Das Thema Boote lässt sich nicht abhandeln, ohne auch einen Blick dorthin zu werfen, wo die Träume der Motorboot-Liebhaber entstehen: nämlich in den Werften. Der Bootsbau ist noch immer ein Handwerk, das viel Geschick und Wissen erfordert. Viele Werften blicken auf lange Traditionen zurück und ihre Geschichten sind oft zugleich Geschichten einer Leidenschaft, einer Region oder einer Familie. Tradition trifft auf Moderne, wenn jahrhundertelang erprobte Techniken mit High Tech kombiniert werden. Anders als in anderen Industriebereichen hat Asien dem Westen in Sachen Bootsbau noch nicht den Rang abgelaufen. Der Bootsbau floriert in Deutschland, Europa und USA. Krisen tun der Freude am Motorbootsport anscheinend keinen Abbruch – und so ist die Nachfrage nach Motoryachten und -booten ungetrübt groß.
BOOTE berichtet über das, was hinter den Kulissen passiert: Wie entstehen Boote? Welche Neubauten laufen wo vom Stapel? Wie lauten die großen Namen in Europas Werft-Business? Wer fusioniert mit wem? Und wer hat wo welche Superyacht in Auftrag gegeben? Werften sind zugleich Orte der Tradition und der Superlative. Es gibt immer spannende News in der Welt des Bootsbaus – BOOTE hält Sie auf dem Laufenden!
Motorboote, die für den Freizeitzweck bestimmt sind, werden in Bootswerften gefertigt. Dort werden sämtliche Teile und Tätigkeiten, vom Rumpf über die Innenausstattung bis hin zur Installation der Elektrik, gefertigt und erledigt. In kleineren Werften sind Bootsbauer oft für sämtliche Bereiche des Baus selbst zuständig. Bootsbauer verfügen also über vielseitige Kenntnisse im Umgang mit Materialien, Innenausbau, Elektronik, Antriebstechniken und nicht zuletzt Design. Auch mathematisches und physikalisches Wissen ist gefragt, wenn Form des Bootes, Motorisierung und Bauweise geplant werden müssen.
In größeren Werften werden die Zuständigkeiten logischerweise aufgeteilt. Bootsbaumeister, Ingenieure und Designer kommen zum Einsatz, wenn Serienmodelle entworfen und in hohen Stückzahlen produziert werden sollen. Aber auch Sondermodelle auf Kundenwunsch und die aufsehenerregenden Super- und Megayachten gehören zum Produktportfolio mancher Bootshersteller.
Neben Neubauten gehören Pflege, Wartung, Reparaturen, Restaurationen und Um- bzw. Ausbauarbeiten zum Tätigkeitsfeld von Werften. Oft wird Kunden ein umfangreicher Bootsservice sowie ein Winterlager angeboten.
Werften haben definitiv einen ganz besonderen Stellenwert in der Industrie – und sie sind ganz besondere Arbeitsstätten. Die Vielfältigkeit der Tätigkeiten, die dort stattfinden, erklärt auch ein Stück weit den Preis von Motorbooten. Billig-Boote können nie zugleich Qualitäts-Boote sein – denn wenn hochwertige Materialien von erfahrenen Bootsbauern hochwertig verarbeitet werden, dann hat das seinen Preis. Wer also langfristig Freude mit seiner Motoryacht haben möchte, der sollte auf qualitative Werftarbeit setzen.
Wem das noch immer zu teuer ist, der kann ein gebrauchtes Boot erwerben. Hochwertige Boote haben in der Regel ein langes Leben vor sich. Dabei sollte man immer darauf achten, dass das Boot über eine CE-Plakette verfügt. Nur dann entspricht es den EU-weit harmonisierten Bau- und Ausrüstungsvorschriften und hat damit auch einen wesentlich höheren Wiederverkaufswert.
Bootswerften gibt es nicht bloß in Deutschlands Norden, sondern über das ganze Land verteilt. Sie bieten die unterschiedlichsten Portfolios: Während die einen eine breite Palette an Freizeitbooten in verschiedenen Größen offerieren, haben sich andere auf Superyachten, Elektroboote, Holzboote oder Bootsrestaurationen von Klassikern spezialisiert. Noch vielfältiger wird es, wenn man sich auch in anderen Ländern umsieht: Italien, Skandinavien, die baltischen Länder, Frankreich und die Niederlande begeistern mit zahlreichen Werften, die die unterschiedlichsten Boote hervorbringen.
Als „vielfältig wie das Meer“ bezeichnet die Bootswerft Frauscher ihre Produktpalette, die offene Runabouts, Center Console- und Elektroboote in prämierten Designs umfasst. Mit viel Innovation, Leidenschaft für Entwicklung und revolutionären Technologien schreibt die österreichische Frauscher Werft seit fast hundert Jahren Erfolgsgeschichte.
Die norddeutsche Werft Abeking & Rasmussen hat viele Gesichter: Sie ist Familienunternehmen, Forschungszentrum, Superyachten Hot Spot – und vieles mehr. Tradition trifft hier auf Entwicklergeist und modernste Technik. Dabei entstehen Yachten, Kreuzfahrt-, Marine und Spezialschiffe, die ihresgleichen suchen.
Die Bootswerft Funger bezeichnet sich selbst als „Werft für kleine klassische Yachten und feines Boothandwerk“. Bootsbaumeister Sebastian Funger hat sich im Rheinland der Restauration, Pflege, Winterkonservierung und Instandhaltung von Klassikern, oftmals Holzbooten, verschrieben. Aber nicht nur das – auch einen eigenen Neubau bietet er an: Die „Västbris“ fertigt er nach den 30 Jahre alten Entwürfen des schwedischen Bootsbauers Carl Andersson aus GFK und Holz.
Auch die Bootswerft Steinlechner am Ammersee versteht sich in der Restauration von Oldies und Klassikern. In ihrem Portfolio steht neben der Herstellung und Reparatur von Segeln und Planen auch die Überholung von Motoren oder die Umrüstung auf Elektro.
Die Hamburger Bootswerft Peter Knief an der Elbe hat sich auf den Bau der traditionellen Elb-H-Jolle spezialisiert, einem traditionellen Segelboot, das früher ganz aus Holz und heute aus GFK und Holz hergestellt wird. Peter Knief ist damit der letzte Bootsbauer, der noch Neubauten dieser Einheitsklassen produziert.
Noch sportlicher kommen die Rennruderboote der Bootswerft Empacher daher. Die langen, schmalen Renn-Skiffs, Renn-Zweier, Renn-Vierer und Renn-Achter werden aus hochwertigen, leichten Materialien wie Carbon, Kevlar und Epoxidharz hergestellt. Alle Boote der Firma werden traditionell gelb lackiert und sind Maßanfertigungen.
Ganz anders dimensioniert, aber nicht weniger dem Bootsbau zugehörig, ist der Bereich der Superyachten. In Deutschland entstehen vor allem in der Bremer Werft Lürssen immer wieder Mega- und Gigayacht-Projekte, die viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Gefertigt werden solche Bauten selbstverständlich nur auf Bestellung – Auftraggeber sind oft superreiche Ölscheichs, Oligarchen, Schauspieler oder andere Multimilliardäre.
BOOTE widmet sich aber nicht nur diesen Luxusobjekten, die zugegebener Weise viel Gesprächsstoff und Unterhaltung bieten, sondern auch durchschnittlicheren Modellen für „Normalverbraucher“. Welche Bootswerfen bieten also Serienmodelle zu vernünftigen Preis-Leistungs-Verhältnissen? Welcher Hersteller steht für welche Eigenschaften und Merkmale?
Neben den Werften für „Großformate“ wie Lürssen oder Meyer mischt Deutschland auch beim Bau kleinerer Yachten kräftig mit. Die bayrische Werft Bavaria Yachts liefert seit vielen Jahrzehnten hochwertige Motorboote mit komfortabler Ausstattung – und das zu einem ansehnlichen Preis-Leistungs-Verhältnis. Modelle wie die BAVARIA SR 36 räumen mit ihrem Design und ihrer Performance zahlreiche Awards ab.
In Frankreich produziert die Beneteau Group an zahlreichen Standorten (auch außerhalb des Landes) Segel- und Motorboote jeder Art und Größe. Auch die Werft Jeanneau gehört inzwischen zu dem Unternehmen und vergrößert das Portfolio und den Umsatz von Beneteau weiter. Ein Evergreen ist das Merry Fisher-Modell von Jeanneau, das sich seit Jahren großer Beliebtheit bei Bootsfahrern erfreut.
In Italien stehen die Werften Benetti, Azimut und Ferretti für High End Qualität und Fahrspaß und -komfort in vollendeter Form. Zur Ferretti Group gehört auch die Werft Riva Yachts, die Motorboote im eleganten Retrostil herstellt. Riva liefert aber nicht bloß Neubauten im Klassik-Style, sondern auch einige der wertvollsten Oldtimer am Markt. Vor allem das Modell „Aquarama“ ist besonders beliebt unter Sammlern.
Klar, dass auch die vom Wasser umgebene Nation Großbritannien mitmischt im Boots-Business: Die Werft Sunseeker liefert seit über 60 Jahren wahr gewordene Yacht-Träume. Ihre Modelle, die Namen wie „Predator“, „Ocean“, „Manhattan“ oder „Hawk“ tragen, sind in verschiedenen Größen erhältlich.
Auch die Werften Quicksilver, Sea Ray, Nimbus oder Bayliner stellen hochwertige Boote zu guten Preis-Leistungs-Verhältnissen her und sind mit ihren Serienmodellen deswegen häufig vertreten auf den Gewässern.
BOOTE berichtet über Werften und ihre neuesten Serienmodelle. Ausstattung, Design und Preis-Leistungs-Verhältnis der Baureihen wird dabei unter die Lupe genommen. Aber auch die Köpfe, die dahinter stecken, kommen zu Wort: In Interviews teilen Betreiber, Investoren, Designer und Auftraggeber spannendes Insider-Wissen.
Wartung, Reparatur und Pflege, sprich ein umfangreicher Service, ist nicht selten das, womit Bootswerften den Großteil ihres Umsatzes machen. Nicht alle Einträge, die man unter der Kategorie Werft findet, sind also tatsächlich das, was man erwartet: nämlich Hersteller von Booten. Nicht wenige Werften bieten ausschließlich Bootsservice an und bauen gar keine neuen Boote. Der Bedarf nach kompetenten Fachkräften, die Pflege, Reparaturen, Restaurationen, Winterkonservierung, Innenausbau oder Umbau übernehmen können, ist vor allem in Wassernähe groß. So finden sich an den Küsten, in Häfen, an Seen und Flüssen viele der Service-Werften, die zum Teil auch mobil tätig sind. Egal, ob man mit einem Motorschaden zu kämpfen hat, sich neue Polster für die Sitzgelegenheiten an Bord wünscht, den Antifouling-Anstrich oder das Abschleifen des Bodens nicht selbst übernehmen, vom Verbrennungs- auf den Elektromotor umrüsten, die neueste Elektronik nachrüsten oder den kompletten Innenausbau der Kajüten an Profis delegieren möchte – bei Bootsbauern ist Ihr Projekt in guten Händen und Sie bekommen individuelle Detaillösungen aus einer Hand.
Wenn Sie ein besonderes Liebhaber-Projekt restaurieren lassen wollen, dann finden Sie auch hierfür die passende Werft, die auf Klassiker und Holzboote spezialisiert ist. Bootsbauer lernen nicht bloß, mit modernen Verbundwerkstoffen umzugehen, sondern auch mit den Materialien, die früher zum Einsatz kamen.
Warum sind Wartung und Pflege überhaupt so wichtig? Kann man sich das Geld nicht vielleicht sparen und die Tätigkeiten selbst durchführen? Natürlich kann man selbst Hand anlegen, wenn man das nötige handwerkliche Geschick und vor allem Zeit mitbringt. Aber auch dann muss man Geld investieren, um Materialien und Werkzeuge zu kaufen. Oft wird der zeitliche Aufwand unterschätzt, den man als Laie benötigt, um Aufgaben auszuführen. Genauso wenig sollte man die eigenen Fähigkeiten überschätzen. Sachgerechte Wartung und Pflege verlängert das Leben von Booten, Maschinen und Systemen an Bord enorm.
Wie viel Wartungs- und Reparaturarbeiten anfallen, hängt sehr von der Art und dem Alter des Bootes ab. Wer beim Anschaffungspreis gespart und sich ein gebrauchtes Boot gekauft hat, der wird hinterher mehr Ausgaben für Wartung, Pflege und Reparatur haben.
Während die MV Werften an der Ostsee durch Insolvenz von sich reden machten, gibt es andernorts Neueröffnungen. Gerade kleinere Werften spielen eine immer wichtigere Rolle und sind in ihren Nischen oft sehr erfolgreich. Neben Neueröffnungen und Investitionen in neue Standorte sind Zusammenschlüsse an der Tagesordnung in der Welt der Boots- und Schiffbauer.
Manche Werften bekommen Auszeichnungen für besondere Leistungen – sei es im Bereich der Ausbildung, der Umweltfreundlichkeit oder des Designs. Gefeiert wird in Werften oft auch zu Firmenjubiläen, die nicht selten Anlass für Shows, Ausstellungen, Paraden auf dem Wasser oder gar dem Bau eines „Jubiläums-Modells“ sind. Auch Jungfernfahrten oder Taufen größerer Yachten werden meist öffentlichkeitswirksam als Events zelebriert. BOOTE kündigt an, wo es was zu feiern und zu sehen gibt und ist hautnah dabei, um anschließend darüber zu berichten.
Kriege und Krisen scheinen die Bootsbranche nicht aus der Ruhe zu bringen und die Nachfrage nach Spaß, Luxus und Superlative ist ungebremst. Trotz allem spielt auch der Nachhaltigkeitsgedanke eine immer größere Rolle.
Werften sind mehr als nur Fabriken, in denen Boote gebaut werden. Sie sind Ausbildungsstätten, Designbüros, Handwerksbetriebe, Herzensangelegenheiten, Traumfabriken, Forschungszentren, millionenschwere Unternehmen und in vielen Regionen Hauptarbeitgeber. Tauchen Sie mit BOOTE in die spannende Welt der Werften ein.