Interview mit Klaus-Peter WolfSeenotretter im nächsten Buch Mordanschlag-Opfer?

Fabian Boerger

 · 22.02.2025

Interview mit Klaus-Peter Wolf: Seenotretter im nächsten Buch Mordanschlag-Opfer?Foto: Die Seenotretter - DGzRS/David Hecker
Prominente Unterstützer Botschafter der DGzRS werben ein Jahr lang für die Arbeit der Seenotretter. Nach Frank Schätzing ist Klaus-Peter Wolf der zweite Autor in dem Amt.
Klaus-Peter Wolf (71), bekannt als Schriftsteller und Drehbuchautor, wurde für das Jahr 2025 als Botschafter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ernannt. In einem Interview sprach er über seine Verbundenheit mit den Seenotrettern und gab interessante Einblicke in sein neues Buch sowie seine Ostfriesland-Krimireihe.

BOOTE: Waren Sie schon mal in Seenot?

Klaus-Peter Wolf: Nein, ich selbst noch nicht.

Was ist Ihre Verbindung zu den Seenotrettern?

Ich wurde von ihnen gefragt, ob ich ihr Botschafter werden möchte. Und da die Gesellschaft auf mich zurzeit verunsichert wirkt, ist es mir wichtig, von Leuten zu erzählen, die uns Sicherheit geben. Ich bin zum Beispiel davon überzeugt, dass sich Menschen sicherer fühlen, wenn sie in einer Stadt mit einer freiwilligen Feuerwehr leben. Genauso ist es, wenn man sich raus auf das Meer begibt und von den Seenotrettern weiß. Sie sind für mich Helden des Alltags. Sie stellen sich nie selbst als Helden dar, sondern machen einfach einen guten Job.

Sie sind Schriftsteller und Erfinder der Ostfriesenkrimis. Die spielen an der Küste. Wie ist Ihre Beziehung zu dem, was fernab der Küsten liegt?

Ich bin im Ruhrgebiet aufgewachsen. Die Küste war für die Menschen dort immer ein Sehnsuchtsort. Für mich war es hauptsächlich Ostfriesland, weil ich einen Onkel hatte, der Ostfriese war, aber in Gelsenkirchen lebte. Für ihn war alles in Ostfriesland besser als in Gelsenkirchen. Er war Seefahrer, nach Gelsenkirchen ist er wegen seiner Frau gekommen. Dort hat er unter Tage gearbeitet. Die Sehnsucht zum Meer und die Liebe zur See habe ich sicher von ihm.

Wird man Sie als Botschafter nun öfter an den Stationen der Seenotretter antreffen?

Naja, ich wohne ja bereits im Norden an der Nordsee. Da ist direkt eine Station, und jedes Mal wenn ich im Yachthafen spaziere, gehe ich auch an ihr vorbei. Aber natürlich werde ich in diesem Jahr auch einige Veranstaltungen besuchen. Ich selbst habe rund 150 in diesem Jahr. Dort werde ich jedes Mal von den Seenotrettern erzählen. Ich glaube, dadurch kann ich dem Publikum die Seenotretter ein Stück näherbringen. Ich hoffe natürlich, dass ihnen das nützt und ordentlich Spenden einbringen wird.

Sie sagten, Sie würden als Botschafter von den Seenotrettern erzählen. Werden Sie künftig auch in Ihren Krimis über sie schreiben?

In meinen Kriminalromanen spielen immer reale Menschen eine Rolle. Ich erfinde nicht irgendwelche Pappkameraden. Wenn bei mir zum Beispiel ein Maurer vorkommt, dann war ich vorher bei ihm auf der Baustelle. Und so wird es auch einen Platz für die Seenotretter geben. Auf diese Weise kann ich über etwas sprechen, das wahrhaftig ist. Ich stelle mir zum Beispiel vor, dass im nächsten Buch ein Mensch, der bedroht wird oder Opfer eines Mordanschlags wird, ein Seenotretter sein könnte.

Wann wird man davon lesen können?

Der Roman, an dem ich gerade arbeite, wird im Januar 2026 erscheinen. Da wird ein Seenotretter mitspielen – als literarische Figur natürlich. Das ist dann der 20. Ostfriesenkrimi; er wird „Ostfriesenerbe“ heißen.


Über Klaus-Peter Wolf

Klaus-Peter WolfFoto: Die Seenotretter - DGzRS/Steven KellerKlaus-Peter Wolf

Klaus-Peter Wolf ist deutscher Schriftsteller und Drehbuchautor. Seine Bücher wurden in 26 Sprachen übersetzt und über 15 Millionen Mal verkauft. Wolf ist als Erfinder der Ostfriesenkrimis bekannt.


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