SeemannschaftAlles rund ums Ankern – Das muss beachtet werden und so geht es richtig

Christian Tiedt

 · 20.01.2023

Seemannschaft: Alles rund ums Ankern – Das muss beachtet werden und so geht es richtigFoto: AdobeStock

Was gilt es zu beachten, damit der Anker auch wirklich hält? Schnell vorweggenommen: Das ist nicht nur eine Typenfrage

Keine Frage, lebhafte Häfen haben ihre Vorteile: Strom am Steg, Restaurants und Kneipen gleich nebenan, richtige Duschkabinen in der Marina. Aber immer muss das auch nicht sein, oder? Zum Glück bietet das Ankern dazu eine verlockende Alternative, egal ob binnen oder buten. Einfach den „Haken über Bord“, und man hat seine perfekte Bucht vielleicht sogar ganz für sich allein, komplett mit schönster Natur drumherum.

Und Ruhe. So weit die Theorie. Die Voraussetzung dafür ist nämlich, dass das „Eisen“ hält – und dafür müssen auch die Elemente einkalkuliert werden: Was machen Wetter, Wind und Strom, und könnten sich die gegenwärtigen Bedingungen vielleicht verändern? Bei so viel nötiger Seemannschaft kann man es verstehen, dass mancher Skipper am Ende des Tages doch die sichere Box vorzieht. Dabei ist auch das Ankern nur eine Frage der Übung; Routine und Sicherheit kommen mit der Zeit von ganz allein. Im Folgenden haben wir deshalb für Sie zusammengefasst, was man wissen sollte und was es zu beachten gilt – für Einsteiger und Experten gleichermaßen.

In diesem Artikel:


Ankertypen

Die Auswahl ist groß: Welcher Ankertyp der richtige ist, richtet sich in der Regel nach dem vorherrschenden Ankergrund im Hausrevier. Für die hierzulande häufigen Sand- und Lehmböden der Küsten- und Binnengewässer sind Pflug- und Platten­anker mit ihren Unterformen gut geeignet, da sie sich unter Zug eingraben. Besonders bei Sportbooten sind sie entsprechend weitverbreitet.

Daneben gibt es aber auch echte „Spezialisten“ für weichen Schlamm oder scharfe Felsen. Bei der Entscheidung kann allerdings auch der Stauraum an Bord ausschlaggebend sein: Einige Modelle lassen sich flach zusammenlegen und platzsparend unterbringen. Bei kleinen Booten ist daher auch der Klappdraggen die bevorzugte Variante. Als Material kommt meistens verzinkter Stahl zum Einsatz, seltener auch Aluminium oder aber auch (deutlich teurerer) Edelstahl.

Ankertypen zum Durchklicken:

Der Bruce-Anker: Mit seiner ausladenden, dreiflüge­ligen Flunke in Schaufelform verfügt der Bruce über hohe Haltekraft, wenn er sich tief in weichen Boden eingräbt. Ohne bewegliche Teile ist er einfach zu handhaben, passt aber nur in geräumige Ankerkästen – oder auf die Rolle vorn am Bug. Für bewach­senen und steinigen Grund ist er weniger geeignet. Der Pfluganker: Wie der Name schon sagt, gräbt sich dieser Anker unter Zugbelastung wie ein Pflug in den weichen Untergrund ein. Ein Allzweckmodell, das mit vielen leichten Abänderungen unter verschiedenen Produktnamen vermarktet wird. Am bekanntesten sind der CQR mit seitlichem Schaftgelenk (siehe Abbildung), der Kobra, dessen Schaft sich nach vorn klappen lässt, und der gelenklose Delta
Foto: BOOTE-Archiv

Ankergründe

Sand: Unter Wasser verhält sich Sand fast flüssig, verfestigt sich jedoch unter Druck und bildet damit die ideale „Grundlage“ für alle Anker, die sich eingraben. Auch Lehm ist weich, verfügt aber nicht über die gleiche Haltekraft, sodass Anker hier leichter ausbrechen können
Foto: BOOTE-Archiv, Hersteller
Verschiedene Ankergründe

Ankergewicht

Die Tabelle liefert in Anlehnung an die Vorgaben der Klassifizierungsgesellschaft Det Norske Veritas (DNV) Anhaltspunkte für die Wahl von Ankergewicht, Ketten- und Trossenstärke. Auch ein Zweitanker an Bord sollte nicht kleiner ausfallen, damit er seine Aufgaben erfüllen kann | Tabelle: BOOTE
Die Tabelle liefert in Anlehnung an die Vorgaben der Klassifizierungsgesellschaft Det Norske Veritas (DNV) Anhaltspunkte für die Wahl von Ankergewicht, Ketten- und Trossenstärke. Auch ein Zweitanker an Bord sollte nicht kleiner ausfallen, damit er seine Aufgaben erfüllen kann | Tabelle: BOOTE

Ankerwinden

Aufbau einer AnkerwindeFoto: Hersteller
Aufbau einer Ankerwinde

Während der Anker bei kleinen Booten bis etwa 8 m Länge noch gut per Hand ausgebracht und ebenso Hand über Hand wieder eingeholt werden kann, dürfte das beim schweren Anker eines größeren Bootes leicht zur schweißtreibenden (und schmutzigen) Angelegenheit werden. Eine Ankerwinde schafft Abhilfe, entweder noch in rein mechanischer Ausführung für den Handbetrieb oder mit kräftesparendem Elektromotor.

Per Knopfdruck wird das gesamte Geschirr nach und nach an Deck geholt und verschwindet im Ankerkasten. Bei Bedarf wird einfach unterbrochen, etwa um Schlick oder Lehm noch außenbords mit Schlauch oder Pütz abzuwaschen. Je nachdem, wie das Vorschiff aussieht, kann eine horizon­tale Winde (mit integriertem Motor) oder eine vertikale Winde eingebaut werden, die an Deck steht. Bei ihr befinden sich Motor und Getriebe im Bootsinneren.


Ankergeschirr

Komplettes Ankergeschirr | Zeichnung: Christian Tiedt
Wie ist der optimale Zugwinkel zu erreichen? Die Zeichnungen erklären es

Ein gutes Eisen allein macht’s nicht, auch das übrige Ankergeschirr muss auf das jeweilige Boot abgestimmt und gut in Schuss sein. Nur dann kann man sich darauf verlassen, wenn es mal etwas „unruhig“ werden sollte. Vom Bug aus betrachtet, nimmt das Ankergeschirr seinen Anfang im Kettenkasten im Vorschiff, über den selbst kleine Daycruiser bereits verfügen. Auch wenn er gern genutzt wird, um Fender oder Ähn­liches zu verstauen, haben in ihm eigentlich nur Kette oder Leine etwas zu suchen (die frei auslaufen können müssen) – und eventuell der Anker selbst, wenn er passt. Ansonsten ist sein Platz auf der Halterung am Bug oder (bei größeren Booten und Yachten) in der Klüse im Rumpf.

Zurück zum Ankerkasten: Schon so manche Kette ist mitsamt Anker komplett ausgerauscht und auf Tiefe gegangen, weil sie nicht gesichert war. Dafür gibt es im Ankerkasten in der Regel einen Bolzen, an dem das Ketten- oder Leinenende befestigt wird.

Für das eigentliche Ankergeschirr gibt es drei Möglichkeiten der Zusammensetzung: reine Kette, Ankerleine mit Kettenvorlauf (es befinden sich mehrere Meter Kette zwischen Anker und Leine) oder reine Ankerleine. Dabei gilt, dass mehr Kette auf dem Boden auch mehr Gewicht bedeutet, was ein größeres Boot besser auf Position hält. Natürlich müssen die gleichen Kilos dann auch während der Fahrt an Bord mitgeschleppt werden. Für kleinere Kajütboote und offene Sportboote sind daher die Optionen mit Leine besser geeignet.

Bei der Art der Kette hat man die Wahl zwischen verzinktem Stahl und Edelstahl. Letzterer ist zwar deutlich teurer, läuft aber leichter und ist langlebiger. Bei der Leine muss darauf geachtet werden, dass es sich um spezielle Anker- oder Bleileine handelt, die absinkt und nicht aufschwimmt (da sie schnell im Propeller landen kann).

Um den Zugwinkel des Ankers möglichst flach zu halten und das Einrucken in die Kette bei Schwell abzudämpfen, kann zusätzlich ein Reitgewicht an einer Sorgleine ausgebracht und in die Kette eingehängt werden. Eine Boje, die per Trippleine mit dem Anker verbunden ist, zeigt nicht nur dessen Lage an (was bei der Bestimmung des Schwojkreises hilft), sondern kann auch die Bergung erleichtern.


Ankerwache

Kreuzpeilung: Ändern sich die Peilwinkel zu den beiden Landmarken, schleift der Anker | Zeichnung: Christian Tiedt
Methoden zur Ankerwache

Wenn das Eisen ruhig am Grund liegt, kann der gemütliche Teil des Tages beginnen. Doch damit es keine bösen Überraschungen gibt, sollten drei Dinge nicht vergessen werden. Erstens: Wenn Sie eine Abkühlung benötigen, stellen Sie vor dem Sprung ins Wasser klar, dass Sie auch wieder an Bord kommen – besonders dann, wenn das Boot keine Badeplattform hat. Zweitens: Da vor Anker alle möglichen Situationen eintreten können, die eine schnelle Reaktion erfordern, sollte (binnen: muss) immer mindestens eine Person an Bord in der Lage sein einzugreifen. Drittens: Eine Ankerwache, die darauf achtet, dass das eigene Boot auf Position bleibt, ist eigentlich fester Bestandteil guter Seemannschaft.

Ob die Wache aber auch nachts gegangen werden muss, hängt von den jeweiligen Bedingungen und besonders vom Wetter ab. In einer windstillen Sommernacht ist die Lage sicherlich deutlich entspannter als bei wechselnden, stürmischen Verhältnissen. Als „Helfer“ kann dabei ein Gerät mit GPS-Ankeralarm dienen, der dann ausgelöst wird, wenn das Boot den vorher festgelegten Bereich seines Schwojkreises verlässt. Ansonsten hilft die gute alte Kreuzpeilung bei der Überprüfung der Ankerposition.


Ankerplätze

Kollisionsgefahr: Die Größe des Schwojkreises richtet sich nach der Länge des ausgebrachten Ankergeschirrs und der Wassertiefe | Zeichnung: Christian Tiedt
Der Ankerplatz richtet sich auch nach dem eigenen Schwojkreis und dem der anderen Ankerlieger

Die Suche nach dem perfekten Platz für den Ankerstopp beginnt immer mit einem Blick auf die Gewässerkarte, völlig egal, ob man binnen unterwegs ist oder vor der Küste. Denn so lauschig eine Bucht von Bord aus auch erscheinen mag, entscheidend ist, wie es unter der Oberfläche aussieht. Die Karte enthält diese Informationen, von der Wassertiefe bis zu möglichen Hindernissen, und markiert Gebiete oder Abschnitte, in denen vom Ankern abgeraten wird oder wo es sogar amtlich verboten ist. Einen Eindruck davon, wie diese Hinweise auf den Sportbootkarten für Seegewässer aussehen, gibt die Abbildung. Auf den meisten Gewässerkarten für den Binnenbereich sieht es aber ähnlich aus.

Auch das Nachschlagen im Törn- oder Revierführer ist hilfreich, denn dort schildern die Autoren meistens ihre persönlichen Erfahrungen mit den einzelnen Ankerplätzen und verraten, worauf man achten oder vorbereitet sein muss – etwa, wie beliebt eine Bucht ist oder wie sich der Schwell vom nahen Fähranleger auswirkt. Auch den Einfluss der Elemente muss man im Hinterkopf haben: Wie verhalten sich Wind und Strom am gewünschten Ankerplatz? Der Wind sollte natürlich immer ablandig einfallen, besonders wenn er stärker weht. Bei anhaltendem Nordwind etwa wäre eine nur nach Süden geöffnete Bucht eine gute Wahl, doch der Wind kann drehen. Wer davon überrascht wird, muss verholen, um nicht auf Legerwall zu geraten – so nennt man die gefährliche Situation, wenn im schlimmsten Fall das eigene Boot zwischen dem auflandigen Wind und der nahen Küste steht. Der aktuelle Wetterbericht mit Vorhersage ist also absolut Pflicht. Auch Stromrichtung und Wassertiefe können sich ändern, besonders natürlich in Gezeitenrevieren.

Bei der Ankunft am Ankerplatz sollte man sich zunächst einen generellen Überblick verschaffen. Ist noch genug Platz? Die Schwojkreise aller Ankerlieger müssen dabei bedacht werden. Ein wichtiger Punkt kann auch sein, ob man mit dem Beiboot gut anlanden kann, falls der Plan das vorsieht.

Wenn die Karte keine weitere Auskunft über die Beschaffenheit des Grundes gibt, muss man zwar nicht mit zerklüfteten, nackten Felsen rechnen, hinderlicher Bewuchs ist aber dennoch möglich. Je nachdem, wie klar das Wasser ist, erscheinen „saubere“ Flächen von oben betrachtet hell, bewachsene eher dunkel. Ist das Wasser trübe – wie in unseren Breiten meistens – lohnt sich ein Versuch. Greift der Anker nicht, sollte man ihn so weit nach oben holen, dass man ihn kontrollieren kann. Hängt „Salat“ in den Flunken, ist eine andere Stelle vielleicht besser.


Bergen und Ausbrechen

In die „Freiheit“: Unklare Anker können entweder mit Maschinenkraft „aus­gebrochen“ ... | Zeichnung: Christian Tiedt

Soll der Anker geborgen werden, holt man das Geschirr (per Hand oder Winde) so weit ein, bis es senkrecht zum Grund führt. Nun wird der Anker nach oben geholt. Spätestens wenn er an die Oberfläche kommt, wird sich zeigen, in welchem „Zustand“ er ist. Besonders bei lehmigem Grund muss der Decksschlauch zur Hand genommen und das Eisen ordentlich gesäubert werden, bevor es an Bord geholt und verstaut werden kann.

Sollte sich der Anker nicht ohne Weiteres aus dem Grund lösen, ist er entweder sehr tief eingegraben oder hat sich in einem Hindernis verfangen. Eine Möglichkeit besteht nun darin, den Anker „auszubrechen“: Dafür muss man voraus einkuppeln und gegebenenfalls kurz Gas geben. Vorsicht mit der gespannten Kette am Bug! Wenn der Erfolg ausbleibt, ist Gefühl gefragt. Wer eine Ankerboje ausgebracht hat, kann versuchen, den Anker direkt mit der Trippleine zu bergen. Da die Leine an der Schaftbasis und nicht an seinem Ende befestigt ist, hat man einen anderen Zugpunkt, und die Flunken werden nach vorn unter dem Hindernis hervorgezogen.

Man kann sich auch mit einer Leinenschlinge behelfen, die am Geschirr bis zum Anker geführt wird und ebenfalls unten am Schaft greift, sodass der Anker kopfüber geborgen werden kann.


Ankersignale

Bezeichnung von „stillliegenden Kleinfahrzeugen“ (bis 20 m) binnen (links) und Bezeichnung von „Fahrzeugen vor Anker“ (unter 50 m) auf See (rechts) | Zeichnung: Christian Tiedt
Die richtige Bezeichnung für Ankerlieger binnen und auf See

Ankerlieger müssen für andere Fahrzeuge klar erkennbar sein: Binnen muss daher nachts ein weißes, rundum sichtbares Licht auf der Fahrwasserseite gezeigt werden. Auf See ist es bei Fahrzeugen unter 50 m Länge ebenfalls ein weißes Rundumlicht, allerdings dort, wo es am besten zu sehen ist: In der Regel sitzt es an höchster Stelle, etwa auf dem Geräteträger oder im Masttopp. Tagsüber ist auf Seerevieren dagegen der schwarze Ankerball Pflicht, natürlich ebenfalls gut sichtbar im vorderen Teil des Schiffes. Binnen kommt man dagegen ohne besonderen Signalkörper bei Tag aus.


Ankern im Notfall

Selbst wenn man eher selten zum Ankern kommt, gibt es einen guten Grund, das Eisen samt Geschirr immer einsatzbereit zu halten – denn wenn es hart auf hart kommt, kann es durchaus zum letzten Rettungsmittel werden. Das gilt besonders bei Ausfällen an der Maschinen- oder Steueranlage in kritischen Situationen, etwa wenn das manövrierunfähige Boot in ein Fahrwasser oder auf die Küste getrieben zu werden droht.


Ankermanöver

Gegen Wind oder Strom erfolgt die Anfahrt auf die angepeilte Ankerstelle. Das Boot macht langsame Fahrt voraus und wird erst direkt über der gewünschten Position aufgestoppt. Der Abstand zum Ufer und zu anderen Ankerliegern und deren Schwojkreis muss ausreichend groß sein | Zeichnung: Christian Tiedt

Hat man eine geeignete Stelle gefunden, ist das eigent­liche Ankermanöver an der Reihe. Sprechen Sie die einzelnen Schritte schon vorher mit der Crew durch, damit besonders die Kommunikation zwischen Vorschiff und Fahrstand funktioniert.

Wenn der Anker zum Fallen klargemacht ist, fahren Sie langsam gegen Wind oder Strom an (je nachdem, was den größeren Einfluss auf ihr Boot ausübt) und stoppen über der gewünschten Position auf. Nun wird der Anker langsam heruntergelassen, bis er den Grund erreicht hat. Bei handgeführter Leine spürt man die Grundberührung, bei der Winde muss geschätzt werden. Die Wassertiefe verraten Karte oder Echolot, die ausgesteckte Kettenlänge kann man durch farbige Markierungen kenntlich machen.

Nun lässt man das Boot achteraus treiben oder hilft leicht mit der Maschine nach. Mit der gleichen Geschwindigkeit wird nun gleichmäßig weiter Kette ausgesteckt, sodass sie möglichst gerade und gleichmäßig über den Grund verläuft und keine „Türme“ baut. Ist die nötige Restlänge unten (vierfache Wasser­tiefe bei reiner Kette, sechsfache bei Leine mit Kettenvorlauf, zehnfache bei Leine), wird die Kette gesichert. Nun wird achteraus eingekuppelt und eventuell kontrolliert etwas Gas gegeben, damit sich der Anker in die richtige Position drehen und langsam eingraben kann. Wenn das passiert ist, wird sich das Ankergeschirr spannen und das Boot – je nach eingesetzten Kräften – mehr oder weniger spürbar in die Kette „ein­rucken“ und zum Stehen kommen.

Ob der Anker wirklich fest liegt, kann an der Kette selbst kontrolliert werden: Bei wenig Wind oder Strom sollte sie, sobald das Boot zur Ruhe gekommen ist, annähernd senkrecht und locker in die Tiefe führen. Wenn sie straff gespannt ist, zittert und schräg voraus führt, ist das ein schlechtes Zeichen. Schleift der Anker auch bei ausreichender Länge des Geschirrs tatsächlich, sollten Sie ihn bergen und einen neuen Anlauf starten. Eventuell ist der Grund doch nicht geeignet, sodass der Anker nicht fassen kann. Dann sollten Sie noch einmal die Seekarte überprüfen und eine andere Stelle in der Nähe ausprobieren.


Ankerverbote

Ankerzeichen | Zeichnung: Christian Tiedt
Ankerzeichen | Zeichnung: Christian Tiedt

Längst nicht überall darf der Haken über Bord: Binnen gilt das zum Beispiel 50 m stromauf- und -abwärts des entsprechenden Tafelzeichens sowie auf Kanälen, Schleusenkanälen oder auf den Abschnitten, für die ein allgemeines Ankerverbot besteht. Ausnahmen werden dann durch das zweite Tafelzeichen angezeigt, was dann auch nur auf der Uferseite mit dem Schild gilt. Im Bereich der Seeschifffahrtsstraßen-Ordnung existiert nur das Verbotsschild, dort gilt das Ankerverbot beiderseits auf 300 m.

Buten und binnen darf außerdem an engen und unübersichtlichen Stellen und im Bereich von Fährstrecken und Brücken nicht geankert werden – und in der Fahrrinne natürlich auch nicht.


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