Unbekannt
· 25.04.2014
Mosel, TEIL 2: Im Kielwasser der Römer verbinden Mittel- und Obermosel eindrucksvolle Spuren der Geschichte mit der friedlichen Gegenwart Europas.
Etwa bei Stromkilometer 100, flussaufwärts vom sogenannten "Zeller Hamm", einer berühmten (und ebenso oft fotografierten) Moselschleife mit der Stadt Zell im Scheitel, geht die Unter- in die Mittelmosel über (Teil 1 mit der Beschreibung der Untermosel finden Sie hier). Die Veränderung am Ufer hält sich zunächst in Grenzen, doch nach und nach verbreitert sich das Flusstal, und seine Flanken fallen immer sanfter zum Wasser hin ab. Die "Teilung" der Mosel an dieser Stelle reicht weit zurück in die Zeit der Römer und weist noch immer auf die ehemalige Grenze zwischen den Reichsprovinzen Obergermanien und Belgisch-Gallien hin.
Im ältesten Weinort Deutschlands
Auch die nun folgenden rund 100 km der Mittelmosel sind sowohl wirtschaftlich als auch touristisch vom Weinanbau geprägt: Traben-Trarbach, Kröv, Ürzig und Bernkastel-Kues sind nur einige der bekanntesten Winzerorte auf dem Weg, von denen fast alle übrigens auch über Sportboothäfen (meist gemütliche, gut ausgestattete Clubanlagen) oder öffentliche, mit der Gelben Welle gekennzeichnete Gastanleger verfügen (Übersicht im Internet unter www.deutschertourismusverband.de, Suchbegriff "Gelbe Welle"). Neumagen-Dhron erhebt sogar den Anspruch, "ältester Weinort Deutschlands" zu sein. Damit steht man zwar nicht allein, der Fund eines aus Stein gehauenen römischen Weinschiffes (vom Grabmal eines Weinhändlers aus dem frühen 3. Jahrhundert) stützt diese These aber zumindest. Ein Nachbau des hölzernen Frachtschiffes liegt im Hafen bei Mosel-km 152.
Die alte Römerstadt Trier
Die sehenswerte alte Stadt Trier (mit dem römischen Stadttor Porta Nigra) liegt zwar ebenfalls direkt am Flussufer, verfügt aber über keinen zentralen Sportboothafen. Am besten lässt sich das Zentrum mit dem Nahverkehr von den nur wenige Kilometer stromaufwärts liegenden Sportboothäfen Trier-Monaise (km 197,3, www.pst-segeln-trier.de) und Konz (km 200,1, www.wsc-konz.de/der-hafen) erreichen.
Weiter bis zum Dreiländereck
Der letzte Flussabschnitt auf deutschem Bundesgebiet wird Obermosel genannt. Er beginnt an der Einmündung der Saar bei Konz (km 200,8) und verläuft bis zum "Dreiländereck" mit Luxemburg und Frankreich bei Strom-km 242. Ab km 205,9 ist das linke Ufer bereits luxemburgisch, dort liegt auch der für das europäische Grenzabkommen bekannte Ort Schengen. Auf französischer Seite ist die Mosel noch bis Toul (km 372) schiffbar.
Chartern im Revier
Yachtcharter Deißner betreibt ab Lahnstein (Lahn) eine kleine Flotte von Motoryachten, die auch für Törns auf der Mosel gemietet werden können. Die Stahlverdränger kosten je nach Boot und Saison zwischen 1450 und 3150 Euro. Kontakt: Yachtcharter Deißner, Holzheide 10, 46348 Raesfeld-Erle, Tel. 0800-388 00 01. www.my-charter.net
In Sierck-les-Bains, gleich hinter der französischen Grenze, verfügt Hausbootspezialist Kuhnle-Tours über einen Charterstützpunkt. Zur Auswahl stehen gemütliche Boote der Typen Kormoran und Vetus in verschiedenen Größen. Kontakt: Kuhnle-Tours, Hafendorf Müritz, 17248 Rechlin (Müritz), Tel. 03 98 23-26 60. www.kuhnle-tours.de
Nautische Hinweise
Für Schiffbarkeit, Schiffsverkehr und Schleusenbetrieb von km 115,6 bis 242 ist das Wasser- und Schifffahrtsamt Trier zuständig. Tel. 0651-360 90. Wie im gesamten Flussverlauf, sind auch die sieben Staustufen der Mittel- und Obermosel (Enkirch, Zeltingen, Wintrich, Detzem, Trier, Grevenmacher, Palzem-Stadtbredimus) mit Sportbootschleusen ausgestattet. Fahrzeuge mit Abmessungen bis 18 m Länge, 3,30 m Breite und 1,50 m Tief-
gang müssen sie nutzen, wenn sie in Betrieb sind. Die Schleusung erfolgt halbautomatisch im SB-Betrieb. Die Fallhöhe beträgt 6,00–7,50 m. Bei Sperrungen dürfen auch die Großschifffahrtsschleusen genutzt werden.
Nachrichten für die Schifffahrt mit nautischen Hinweisen, wie Warnungen oder Sperrungen auf der Mosel, gibt es im Internet auf www.elwis.de