Die Arbeiten an den beiden Schleusen Grevelingen und Zandkreek werden nach Angaben der niederländischen Wasserstraßenbehörde Rijkswaterstaat von Montag, 7. April, 7 Uhr, bis Dienstag, 15. April, 23:59 Uhr dauern und für routinemäßige Wartungs- und Erhaltungsarbeiten genutzt.
In dieser Zeit wird kein Betrieb stattfinden. Bei ungünstigen äußeren Einflüssen kann die Dauer der Sperrung geändert oder verlängert werden. Die Meldungen dazu finden sich auf der amtlichen Internetnetseite Vaarweginformatie.nl des Rijkswaterstaat.
Die Schleuse Grevelingen ist die einzige im Grevelingendam und ist knapp sechzig Jahre alt. Eine umfassende Sanierung ist für 2027 geplant. Der Grevelingendam selbst ist sechs Kilometer lang und Teil der Deltawerke, die den Süden der Niederlande vor Sturmfluten schützen. Er verbindet die Inseln Schouwen-Duiveland und Goeree-Overflakkee.
Die Schleuse Grevelingen stellt den einzigen Zugang zum gleichnamigen Gewässer dar. Der Grevelingen (oder auch Grevelingenmeer) ist ein ehemaliger Arm des Rhein-Maas-Deltas. Im Westen wird er heute durch den Brouwersdam von der Nordsee abgeriegelt, so dass ein geschütztes und bei Sportskippern beliebtes Revier entstanden ist.
Im gleichen Zeitraum wie am Grevelingen wird auch die Schleuse Zandkreek weiter südlich gesperrt sein. Auch sie ist Bestandteil der Deltawerke: Der Zandkreekdam riegelt binnenseitig das Veerse Meer zwischen den Inseln Noord- und Zuid-Beveland ab. Allerdings gibt es einen weiteren Zugang zum Veerse Meer, den Kanaal door Walcheren. Er führt nach Vlissigen an der Westerschelde. Allerdings bedeutet dieser Weg besonders für aus Norden kommende Skipper einen erheblichen Umweg.
Die Sperrung der Schleuse Zandkreek wird nötig, weil eine über die Kammer führende Straßenbrücke erneuert werden muss. Gleichzeitig finden Instandsetzungsarbeiten am östlichen Schleusenhaupt statt.
Die von 1958 bis 1997 errichteten Deltawerke schützen heute die Niederländische Provinz Zeeland sowie Teile von Zuid-Holland und Noord-Brabant vor Hochwasser und Sturmfluten. Das System umfasst mehrere strategisch platzierte Bauwerke entlang der Küstenlinien, wobei einige Dämme wie das Oosterscheldesperrwerk flexibel gestaltet sind, um nur bei konkreter Gefahr geschlossen zu werden.
Andere Dämme, beispielsweise der Brouwersdam am Grevelingen, wurden nachträglich angepasst, um ökologische Ungleichgewichte zu korrigieren, wie etwa der Einbau des Brouwerssluis zur Regulierung des Salzgehalts im Wasser.
Ausschlaggebend für den Bau der Deltawerke war die Flutkatastrophe von 1953, bei der im Rhein-Maas-Delta knapp 2000 Menschen starben. Diese Katastrophe führte zur Entscheidung, ein umfassendes Schutzsystem zu entwickeln, das zukünftige Hochwasserereignisse abmildern soll. Heute gelten die Deltawerke als ein wichtiges Beispiel für die niederländische Ingenieurskunst im Bereich Wasserbau und werden international als Modell für den Küstenschutz betrachtet.