Die Saetta 128 schließt eine Lücke in der Serie (140, 120, 106) und kombiniert dabei bestmöglich „Geschwindigkeit und Größe“. Zudem führt die Marke der Ferretti-Gruppe mit „Saetta“ (ital. für Blitz) eine eigene Bezeichnung für die Gleiter-Linie ein, wie sie mit „Navetta“ bereits für die Verdränger existiert. Drei 128er mit Tri-Deck sind bereits im Bau, zwei davon verkauft. Die Nummer eins wird noch im Jahr 2026 fertig und verbleibt zunächst bei der Ferretti-Gruppe als Vorführmodell.
Für den Neuzugang zog allerdings nicht Francesco Paszkowski die Linien auf, sondern das 2022 gegründete Studio SY Design. Dessen Mitgründer, Matteo Sassone, arbeitete zuvor bei Paszkowski und war darüber bereits an vorherigen Saettas beteiligt und kennt die DNA der Marke. Für die 128 schuf Sassone Details mit Wiederkennungswert, zum Beispiel geometrische Trapez-Formen, achtern flach auslaufende Spoiler sowie Schanzkleider aus perforiertem Glas.
Der Antrieb der 7,70 Meter breiten Yacht erfolgt über Fünf-Blatt-Propeller, dahinter arbeiten MTU D 13-Pakte. 22 Knoten Topspeed stehen in den Papieren, wobei rund 18 bis 19 Knoten Reisegeschwindigkeit im Fokus stehen. Unterm Strich richtet sich die 128 an Eigner, die schnell unterwegs sein möchten. „Das zählt gerade in Florida oder im Mittelmeer“, sagt Giordano Pellacini, Ferretti-CCO, „30 Minuten schneller sein, ist dort wichtig, etwa auf der Strecke von Bonifacio nach Porto Cervo oder von Monaco nach Saint Tropez. Da kann man länger am Strand bleiben“.
Wer entspannt reisen möchte, kommt mit elf Knoten 1.000 Seemeilen weit. Die IMO Tier III Klassifizierung, die auf dem Einbau einer SCR-Abgasreinigungsanlage basiert, macht auch Fahrten in Abgas-Kontrollgebiete möglich. Vor allem für den US-Markt ist der geringe Tiefgang von 2,2 Meter wichtig, was die Saetta für das Inselhopping attraktiv macht.
Das Layout der Custom Line erzeugt in allen Räumen ein Gefühl von Weite. Im Fokus steht das neue Oberdeck-Konzept mit Ruderhaus, einem 20 Quadratmeter großen Salon plus doppelt so großer Heckterrasse. Auch die anderen Außenflächen sind üppig bemessen. Das Sonnendeck ist 30 Quadratmeter groß, das Cockpit 33. Viel Platz für zehn Gäste.
Das Interieur nahm unter den ACPV Architects Gestalt an. „Für uns war es wichtig die Essenz eines Gleiters zu verstehen“, sagt Patricia Viel, „hier gibt es andere, besondere Verbindung zum Wasser.“ Beim Zeichnen des Innenraums hat die Interieur-Spezialistin die Winkel und geometrischen Formen der Außenlinien übernommen, das Trapez etwa kehre wieder an Bett, Waschtisch, Decke und Stühlen. „Wir wollten die Energie, die das Boot ausdrückt, auch auf die Innenräume übertragen“, so die Designerin.
Auch das Mobiliar reihe sich hier ein, etwa „die filigranen Möbelfüße, die „zu den ständigen, schnellen Bewegungen der Yacht passen“. Ansonsten verkörpere das Interieur eher Understatement, als bewusster Gegenpol zum „Reichtum“ der Außenlinien.
Die beiden ab Werft vorbereiteten Interieur-Moods seien sich relativ ähnlich, sie unterscheiden sich in erster Linie in Bezug auf die Haptik der Oberflächen. „Classic“ stattet die Räume mit Eichenholz aus und tritt etwas schlichter auf, „Perfect Mood“ kombiniert Brauntöne mit Walnuss und hellem Marmor. Dazu Patricia Viel: „Classic liegt eher näher am Geist der Yacht, Perfect Mood ist etwas nautischer“.