Ostsee-Sturmflut13 Aufbau-Millionen für den Yachthafen Damp

Andreas Fritsch

 · 01.03.2024

Sturmflutschäden Damp
Foto: ChristianBeeck.de/Pantaenius
Die Gemeinde will den gesperrten Hafen Damp nach den verheerenden Schäden der Ostsee-Sturmflut schnellstmöglich wieder aufbauen, inklusive eines neuen 3,4 Meter hohen Wellenbrechers. Auch die Chancen für eine Teilöffnung steigen

In den letzten Tagen fanden zahlreiche Sitzungen und Treffen der Gemeinde Damp mit Hafenbetreibern und ansässigen Betrieben statt, um den Weg in die Zukunft für den Yachthafen Damp so schnell wie möglich zu beschreiten. In dem Zusammenhang gab die Gemeinde eine Presserklärung heraus, in der sie bekräftigt, den Hafen “unverzüglich wiederherstellen” zu wollen. Darüber hätten sich Gemeindevertretung, sowie Haupt- und Finanzausschuss geeinigt. Allerdings unter dem Vorbehalt, dass das Land wie angekündigt 70 Prozent der Kosten trägt. Das ist verständlich, denn die Gemeinde beziffert nach einem neuen Gutachten die Kosten auf erschreckende 13 Millionen Euro. Allerdings ist darin auch der Neubau eines gewaltigen neuen Wellenbrechers, beziehungsweise einer Mole, enthalten: Auf stattliche 3,4 Meter will man diesen erhöhen. Zuvor war er noch etwa 1,7 Meter hoch gewesen. Doch nur so sieht man den Hafen auch für die Zukunft im Klimawandel gewappnet.

Neuer Pächter für Damp in Sicht

Überraschend kommt, dass die Gemeinde anstrebt, sich im Einvernehmen mit dem Hafenpächter, der Vamed-Gruppe, die auch die Klinik betreibt, darauf zu einigen, dass dieser aus dem Pachtvertrag gelöst wird. Das würde heißen, dass für den Hafen dann ein neuer Pächter und Betreiber gesucht werden kann. Gespräche dazu sollen bereits laufen. Die Gemeinde würde dann nach EU Vergabe- und Wettbewerbsrecht den Betrieb für die nächsten 50 Jahre ausschreiben.

Zu der Mitteilung der Gemeinde passt gut, dass das Land Schleswig-Holstein nun offenbar endlich mit der Förder-Richtlinie fertig ist und diese am 11. März im Amtsblatt veröffentlicht werden soll. Dann sollte für die Gemeinde Damp Planungssicherheit darüber herrschen, ob sie die 70 Prozent Fördersumme bekommen kann oder nicht.

Teilöffnung Damps scheint möglich

Ebenfalls erste positive Signale gibt es zu einer möglichen Teilöffnung des Hafens nach der Ostsee-Sturmflut, damit zumindest der Service-Betrieb weitergehen kann und der in Damp ansässige Yacht Service Damp die vielen Eignerschiffe ins Wasser bekommt, die in den Hallen stehen. Betreiber Martin Jannsen hatte ein Gutachten in Auftrag gegeben, dass zu dem Schluss kommt, dass ein Teilbetrieb mit um die 100 Liegeplätzen zumindest sicherheitstechnisch möglich sein sollte. Zudem lässt er derzeit auf seine Kosten ein Vermessungsbüro den Hafengrund kartieren. Dabei kam angeblich heraus, dass nicht wie befürchtet noch große Trümmer und vielleicht sogar Container auf dem Grund liegen, die aufwändig geborgen werden müssten.

Jannsen ist vorsichtig optimistisch, dass die Öffnung gelingen könnte: “Das Engagement der Gemeinde ist wirklich toll, die haben in den letzten Wochen sehr viel in Bewegung gebracht, um den Liegeplatzinhabern und betroffen Betrieben eine Perspektive zu bieten. Und dass alles im Ehrenamt! Wir sind auf einem guten Weg, glaube ich. Unsere volle Unterstützung haben wir der Gemeinde jedenfalls zugesagt. Wir werden alle etwas zusammenrücken müssen, aber mit etwas Geduld und Sportsgeist steht der Hafengemeinschaft eine gute Zukunft bevor.”


Mehr zur Ostsee-Sturmflut


Meistgelesen in der Rubrik Reisen