Obere Havel und Uckermark

Unbekannt

 · 18.01.2014

Obere Havel und UckermarkFoto: Christian Tiedt
Herbst voraus:

Wenn die Blätter fallen: mit dem Charterboot in der Nachsaison durch die idyllische Uckermark. Brandenburgs stiller Norden von seiner schönsten Seite.

  Herbst voraus:Foto: Christian Tiedt
Herbst voraus:
Herbst voraus: Verlauf des Törns
Foto: Christian Tiedt

Das ist kein Regen mehr! Das Wasser schüttet, strömt und drängt vom Himmel herab, als ob der "Große Schleusenwärter" oben alle Wehre auf einmal geöffnet hat. Es ist Anfang Oktober – und ein ziemlich nasser Auftakt für unseren Herbsttörn durch die eigentlich so idyllische Uckermark. Doch wenigstens haben wir es so mollig warm und trocken im Salon, dass sich entspannt sinnieren lässt; selbst dann, wenn das dunkle Band der Oberen Havel draußen hinter wogenden, grauen Schleiern verschwindet und sich die alte Schifferstadt Zehdenick mit ihrem schlierenverzerrten Panorama in diesem trüben Moment auf der Weltuntergangsskala alle Hoffnungen auf einen Spitzenplatz machen darf. Denn dass sich selbst die "schlimmsten Wetter wieder verziehen", wusste schon der weit gereiste Dichter Theodor Fontane – und der dürfte nach seinen ausgedehnten und viel zietierten Wanderungen durch die Mark Brandenburg für diesen Winkel der Welt zweifelsohne als Experte gelten.

Im Schiffermuseum trotzen wir dem Regen

Und so kommt es, dass wir, keine volle Stunde später, tatsächlich die letzten Tropfen vom Schirm schütteln, als wir zu Fuß in die Stadt unterwegs sind. Denn bei der Übernahme des Bootes am Steg der Marina Zehdenick bekamen wir neben den Tipps zum Einkaufen ("Kaiser,s und Netto an der Grünstraße") auch eine weitere Empfehlung: das Schiffermuseum. Das ist stilecht im Laderaum der "Carola" untergebracht, einem restaurierten Großfinowmaßkahn von knapp 300 Tonnen.

Fest vertäut liegt die eiserne Dame am Bollwerk der Elisabeth-Mühle, während die Ausstellung unter Deck viele interessante Geschichten erzählt: zum Beispiel von der "großen Zeit" an der Wende zum 20. Jahrhundert, als jährlich 5000 Kähne die Stadt passierten und ihre fünf Werften Neubauten im Akkord vom Stapel ließen. Oder vom alten Banner des Schiffervereins "Einigkeit" von 1829, der zu DDR-Zeiten so argwöhnisch beobachtet wurde, dass entschlossene Mitglieder das handbestickte Tuch an geheimer Stelle vergruben, um es dem Zugriff der Staatsmacht zu entziehen. Zum Glück erinnerte man sich nach der Wende noch daran und holte es aus der Erde, sodass es heute im Museum zu sehen ist.

Berlin ist aus dem Kahn gebaut

Berlin sei aus dem Kahn gebaut, heißt es – und dabei kamen die meisten dieser Kähne nicht nur aus Zehdenick, sondern auch der Baustoff, den sie nach Süden transportierten, und der die Metropole an Havel und Spree im wahrsten Sinne groß machte: Ziegelsteine. Denn Ton war das Gold der Region: 1888 waren umfangreiche Lager nördlich von Zehdenick entdeckt worden, und es dauerte nicht lange, bis ihnen mit dem Spaten zu Leibe gerückt wurde. Beiderseits der Havel wuchsen nun die Schlote der Ziegeleien in die Höhe. Hundert Millionen der gebrannten Blöcke wurden aus den Öfen auf die schon wartenden Kähne gekarrt und umgehend nach Süden zu den rastlosen Baustellen der kaiserlichen Hauptstadt verschifft.

Auch wenn sich der Tonstaub längst gelegt hat, sind die Spuren dieser Zeit noch gut zu erkennen. Wir passieren die zahlreichen ehemaligen Tonstiche zu beiden Seiten des stillen Flusses, als wir am nächsten Morgen im weißen Zwielicht langsam nach Norden motoren. Längst geflutet, bilden sie einen Flickenteppich von Wasserflächen in der Landschaft. Was man kaum vermutet hätte: Selbst der Große Wentowsee im Norden ist künstlichen Ursprungs.

Mildenberg gibt den Ton an

Bevor wir diese alte Kulturlandschaft verlassen und in die herbstliche Natur der Uckermark eintauchen, steht jedoch noch ihr deutlichstes Denkmal auf dem Programm: der Ziegeleipark Mildenberg. Bis in die 60er-Jahre hinein hatte der hier ansässige, volkseigene Betrieb Sonderschichten geschoben – diesmal sollten die Zehdenicker Ziegel den Sozialismus aufbauen. Doch dann kam der Plattenbau in Mode, und der Standort verlor wieder an Bedeutung (auch wenn die inzwischen unrentable Produktion erst 1991 endgültig eingestellt wurde).

Gleich zwei Hafenbecken bietet der Ziegeleipark für besuchende Sportboote, wir wählen den kleineren (und grüneren) ­Alten Hafen, der auch eine Charterflotte beheimatet, und gehen am Steg vor dem gleichnamigen Gasthaus längsseits, wo man sich, um es vorwegzunehmen, bei Perleberger Sülze und Märker Schmaus zu moderaten Preisen einen vorzüglichen Eindruck von der regionalen Küche machen kann.

Das Hafenbüro und die modernen Sanitäranlagen sind im Gebäude gegenüber zu finden (Strom und Wasser am Steg, Fä­kalienentsorgung, Preise für Gastlieger: 1 Euro/m, zuzüglich 1 Euro/pro Person, Strom pauschal 2 Euro).

Vom Hafen ist es nur ein kurzer Fußweg zum Eingang des Ziegeleiparks; die gemauerten Gewölbe im Inneren des historischen Hoffmannschen Ringofens werden dabei ebenso als Ausstellungsfläche und Erlebnismuseum genutzt wie Maschinenhallen, Trockenschuppen und Außengelände. Ein lebendiges, spannendes Stück Industriegeschichte und ein echtes Muss für jedes Alter!

Goldener Herbst an der Oberen Havel

Klar dämmert der neue Tag herauf, und der Herbst lässt seine Farben spielen. Schnell sind die letzten Nebelfetzen in den schattigen Uferböschungen verschwunden, und ein strahlender Oktoberhimmel spannt sich über die sanfte Hügellandschaft, die nun vor uns liegt. Runter mit dem Verdeck und Leinen los!

Vor dem Bug unserer Linssen liegt nun einer der schönsten Gewässerabschnitte im Nordosten: Über eine Entfernung von knapp 30 Kilometern windet sich die Havel in ihrem eiszeitlichen Bett durch die üppige Natur der Uckermark. Der Zusatz "mark" deutet zwar ursprünglich auf eine ehemals umkämpfte, wilde Grenzregion hin, doch davon ist nichts mehr zu spüren.

In tiefem Frieden schlägt der Fluss Schleife um Schleife durch Wälder und Wiesen. Buchen und Eichen neigen sich herüber und streuen uns gelbes Laub ins Kielwasser. Bei diesem natürlichen Verlauf fällt kaum auf, dass wir auf der ausgebauten Oberen Havel-Wasserstraße unterwegs sind, so unsichtbar sind die Uferbefestigungen hinter Schilf und Blattwerk.

Verschlafene Schleusen mit Selbstbedienung

Aber hin und wieder taucht dann doch eine Schleuse auf, genau genommen sind es sogar vier auf der betreffenden Strecke: Nach den Einmündungen der Wentow- und der Templiner Gewässer (dazu später mehr) macht die Schleuse Schorfheide den Anfang. Wie die beiden folgenden Staustufen in Zaaren und Regow liegt sie mitten im Grünen. Kein Schleusenwärter weit und breit, Selbst­bedienungsbetrieb. Nur ein Fischadler ­behält uns scharf im Auge, als wir den ­Anforderungsschalter drehen und auf die Weiterschleusung warten.

Bredereiche mit seiner (bedienten) Schleuse markiert nach drei herrlichen Stunden in der herbstlichen Waldeinsamkeit dann die Rückkehr in die Zivilisation. Der Hub fällt hier mit knapp drei Metern deutlich höher aus als im ersten Streckenabschnitt, wo pro Staustufe nur zwischen 0,50 und 1,20 Meter zu überwinden waren. Informationen zu allen Schleusen im ­Revier (www.wsa-eberswalde.de).

Die Wasserstadt Fürstenberg

Noch einmal sieben Kilometer, und der Nordwest weht wieder frisch über den Bug: Unser Stahlverdränger hat den Stolpsee erreicht, der jetzt noch zwischen uns und unserem Tagesziel liegt – der Wasserstadt Fürstenberg. Durch die kurzen Kabbelwellen geht es "genau gegenan" über das kräftige Blau des Stolpsees und weiter über das kurze Stück der schilfgesäumten Siggelhavel, bis wir den Schwedtsee erreichen und auf die Schwimmstege des Fürstenberger Yachtclubs an seinem Westufer zuhalten.

Der direkt am Stadtpark schön gelegene Club ist für Gastlieger die beste Addresse im Ort – und ebenso zentral gelegen. (Strom und Wasser am Steg, Fäkalien-entsorgung, Preise für Gastlieger: 1,20 Euro/m, zuzüglich 1 Euro/pro Person, Strom 0,50 Euro/kW/h, www.fbgy.de). Die Karte des "Restaurants am Yachthafen" verspricht kreative Variationen der regionalen Küche.

Am barocken Flügelbau des Schlosses vorbei, das schon seit einigen Jahren auf die angekündigte Umwandlung in ein exklusives Wellnesshotel wartet, gelangt man in fünf Minuten zum Markt mit der markanten Stadtkirche, dem Wahrzeichen der Stadt. Der gelbe Backsteinbau im sogenannten neubyzantinischen Stil stammt vom Zeichenbrett Friedrich Wilhelm Buttels, eines Schülers des preußischen Hausarchitekten Schinkel, und wurde 1848 abgeschlossen. Einkaufsmöglichkeiten liegen ebenfalls auf dem Weg.

Spuren der Geschichte

Tourismus und Naherholung bringen heute die meisten Urlauber in die vom Wasser umflossene Stadt; in der Umgebung liegen neben dem Naturpark Uckermär­kische Seen (durch den uns unser Törn führt) weitere Reservate und Landschaftsschutzgebiete. Wer mehr davon sehen möchte, kann mit der Draisine über ­Lychen bis nach Templin auf Landpartie gehen (www.erlebnisbahn.de).

Bis kurz nach der Wiedervereinigung hatte Fürstenberg übrigens andere "Gäste": Im und um den 5000-Einwohner-Ort herum war die 2. sowjetische Garde-Panzer­armee stationiert. 30 000 Soldaten warteten hier, weit weg von daheim und streng abgeschirmt, mitten im märkischen Nirgendwo über Jahrzehnte auf die NATO.

Gegenüber der Stadt, am nordöstlichen Ufer des Schwedtsees, befindet sich die Gedenkstätte des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück. Fast 150 000 Menschen wurden dort ab 1939 registriert und die Allermeisten von ihnen ermordet, bis die Rote Armee das Lager im Mai 1945 befreite. Ein bedrückender Ort und finsterer Kontrast in der so unschuldig scheinenden Natur. (Informationen und Öffnungszeiten: www.ravensbrueck.de)

Über die Woblitz nach Lychen

Wir lassen Fürstenberg hinter uns. Unser Kurs führt nun zunächst auf den Stolpsee zurück, dessen nordöstliches Ende wir anpeilen. Dort nämlich zweigen die Lychener Gewässer bei Kilometer 55 von der OHW ab. Durch die Selbstbedienungsschleuse Himmelpfort gelangen wir gemeinsam mit einem Water-Camper, der das Wohnmobil eines freundlichen Ehepaares aus dem Hunsrück trägt, auf den Haussee.

Doch als wir den Beginn der Woblitz erreicht haben, ist das etwas träge Pontongefährt schon wieder ein Stück zurück. Die knapp drei Kilometer lange Woblitz bildet den natürlichen, jedoch schiffbar ausgebauten Abfluss des Großen Lychensees. Im hohen Laubwald zu beiden Seiten spielt die Sonne in den Kronen, doch in seinem Schatten, unten auf dem Wasser, ist es herbstlich kühl. Bei aller Träumerei sollte man aber nicht vergessen, dass auch die Weiße Flotte im Revier unterwegs ist ("MS Möwe", 28,50 m) und man besonders an Engstellen umsichtig und vorausschauend fahren sollte.

Drei bewaldete Inseln gibt es auf dem Großen Lychensee, Hohes Werder, Langes Werder und Fischers Werder. Zwischen den beiden Letzteren bringt uns das betonnte Fahrwasser zur schmalen Durchfahrt in den Lychener Stadtsee. Keine zehn Minuten später liegen wir längsseits am Schwimmsteg des Stadtanlegers, direkt unterhalb der Altstadt mit dem mächtigen Kirchturm von St. Johannes (Strom und Wasser am Steg, Preise für Gastlieger: 1 Euro/m zuzüglich 1 Euro/pro Person, Strom 1 Euro/kW/h, Toiletten 3 x 0,10 Euro).

Flößerei und Reißzwecken

Lychen liegt am Übergang der Uckermärkischen Seen zur Feldberger Seenlandschaft und ist auf allen Seiten vom Wasser eingerahmt. Als weiteren Schutz richtete man im Mittelalter noch eine Ringmauer auf, die, allen Heerzügen und Herrschaftswechseln zum Trotz, die die strategisch gelegene Stadt im Laufe der Zeit über sich ergehen lassen musste, in Teilen ebenso erhalten geblieben ist wie die frühgotische Kirche von 1300.

Wer sich dagegen für die Geschichte der Flößerei interessiert, die als organisierte Schifffahrt lange einen so bedeutenden wie traditionsreichen Wirtschaftszweig in der Uckermark darstellte, kann einen Blick in das kleine Museum werfen (Clara-Zetkin-Straße 1, www.floesserverein-lychen.de}.

Ein kleines Ding mit großer Wirkung – so lässt sich das eigentliche Vermächtnis Lychens an die Welt beschreiben: Denn hier erfand der Uhrmacher Johann Kirsten kurz nach 1900 die Reißzwecke – nur um die Idee kurz darauf für kleines Geld an einen ansässigen Kurzwarenhersteller namens Lindstedt zu verkaufen. Eine tragische Fehleinschätzung: Denn während der so simple Behelfsnagel seinen neuen Patenthalter zum Millionär machte, ging der Uhrmacher selbst leer aus. Vergessen wurde der Erfinder zumindest nicht: Heute zeugt das vermutlich einzige Reißzweckendenkmal der Welt vom genialen Einfall des Lycheners Johann Kirsten.

Als wir am Abend durch die Straßen schlendern, finden wir bei den meisten Restaurants die Fenster schon dunkel – bis wir auf den "Gasthof am Tor" stoßen, bei dem es einladend warm von innen leuchtet. Das urige Lokal bietet nicht nur wirklich gute Küche, sondern im Sommer auch Hofkonzerte, von den Klängen der "Goldenen Zwanziger" bis hin zu Blues und Irish Folk. Ein echter Tipp! (Stargarder Straße, www.gasthof-am-stadttor.de)

Einen Abstecher machen wir noch

Zwar wird es so langsam Zeit, dass wir uns auf den Rückweg Richtung Zehdenick machen, doch ein Abstecher steht noch auf unserer Liste: Templin. Der Weg zur "Perle der Uckermark" führt über die Templiner Gewässer; ihre Abzweigung von der Oberen Havel-Wasserstraße hatten wir bereits am zweiten Tag auf Nordkurs passiert. Zunächst folgen wir der Havel, nur diesmal zu Tal. Bredereiche zieht vorbei, dann durchfahren wir die Waldschleusen von Zaaren und Schorfheide, um weniger als einen Kilometer später nach Backbord in die Templiner Gewässer einzubiegen.

Über gut 21 Kilometer führt das Nebengewässer der Oberen Havel nach Nordosten; Templin selbst liegt bei Kilometer 13. Noch vor zehn Jahren hätte der von uns nun eingeschlagene Weg nicht bis zum Ziel geführt – die ursprünglich aus Kaisers Zeiten stammende Stadtschleuse war aufgrund der zuletzt sehr klammen Kassen des "Arbeiter- und Bauernstaates" so weit verfallen, dass sie gesperrt werden musste. Erst 2005 konnte ein (automa­tisierter) Ersatzneubau in Betrieb genommen werden.

In Kannenburg zählt Muskelkraft

Die erste Schleuse auf unserem Weg ist allerdings nicht Templin, sondern die Schleuse Kannenburg zwischen Großem und Kleinem Kuhwallsee. Dort wartet eine "technische Überraschung" ganz anderer Art: Alle Arbeiten müssen vom Schleusenwärter noch mit Muskelkraft erledigt werden, vom Öffnen und Schließen der Schütze bis hin zum Aufstemmen der schweren Holztore.

Die Schleusenkammer ist aufgrund des weichen Bodens mit schrägen Wänden ausgeführt. Ein Leitwerk mit Pollern auf der Südseite ermöglicht aber problem­lose Leinenführung. Über den immerhin vier Kilometer langen Röddelinsee gelangen wir in den Templiner Kanal, ebenfalls ein schiffbar gemachtes, natürliches Fließ. Weit drängt das Schilf hier ins Wasser hinein, und in den Strudeln unseres Kielwassers drehen sich gelbe Blätter.

Templin, die „Perle der Uckermark“

Freundlich werden wir am Stadthafen empfangen, dessen Steganlage am westlichen Ende des Templiner Sees liegt. (Strom und Wasser am Steg, Fäkalienentsorgung, Preise für Gastlieger: 1,20 E/m, zuzüglich 1 E/pro Person, Strom pauschal 2 E/, www.bootsverleih-templin.info). Beim kurzen Weg in die Stadt zeigt sich schnell, dass Templin nicht zu Unrecht als Perle beworben wird: Die wuchtige Stadtmauer aus Feldsteinen ist als Einzige ihrer Art in Norddeutschland komplett intakt, und neben der barocken Maria-Magdalenen-Kirche recken gleich drei Stadttore ihre rot geziegelten Treppengiebel in den Himmel.

Der rechtwinklig angelegte Marktplatz mit dem restaurierten Rathaus im Zentrum spiegelt preußische Zucht und Ordnung, und der vergoldete, königliche Adler, der auf dem Dach seine Schwingen ausbreitet, scheint in der tief stehenden Sonne zu glühen. Templins wechselvolle Vergangenheit wird übrigens im modernen Museum für Stadtgeschichte anschaulich erzählt (Prenzlauer Tor, www.tourismus-service-templin.de). Danach geht es zum Entspannen in das Erlebnisbad der Naturtherme Templin (Dargersdorfer Straße, www.naturthermetemplin.de), wo man sich zu jeder Jahreszeit von wohlig warmem Solewasser umsprudeln und die Gedanken fliegen lässt. Das klingt nach dem perfekten Abschluss für unseren Herbsttörn durch die Uckermark – also worauf warten wir noch?

INFORMATIONEN ZUM REVIER

Die Charterfirma

5 Sterne Yachtcharter bietet seine Charterflotte aus exklusiven Linssen-Yachten an zwei Stützpunkten an: Berlin-Köpenick und Zehdenick an der Oberen Havel-Wasserstraße. Nicht nur die Stahlverdränger selbst entsprechen absolutem Topstandard, die Ausstattung und das Service-Angebot vor dem Törn haben auch Bestnoten verdient. Neben der von uns gecharterten Linssen Grand Sturdy 29.9 AC hat die Firma noch andere Modelle der niederländischen Werft für 2, 4 oder 6 Personen im Angebot.

Informationen und Buchung: 5 Sterne Yachtcharter, Schleusenstr. 13, 16792 Zehdenick, Tel. 03307-420 01 10. www.5sterne-yachtcharter.de

Das Boot

Linssen Grand Sturdy 29.9 AC Länge: 9,35 m, zwei Doppelkabinen mit jeweils eigenem WC sowie eine Dusche vorn. Ausrüstung: Bug- und Heckstrahlruder, elektrische Ankerwinsch, Heizung, Flachbildfernseher, CD-Radio, Verdeck für das komplette Achterdeck, vollständig ausgestattete Pantry, Federbetten, Handtücher, Bademäntel, Fleecedecken, Toilettenartikel. Wochenpreise je nach Saison: 1600–2100 Euro (90 Euro Rabatt auf jede weitere Folgewoche).

Entfernungen (Törnetappen)

  • Zehdenick - Mildenberg 6 km
  • Mildenberg - Fürstenberg 37 km
  • Fürstenberg - Lychen 14 km
  • Lychen - Templin 46 km
  • Templin - Burgwall 24 km
  • Burgwall - Zehdenick 8 km
  • Gesamtstrecke (gefahren) 135 km

Die Gewässer

  • Obere-Havel-Wasserstraße von der Mündung in die Havel-Oder-Wasserstraße bis Neustrelitz. Länge: 97 km, Schleusen: 11, Höchstgeschwindigkeit: 9 km/h (12 km/h bei Gewässern ab 250 m Breite, 25 km/h auf Seen und seenartigen Verbreiterungen außerhalb des 100 m breiten Uferschutzstreifens), Wasser­tiefe: 1,40 m, Durchfahrtshöhe: 3,70 m.
  • Wentowgewässer von der Mündung in die Obere Havel-Wasserstraße (bei OHW-km 24,8)bis zum Kleinen Wentowsee. Länge: 11 km, Schleusen: 1, Höchstgeschwindigkeit: 9 km/h (6 km/h auf km 0-2, 12 km/h bei Gewässern ab 250 m Breite, 25 km/h auf Seen und seenartigen Verbreiterungen außerhalb des 100 m breiten Uferschutzstreifens), Wasser­tiefe: 1,20 m, Durchfahrtshöhe: 3,50 m.
  • Templiner Gewässer von der Mündung in die Obere Havel-Wasserstraße (bei OHW-km 32,5)bis zum Zaarsee. Länge: 22 km, Schleusen: 2, Höchstgeschwindigkeit: 6 km/h (12 km/h bei Gewässern ab 250 m Breite, 25 km/h auf Seen und seenartigen Verbreiterungen außerhalb des 100 m breiten Uferschutzstreifens), Wassertiefe: 1,20 m, Durchfahrtshöhe: 3,30 m.
  • Lychener Gewässer von der Mündung in die Obere Havel-Wasserstraße (bei OHW-km 55)bis Lychen. Länge: 7,5 km, Schleusen: 1, Höchstgeschwindigkeit: 9 km/h (12 km/h bei Gewässern ab 250 m Breite, 25 km/h auf Seen und seenartigen Verbreiterungen außerhalb des 100 m breiten Uferschutzstreifens), Wassertiefe: 1,00 m, Durchfahrtshöhe: 3,20 m.

Führerschein

Auf den von uns befahrenen Gewässern des Bundeslandes Brandenburg gilt die Charterbescheinigung (mit entsprechender Einweisung). Ansonsten ist der Sportbootführerschein Binnen (SBF Binnen) bei mehr als 15 PS Pflicht.

Behörde

Die beschriebenen Wasserstraßen liegen sämtlich im Aufgabenbereich des Wasser- und Schifffahrtsamtes Eberswalde. Kontakt: Schneidemühlenweg 21, 16225 Eberswalde, Tel. 03334-27 60, www.wsa-eberswalde.de