Saisonstart SpecialFit für die neue Saison – die Checkliste

Boote Redaktion

 · 13.03.2023

Saisonstart Special: Fit für die neue Saison – die ChecklisteFoto: Torsten Moench

Damit kein wichtiger Punkt der Auswinterung zum Saisonstart außer Acht bleibt, haben wir alle einmal mit kurzen Erklärungen zusammengestellt. Die Liste gibt es unten im Artikel auch als kostenlosen PDF-Download.


Dieser Artikel ist Teil des Specials Saisonstart. Alle Teile:


Inhalte dieses Artikels:

Es ist Zeit, aus dem Lehnstuhl hochzukommen, Frühling liegt in der Luft. Der Winterschlaf ist zu Ende, das Boot muss für die neue Saison auf dem Wasser fit werden. Die vorherige exakte Planung minimiert die später aufzuwendende Zeit. Beispielsweise mit einer Checkliste, die man Punkt für Punkt abhakt, vergleichbar mit der Arbeit eines Piloten vor dem Start. Die folgende Liste ist sicherlich erweiterungsfähig und es lohnt sich, über die Jahre . Sie dient nur als Anhaltspunkt, weil die Arbeiten je nach Bootsgröße variieren. Mithilfe der vorgegebenen Liste kann sich jedoch jeder Skipper eine eigene Checkliste, passend fürs Boot, zusammenstricken.

Außen

Viele Skipper vergessen nur zu leicht, der Winterplane die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken, damit sie auch im darauffolgenden Herbst noch wintertauglich ist.
Zunächst muss man die Plane reinigen und zum Trocknen auslegen, ehe man sie zusammenlegt. Erst dann prüft man:

  • Rumpf auf Schäden
  • Kunststoff- und/oder Lackkorrekturen (auf richtige Außentemperaturen warten)
  • Beschläge, einschließlich Anoden, korrodiertes Material ersetzen
  • Funktion und Sicherheit von Badeplattform und Leiter
  • Waschen, Wachsen, Antifouling aufbringen

An Deck

Hier gilt der Ankergeschirr-Mimik besonderes Augenmerk, weil sie in Notsituationen (Motor fällt aus) im wahrsten Sinne des Wortes zum Rettungsanker wird. Gleichzeitig bietet sich die Gelegenheit, Tiefenmarkierungen an Kette oder Leine mit Farbe oder Tape zu erneuern oder neu anzubringen. Weitere Checks:

  • Ankerkette und -leine: korrodierte Kettenteile wie Wirbelschäkel ersetzen, ebenso ausgefranste oder beschädigte Leinen
  • Ankerwinde fetten
  • Relingstützen und -drähte, Handreling
  • Dichtigkeit sämtlicher Fenster und Luks
  • Persenning reinigen, auf Dichtigkeit prüfen, eventuell nachimprägnieren
  • Scheibenwischerfunktion, Wischerblätter erneuern
  • Davits, Gängigkeit von Rollen, Leinen und Schäkeln
  • Kontrolle von Ventilen und Abflussöffnungen der Cockpit-Selbstlenzanlage säubern
  • Verschlissene Leinen und Fender ersetzen
  • Holzteile eventuell nachlackieren
Foto: Torsten Moench

Innen

Niemand, der sein Haus fünf oder sechs Monate verschließt, erwartet beim Wiederkommen denselben guten Zustand wie beim Verlassen. Bei einem Boot erst recht nicht, weil Feuchtigkeit und mangelnde Belüftung deutliche Spuren hinterlassen. Wichtigste und erste Frühjahrsputzmaßnahmen sind das Lüften, Reinigen und Absaugen von Polstern und Matratzen, die man beim ersten warmen Sonnenlicht ins Freie schafft. Lüften und Reinigen heißt auch die erste Bootspflicht für alles, was verschlossen war, wie Schränke, Stauräume und Backskisten. Außerdem auf dem Zettel:

  • Bilge reinigen, wenn notwendig: nachstreichen
  • Funktion Hand- und/oder elektrische Bilgepumpe
  • Gassystem – falls vorhanden – komplett checken, einschließlich der Leitungen, Anschlüsse und Außenbordsabflussöffnung
  • Funktion Kocher und Kühlschrank
  • Küchen und Geschirrausrüstung, eventuell Teile ersetzen
  • Vorjahreskonserven entsorgen
  • Kissenbezüge, Vorhänge und Gardinen waschen
  • Teppichboden, falls vorhanden, reinigen
  • Frischwassersystem, einschließlich Tank mit Gebern und Anzeige, Filter und Pumpendichtung eventuell ersetzen
  • Schmutzwassertanksystem einschließlich Pumpe
  • WC-Funktion mit Pumpe und Ventilen, defekte Dichtungen austauschen
  • Funktion Heizung

Elektrik

Heute spielt die Elektrik an Bord neben der Funktion der Motoren die wichtigste Rolle. Ohne sie läuft nichts, springt nicht einmal der Motor an. Deshalb setzt man in puncto Elektrik die gründlichsten Checks an. Ohne es bei den einzelnen Prüfpunkten jedesmal extra zu erwähnen: Man sprüht Anschlüsse und Verbindungen grundsätzlich mit einem Antikorrosionsspray, wie beispielsweise WD 40, ein. Und was liegt im Einzelnen an?

  • Positionslampen, eventuell Birnen durch zugelassene ersetzen
  • Batterieladung und Anschlüsse, Pole fetten
  • Blower-Funktion bei Benzineinbaumotoren
  • Sicherungen, korrodierte austauschen
  • Trockenbatterien in elektronischen Geräten, Uhren und Taschenlampen ersetzen
  • Funktion sämtlicher Schalter
  • Beleuchtung, Ersatzbirnen eventuell ergänzen
  • Fest eingebautes Radio plus Lautsprecher
  • Funktion sämtlicher Anzeigeinstrumente für Navigation und Versorgung
  • Landanschluss

Sicherheit

Die beste Sicherheit an Bord ist gute Seemannschaft der Crew. Das setzt voraus, dass sich der Skipper seiner Verantwortung bewusst ist und Mitreisende entsprechend instruiert, was im Notfall zu tun ist. Zur wichtigsten Ausrüstung zählt in jedem Fall eine ohnmachtsichere Schwimmweste (und deren Handhabungsinformation) für jeden „Passagier“. Und außerdem?

  • Feuerlöschsystem Motorraum
  • Handfeuerlöscher, Wartungsintervall prüfen
  • Notsignale mit Ablaufdatum eventuell ersetzen
  • Erste-Hilfe-Kasten prüfen und ergänzen
  • Funkanlage
  • Funktion Rettungsinsel oder Beiboot

Motoren

Das ist ein Kapitel für sich und würde hier den Rahmen sprengen, zumal die unterschiede zwischen Einbaumotoren mit deren Antriebssystemen und Außenbordern groß sind. In der Regel sollten außerdem alle relevanten Arbeiten bereits beim Einwintern erledigt worden sein. Im übrigen lassen Sie lieber eine Fachwerkstatt ran.

Allgemeines zum Saisonstart

Vergessen Sie nicht, sämtliche Papiere zu checken. Dazu zählen Eigentumsnachweis, Zulassungen, Versicherungen, Betriebsanleitungen, Werkstatthandbücher und auch eine Liste wichtiger Telefonnummern für den Notfall.


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