H2 Design entwickelte ein zentrales Atrium mit Glasaufzug und Hängetreppe, das sich über fünf Decks erstreckt. Das 615 Quadratmeter große Eignerdeck erhält eine Mastersuite, zwei VIP-Kabinen, Lounge-Bereich und Speise-Areal inklusive Show-Küche. Maximal 28 Chartergäste dürfen an Bord, obwohl die insgesamt 18 Kabinen mehr Platz bieten würden.
Auch wird „REV Ocean“, die Anfang 2018 nach Plänen von Espen Øino auf Kiel gelegt wurde, im Yacht-Finish strahlen. Doch nur 25 Prozent des Jahres sollen dem „Expeditionsmodus“ untergeordnet werden, wie Burgess und REV Ocean die Privatnutzung nennen. Dem Yachtbetrieb ordnet sich nahezu die gesamte vordere Schiffshälfte von Deck drei bis nach oben unter, ein beträchtlicher Teil des Innenraumvolumens von 19.250 Gross Tons. Darunter lebt die 65-köpfige Crew, und die achterliche Hälfte gehört den Wissenschaftlern mit neun Laboren und Auditorium oder Kino für 30 Personen.
Wer wann an Bord kommt, ist klar geregelt: „REV Ocean“ soll 75 Prozent des Jahres im Auftrag der Forschung unterwegs sein. BOOTE EXCLUSIV reiste nach Norwegen und sprach REV-Ocean-CEO Nina Jensen: „Wir sehen uns eher als Fahrzeug (Vessel) denn als Yacht.“ Bereits das Akronym REV sagt das aus: „Research and Expedition Vessel“. Jensen leitet die eigens gegründete Stiftung gleichen Namens. Die schickt allerdings keine eigenen Teams, sondern koordiniert die Aufenthalte von bis zu 34 Forschern pro Tour und möchte eine dynamische Plattform im wortwörtlichen Sinne bieten. Forscher- und Charterwelten sollen nicht strikt voneinander getrennt existieren.
So dürfen auch Gäste das bis zu 2.300 Meter tief gehende Tauchboot nutzen. Burgess möchte mit den Reiseprofis von Joro Experiences auch private Expeditionen in die Arktis oder Antarktis organisieren, bei denen man sich Forschenden anschließt. Passenderweise parkt Tauchboot „Aurelia“ im Hangar mit einem Wakeboardboot. Der Raum war erst als Folge der Verlängerung um zwölf Meter entstanden, die VARD im Frühjahr 2024 im norwegischen Brattvag vornehmen musste. Die Konstruktion war zu kopflastig. Gut 25 Meter über der Wasseroberfläche fielen die 33 Scheiben der vollverglasten Panoramalounge mit 22 Tonnen ins Gewicht. Ebendieses Deck kappte man im Zuge der Verlängerung, hielt jedoch an der geschlossenen Aussichtsplattform fest – ein Deck tiefer, mit Aufbaustruktur aus Aluminium statt wie sonst aus Stahl und einer Grundfläche von 290 Quadratmetern.
An Deck entstand Platz für einen Padel-Tennis-Court oder Container – je nach Nutzung. Der bereits georderte ACH145 landet auf dem Helipad im Heck neben dem 15-Tonnen-Kran oder vorn auf dem zertifizierten Landeplatz mit Hangar. „REV Ocean“ hat das Potenzial, dem „zwei in einem”-Anspruch gerecht zu werden. Über Burgess können aber auch Urlaube ohne Wissenschaftsbezug gebucht werden. Was eine Woche kosten wird, verrieten die Broker noch nicht.