Bisher war das dänische Muringbojen-System recht verwirrend. Von den 300 Bojen werden jeweils 150 von der Dansk Sejlunion (DS) und von Danske Tursejlere (DT) verwaltet. Wenn man zahlendes Mitglied in einem der beiden Vereine ist, kann man alle Bojen kostenlos nutzen. Auch deutsche Segler können sich bei Danske Tursejlere anmelden, um Zugang zum gesamten Netzwerk zu erhalten. Bisher konnten allerdings die 150 mit DT gekennzeichneten Muringbojen von allen Seglern kostenlos genutzt werden, unabhängig von einer Clubmitgliedschaft.
Verstanden? Macht nichts, denn ab jetzt gilt gleiches Recht für alle. Nur als zahlendes Mitglied bei Danske Tursejlere können deutsche Segler fortan an allen 300 Muringbojen (DS und DT) festmachen. Sune Abelgren Olsen (DT): „Der Unterhalt der Bojen wird größtenteils von unseren Mitgliedern über die Beitragszahlungen finanziert. Deshalb finden wir es nur fair, dass jeder, der die Bojen nutzen möchte, auch dazu beiträgt, die finanzielle Grundlage dafür zu sichern. Dies ist der beste Weg, um sicherzustellen, dass es auch in Zukunft viele Bojen mit einem hohen Sicherheitsniveau geben wird.“ Die Mitgliedschaft kostet zurzeit 265 Dänische Kronen (35,50 Euro).
Erstmals bleiben die Muringbojen den Winter über im Wasser und werden nicht am Ende der Saison eingeholt. Der Grund ist die wachsende Zahl an Booten, die über den Winter im Wasser bleiben. Ob aus wirtschaftlichen Überlegungen oder der Freude am Fahren außerhalb der Saison – das ist eine positive Nachricht für alle Winterbootsfahrer und Liebhaber der gelben Bojen.
In der App „Blå Oplevelser“ ist eine Karte mit allen Bojen und deren genauen Koordinaten verfügbar. Ein Link ermöglicht den Zugriff auf touristische Informationen der jeweiligen Gebiete, allerdings nur auf Dänisch. Hier kann ein Online-Übersetzer hilfreich sein. Jedes Mitglied erhält neben einem Wimpel zur Sichtbarmachung der Mitgliedschaft auf dem Wasser auch viermal jährlich eine Vereinszeitschrift – ebenfalls auf Dänisch.
Die dänischen Bojen dürfen maximal 24 Stunden belegt werden, und die Belastung darf 15 Tonnen nicht überschreiten. Mehrere kleine Boote können sich an einer Boje festmachen, solange die maximale Belastung nicht überschritten wird. Die Betreiber haften jedoch nicht für Schäden, selbst wenn die Vorschriften eingehalten werden. Normalerweise liegen die dänischen Bojen in einer Wassertiefe von 2,5 bis 3 Metern, daher wird offiziell davon abgeraten, sie bei auflandigen Winden und möglicher Grundberührung zu nutzen.