Unbekannt
· 14.02.2014
Mosel, TEIL 1: Der Weinbau hat den Unterlauf des Flusses zwischen Koblenz und Pünderich geprägt – und ihm den Namen gegeben. Das Revier im Überblick.
Der deutsche Teil der Mosel verläuft über eine Strecke von rund 250 km in nordöstlicher Richtung quer durch das Bundesland Rheinland-Pfalz, vom Europäischen Dreiländereck bis zur Mündung in den Rhein bei Koblenz (Strom-km 0).
Die „Mosella“ der Römer
Auf seinem gewundenen Weg durchzieht der Fluss uraltes Kulturland: Schon die Römer schätzten die "Mosella" als Verkehrsweg; heute beläuft sich das Transportaufkommen auf mehr als zwölf Millionen Gütertonnen und macht die Mosel zu einer der wichtigsten Wasserstraßen Europas – vor allem Dank der Regulierung mit dreizehn Staustufen und Schleusen zwischen Koblenz und dem französischen Thionville. 1964 wurde der Ausbau in deutsch-französischer Kooperation abgeschlossen.
Tief eingeschnittene Schleifen
Unterteilt wird der deutsche Abschnitt in Ober-, Mittel- und Untermosel. Der letzte Abschnitt, die rund 100 km von Pünderich bis Koblenz, ist dabei der reizvollste: Mit tief eingeschnittenen Schleifen bahnt sich der beinahe kanalisierte Fluss hier seinen Weg durch das Rheinische Schiefergebirge. Die steilen Hänge zu beiden Seiten wurden schon früh für den Weinbau genutzt.
Am Ufer Burgen und Riesling
Auf angelegten Terrassen reifen dort die Reben für "Winninger Burgberg", "Alkener Uhlen" oder "Löfer Sonnenring". Riesling macht dabei – wenig überraschend – mehr als die Hälfte des Anbaus aus. Neben dem Wein bestimmen die Burgen und mittelalterlichen Städte das Panorama der "Terrassenmosel". Burg Thurant bei Alken und die Reichsburg Cochem, die eindrucksvoll über den Flussschleifen des "Cochemer Krampen" thront, sind bei Bootscrews beliebte Ziele.
Entspannt trotz Berufsschifffahrt
Als Sportbootrevier ist der Fluss längst etabliert, zahlreiche Clubs und Häfen bieten auch Gästen ausreichende Liegemöglichkeiten, etwa in Koblenz, Winningen oder Senheim. Viele Gemeinden verfügen außerdem über öffentliche Anleger, die zwar nicht immer zum Übernachten, dann jedoch wenigstens für Landgänge geeignet sind. Trotz des Berufsverkehrs läuft die Schifffahrt auf der Mosel weitgehend entspannt ab; die Navigation ist problemlos: Bei Hindernissen wie Brücken, Inseln oder Staustufen ist das Fahrwasser durchgehend betonnt. Für Sportboote gibt es eigene Schleusen (Infos rechts).
Mittel- und Obermosel folgen hier demnächst.
Chartern im Revier
Die Marina Winningen bietet ab Winningen eine geräumige Delphia 1350 Escape mit 6+2 Kojen an. Der moderne Verdränger kostet pro Woche je nach Saison zwischen 1595 und 2475 E. Kontakt: Marina Winningen Mosel, Inselweg 3, 56333 Winningen, Tel. 02606-22 96. www.marina-winningen.com/charter
Bootcharter-Schwanke in Güls bei Koblenz hat sich auf offene Sportboote spezialisiert (Beispiel: Hellwig Marathon V 485, Länge: 5,05 m, 80 PS, Tagespreis: 230 E). Führerscheinfreie Boote mit 15 PS sind ebenfalls im Angebot. Bootcharter-Schwanke, Im Gülserbootshafen 31, 56072 Güls, Tel. 0171-276 24 71.
Nautische Hinweise
Für Schiffbarkeit, Schiffsverkehr und Schleusenbetrieb auf der Untermosel (von km 0 bis 115,6) ist das Wasser- und Schifffahrtsamt Koblenz zuständig. Tel. 0261-981 90. Wie im gesamten Flussverlauf, sind auch die fünf Staustufen der Untermosel (Koblenz, Lehmen, Müden, Fankel, St. Aldegund) mit erst kürzlich modernisierten Sportbootschleusen ausgestattet. Fahrzeuge mit Abmessungen bis 18 m Länge, 3,30 m Breite und 1,50 m Tiefgang müssen sie nutzen, wenn sie in Betrieb sind. Die Schleusung erfolgt halbautomatisch im SB-Betrieb. Die Fallhöhe beträgt 6 bis 7,50 m. Bei Sperrungen dürfen auch die Großschifffahrtsschleusen genutzt werden.
Nachrichten für die Schifffahrt mit nautischen Hinweisen, wie Warnungen oder Sperrungen auf der Mosel, gibt es im Internet auf www.elwis.de