Pascal Schürmann
· 13.06.2023
Unter den festgestellten 114 Verstößen stachen im Zuständigkeitsbereich der Hamburger Wasserschutzpolizei zwei Bootsfahrer besonders negativ mit 1,11 beziehungsweise 1,25 Promille Atemalkohol hervor. Die Wasserschutzpolizei in Kiel stellte ebenfalls Alkoholverstöße fest, in einem Fall endete eine nördlich von Laboe durchgeführte Kontrolle sogar mit „Widerstand gegen Vollzugsbeamte“, wie es im Amtsdeutsch heißt, sowie mit zwei Blutprobenentnahmen. Zwei an Bord des kontrollierten Bootes anwesende Personen waren den Beamten zuvor wegen ihrer verwaschenen Aussprache aufgefallen. Eine Person verweigerte die angebotene Atemalkoholkontrolle und leistete Widerstand. Bei der anderen Person ergab der Test 1,7 Promille.
Eine Besonderheit gab es auch in Mecklenburg-Vorpommern. Dort sei unter anderem ein gefälschter Sportbootführerschein sichergestellt worden. Im Gesamtergebnis wurden in der Kontrollwoche durch die eingesetzten Kräfte 80 Ordnungswidrigkeiten sowie sechs Straftaten angezeigt. Aus zwei Bundesländern sowie aus Hamburg liegen der Redaktion detaillierte Zahlen vor.
So wurden in Schleswig-Holstein 192 Sportboote kontrolliert, davon unter anderem 156 Motorboote und 31 Segelboote. Festgestellt wurden dabei 34 Verstöße (Motorboote: 30, Segelboote: 2, Andere: 2). Die Beamten stellen in der Folge zwei Strafanzeigen und acht Ordnungswidrigkeitenanzeigen und sprachen 24 Verwarnungen aus, die mit einem Verwarngeld belegt wurden. Die beiden Strafanzeigen gab es für den eingangs geschilderten Fall vor Laboe (1 x § 316 StGB Trunkenheit im Verkehr, 1 x § 113 StGB Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte). Die große Mehrheit der festgestellten Verstöße, welche Verwarnungen sowie Ordnungswidrigkeitenanzeigen zur Folge hatten, so heißt es aus Kiel, bezog sich auf die Vorgaben der Seeschifffahrtsstraßen-Ordnung.
Die Hamburger Wasserschutzpolizei hat im Rahmen der „Maritime Safety Days” insgesamt 88 Wasserfahrzeuge und 113 Personen überprüft. Der Großteil der Kontrollen sei erfreulicherweise ohne Beanstandungen verlaufen. Acht Mängelmeldungen, insbesondere aufgrund fehlender Papiere und kleinerer Defekte, seien ausgestellt sowie ein Strafverfahren aufgrund des Verdachtes des Fahrens unter Alkoholeinfluss eingeleitet. Darüber hinaus wurden vier Ordnungswidrigkeitenanzeigen gefertigt (1x Verstoß Rechtsfahrgebot, 1x Schifffahrtszeichen missachtet, 2x verbotswidriges Befahrens von bestimmten Hafenteilen).
Für Mecklenburg-Vorpommern sieht die Bilanz der Kontrollwoche wie folgt aus: Insgesamt sind 233 Fahrzeuge kontrolliert worden (Sportboote: 193; Segelboote: 2, Charteryachten: 31, gewerbliche Boote: 5 sowie 2 Wassermotorräder). Dabei wurden insgesamt drei Verstöße hinsichtlich des Führens eines Fahrzeugs unter Alkohol gem. SeeSchStrO aufgenommen. Des Weiteren wurde eine Totalfälschung eines Bootsführerscheins festgestellt und der Besitzer wegen Urkundenfälschung angezeigt. In Summe belief sich die Zahl an festgestellten Verstößen auf 29 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten.
Eigens wurden in Mecklenburg-Vorpommern auch Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt: Von 122 Fahrzeugen seien 17 zu schnell unterwegs gewesen. Und auch Mietboote standen im Fokus der Kontrollaktionen: Bei 39 Kontrollen (38 Motorboote, 1 Segelyacht) wurden sieben Verstöße angezeigt, davon drei nach der See-Sportboot-Verordnung.
Die „Maritime Safety Days” sollen für verstärkte präventive Kontrollen aller Verkehrsteilnehmer auf dem Wasser stehen. Ziel sei „die Verhütung von Beeinträchtigungen und Schädigungen im Schiffs- und Sportbootverkehr“, sagt Polizeikommissar Sebastian Seibel, stellvertretender Pressesprecher beim Landeswasserschutzpolizeiamt Mecklenburg-Vorpommern. Vor allem aber, so Seibel: „Der nächste Themenkontrollzeitraum wird zeitnah erfolgen.“