiederum ist fast alles möglich: Sitzgruppe, Sonnendeck oder sogar ein zusätzliches Kabinenmodul. Damit setzt Axopar um, was viele Werften versprechen, aber selten so konsequent realisieren: echte Anpassungsfähigkeit.
Die 38 wirkt wie eine Antwort auf all die kleinen Fragen und Wünsche, die Eigner in den letzten Jahren geäußert haben. Wer Axopar bislang nur als Sportbootbauer gesehen hat, wird feststellen: Hier verschwimmen die Grenzen zwischen Daycruiser und Weekender.
Offiziell vorgestellt wird die Axopar 38 erst auf der boot Düsseldorf 2026. In Cannes gab es bislang lediglich ein Fotoshooting, an Bord gehen war noch nicht erlaubt. Umso größer ist die Spannung zur großen Vorstellung.