NiedersachsenHaren-Rütenbrock-Kanal wohl erst ab Ende Mai geöffnet

Christian Tiedt

 · 23.04.2024

Niedersachsen: Haren-Rütenbrock-Kanal wohl erst ab Ende Mai geöffnetFoto: NLWKN
Eine Untiefe vor der Schleuse III zwischen Rütenbrock und Erika sorgt am Haren-Rütenbrock-Kanal für einen verzögerten Saisonstart
Der Haren-Rütenbrock-Kanal, einzige schiffbare Verbindung zum niederländischen Kanalnetz im Nordwesten, bleibt aufgrund unvorhergesehener Unterhaltsarbeiten voraussichtlich bis Ende Mai gesperrt. Schuld ist das extreme Hochwasser im vergangenen Winter.

Die Arbeiten sind notwendig, um Sandablagerungen zu beseitigen, die durch das Winterhochwasser in der Region entstanden sind. Der Haren-Rütenbrock-Kanal stellt die einzige direkte Anbindung an das Binnenwasserstraßennetz im Norden der Niederlande dar und ist daher für die Sportschifffahrt von besonderer Bedeutung. Deren Saisonstart auf dem Kanal verzögert sich nun.

Das Hochwasser rund um den Jahreswechsel hat nicht nur die Einsatzkräfte und Bewohner entlang der Gewässer herausgefordert, sondern auch die Kanäle in Mitleidenschaft gezogen. Peilungen des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) zeigen, dass erhebliche Sandablagerungen den Betrieb der Schleuse III des Haren-Rütenbrock-Kanals nahe der niederländischen Grenze behindern. Diese Untiefe macht den Abschnitt zwischen Rütenbrock und Erika derzeit unpassierbar.

“Wir gehen davon aus, dass es sich um Sedimente handelt, die im Zuge des Hochwassers aus dem in diesem Bereich einmündenden Süd-Nord-Kanal in das Gewässer gelangten”, sagt Josef Schwanken von der NLWKN-Betriebsstelle Meppen.

Der Landesbetrieb ist für den Betrieb und die Unterhaltung des linksemsischen Kanalnetzes zuständig. Denkbar sei auch, dass die Einträge mit dem Deichbruch am Naturschutzgebiet Meerkolk im Raum Twist in Verbindung stünden, so Schwanken. Die Reinigung der Sandablagerungen gestaltet sich aufgrund erhöhter Wasserstände nach dem Winter sowie zusätzlicher Bodenproben und Schadstoffuntersuchungen als komplex.

Die Baggerarbeiten werden zudem durch örtliche Gegebenheiten wie die Brut- und Setzzeit sowie den geschützten Baumbestand am Haren-Rütenbrock-Kanal erschwert. Spezialgeräte sind erforderlich, um die Sandablagerungen zu entfernen und die Schiffbarkeit des Kanals wiederherzustellen. Der NLWKN bittet die Sportbootfahrer um Verständnis für die Verzögerung und rechnet mit erheblichen Kosten für die Aufräumarbeiten. Der historische Kanal ist eine wichtige Verbindung für die Sportschifffahrt im Nordwesten und muss daher sorgfältig instand gehalten werden.

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