Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat die Plangenehmigung für den Offshore-Windpark "Nordlicht II" an den zukünftigen Betreiber Vattenfall übergeben. Der neue Windpark wird 85 Kilometer nördlich der Insel Borkum in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Nordsee entstehen. Auf einer Fläche von 44 Quadratkilometern plant Vattenfall die Errichtung von insgesamt 44 Windenergieanlagen. Das Projekt ist im Flächenentwicklungsplan auf der Fläche N-6.6 im Gebiet N-6 vorgesehen und stellt einen weiteren wichtigen Baustein beim Ausbau der deutschen Offshore-Windenergie dar. Mit der erteilten Plangenehmigung kann Vattenfall nun die nächsten Schritte zur konkreten Umsetzung des Projekts einleiten.
Die 44 geplanten Offshore-Windenergieanlagen werden jeweils eine Leistung von 15 Megawatt haben, was zu einer rechnerischen Gesamtleistung von 660 Megawatt führt. Mit dieser Kapazität können rund 700.000 Haushalte mit Strom versorgt werden. Die Anlagen werden auf Monopilefundamenten in einer Wassertiefe von 37 bis 40 Metern errichtet. Mit einem beeindruckenden Rotordurchmesser von 236 Metern erreichen die Windräder eine Gesamthöhe von 262,5 Metern, gemessen zum Seekartennull. Der in den Anlagen erzeugte Strom wird über die Konverterplattform „BorWin Delta" und das Netzanbindungssystem NOR-6-3 an Land transportiert.
Die Zulassung des Offshore-Windparks "Nordlicht II" stellt einen weiteren wichtigen Schritt beim Ausbau der deutschen Offshore-Windenergie dar. BSH-Präsident Helge Heegewaldt unterstreicht die Bedeutung des Projekts: „Windenergieanlagen auf See machen Deutschland unabhängiger von fossilen Energieträgern und liefern einen relevanten Beitrag zum Klimaschutz. Mit der aktuellen Plangenehmigung wird die Möglichkeit für die Anbindung eines weiteren Windparks mit signifikanter Leistung geschaffen. Damit schaffen wir Planungssicherheit für die investierenden Unternehmen." Der Windpark "Nordlicht II" reiht sich in eine wachsende Zahl von Offshore-Projekten in der deutschen Nord- und Ostsee ein, die gemeinsam einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leisten sollen.
Nach den aktuellen Planungen soll der Windpark "Nordlicht II" bis Ende 2028 seinen Betrieb aufnehmen. Das Projekt befindet sich damit noch in einer frühen Phase der Entwicklung. Mit der nun erteilten Plangenehmigung kann Vattenfall die weiteren Planungs- und Vorbereitungsschritte einleiten. Der Windpark "Nordlicht II" ist Teil einer größeren Entwicklung, zu der auch der Windpark "Nordlicht I" gehört, der sich bereits in der Bauvorbereitung befindet. Während "Nordlicht I" mit 68 Anlagen und einer Gesamtleistung von 1.020 Megawatt noch größer dimensioniert ist, stellt auch "Nordlicht II" mit seinen 660 Megawatt einen bedeutenden Beitrag zur Offshore-Windenergie in Deutschland dar.
Die deutsche Nordsee beheimatet bereits zahlreiche Offshore-Windparks, die in Betrieb, im Bau oder in der Planung sind. Zu den bereits in Betrieb befindlichen Windparks gehören unter anderem alpha ventus, BARD Offshore I, Riffgat, Amrumbank West, Borkum Riffgrund 1, Butendiek, DanTysk, Global Tech I, Meerwind Süd/Ost, Nordsee Ost und viele weitere. Aktuell im Bau befinden sich die Projekte He dreiht, Borkum Riffgrund 3 und Nordseecluster A. Neben "Nordlicht II" sind auch "Nordlicht I" und Nordseecluster B in der Bauvorbereitung. In der Ostsee sind ebenfalls mehrere Windparks in Betrieb, darunter EnBW Baltic 1 und 2, Wikinger, Arkona-Becken Südost, Arcadis Ost 1 und Baltic Eagle. Der Windpark Windanker befindet sich dort derzeit im Bau.