Unbekannt
· 10.05.2016
Die niederländische Provinz Flevoland gibt es erst seit 1986. Was heute Land ist, überspülten zuvor die Wellen den IJsselmeeres.
Ursprünglich war das Gewässer, was wir heute als IJsselmeer kennen, eine große und sehr flache Meeresbucht mit dem Namen Zuiderzee. Erst durch die Eindeichung entstand mit dem Schließen des letzten Tors 1932 das heutige Binnengewässer. Die Römer nannten es Lactus Flevo, darauf geht auch der heutige Name der beiden künstlichen Inseln Flevolands zurück.
Die verbliebenen Gewässer zwischen Polder und Festland sind heute als Veluwemeer, Drontermeer, Gooimeer oder Ketelmeer bekannt. Die ehemaligen Inseln Urk – heute eine Küstenstadt – und Schokland sind Bestandteil des Noordoostpolders. Wasser und Küstenbereiche sind also keine Mangelware. Dementsprechend boomt der Wassersport.
Wir haben uns in Urk umgesehen, wo man auch Hausboote für längere Binnentouren chartern kann. Außerdem haben wir die Flevo Marina besucht, die sich bestens für Besucher mit eigenem Trailerboot eignet. Wohnen kann man hier in originellen Wasserchalets. Am Jachthaven Flevostrand dürften sich Eigner ebenso wohlfühlen, wie Freizeitkapitäne, die nur gelegentlich mal eine Sloep für Tagesausflüge oder eine Fahrtenyacht mieten wollen.
Für Übernachtungen steht die gesamte Palette vom Campingplatz bis zum luxuriösen Ferienhaus zur Verfügung. Am Jachthaven de Eemhof können sich Freunde von Wasserparks tummeln. Hier wird so ziemlich alles an Wassersportarten geboten, was angesagt ist. Wer etwas mehr Ruhe sucht, kann die herrliche Kulisse im gegenüberliegenden Bunschoten-Spakenburg genießen.
Der Hafen der früheren Insel und heutigen Küstenstadt Urk ist ein idyllisches Plätzchen. Bei 400 Liegeplätzen sollten auch Gastlieger immer einen Platz zugewiesen bekommen. Wer Glück hat, vielleicht mit Blick auf die nördliche Promenade, die überwiegend mit historischen Berufsschiffen und Fischerbooten geschmückt ist. Wer mit dem Trailerboot und Wohnmobil anreist, findet hier auch 20 Stellplätze für Reisemobile bis acht Meter direkt im Hafen. Zahlreiche Restaurants dienen der Versorgung im unmittelbaren Umfeld. Ein guter Ausgangspunkt also, um sich bei Tagestouren auf dem IJsselmeer oder den umliegenden Gewässern umzusehen.
Das Familienunternehmen Yacht Charter Urk bietet derzeit neun Verdränger und seit diesem Jahr auch eine zweimotorige Bayliner 3270 zur Charter an. Fünf weitere Fahrtenyachten stehen am Abfahrtsort Flevostrand bereit. Kleinstes Boot der Flotte ist eine Marco 860 AK, die sich für Familien mit zwei bis vier Personen eignet und für Wochenmieten ab 590 Euro angeboten wird. Flaggschiff ist die luxuriöse, 17 Meter lange Van der Valk Exotic 17, die mit bis zu sechs Personen belegt werden kann und ab 2390 Euro pro Woche zu haben ist.
In idyllischer Lage nördlich von Lelystad befindet sich die Flevo Marina. Wer den direkten Zugang zum IJsselmeer und die Lage mitten in der Natur schätzt, liegt hier richtig. Der Yachthafen verfügt über fast 1000 Liegeplätze an Schwimmstegen, einen entsprechend großen überwachten Parkplatz sowie gute Slipmöglichkeiten und Kranservice. Yachten bis 25 Meter Länge und bis zu vier Meter Tiefgang können die Marina problemlos ansteuern. Sanitäranlagen und Gastronomie sind selbstverständlich auch vor Ort. Ein Golfplatz befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft.
In der Flevo Marina gibt es auch Wasserchalets, die gemietet werden können. Die schwimmenden Ferienwohnungen sind modern eingerichtet, komplett ausgestattete Bäder und Küchen bieten extra Komfort. Geeignet sind die Chalets für Familien mit bis zu vier Personen, die ihr eigenes Boot direkt am Schwimmsteg nebenan festmachen können. Alle Chalets verfügen über eine Terrasse direkt am Wasser. Das Mitbringen von Haustieren ist auch gestattet. Buchen kann man die schwimmenden Ferienheime direkt auf der Webseite der Marina (www.flevomarina.com).
Wer mehr über die Landgewinnung und das Entstehen von Flevoland wissen möchte, kann sich für einen Tagesausflug in das nahe gelegene Lelystad begeben. Im Nieuw Land Museum (www.nieuwlanderfgoed.nl), was auch für Kinder interessant ist, ist die Geschichte der Region von den Ureinwohnern des ehemaligen Sumpfgebietes bis zur Trockenlegung der Zuiderzee dokumentiert. Bei der Landgewinnung kamen zahlreiche Schiffswracks und Überbleibsel der seit tausenden Jahren besiedelten Region zutage, die zur Dokumentation der Geschichte beitragen.
Unmittelbar neben dem Nieuw Land Museum befindet sich die Batavia-Werft (www.bataviawerf.nl). Hier kann der nach zehnjähriger Arbeit überwiegend von ehrenamtlichen Helfern rekonstruierte und 1995 fertiggestellte Dreimast-Rahsegler Batavia bestaunt werden. Das Handelsschiff aus dem 17. Jahrhundert wurde von der Vereinigten Ostindien-Kompanie (VOC) betrieben. Das Original sank 1629 auf dem Weg nach Java. Außerdem wurde ein Nachbau des Kriegsschiffs "De 7 Provinciën" aus der gleichen Epoche auf Kiel gelegt. Die Bauarbeiten dauern noch an. Der Rohbau ist ebenfalls Bestandteil der beeindruckenden Ausstellung.
Der Landal Waterparc Veluwemeer (www.landal.de) ist eine riesige Ferienanlage mit 200 Landhäusern und 150 Ferienwohnungen direkt am Veluvemeer. Wer hier wohnen möchte, kann den Jachthafen Flevostrand nutzen, in dem auch Charteryachten von Yachtcharter Urk stationiert sind. Ein Restaurant ist ebenfalls vorhanden.
Der Molecaten Park (www.molecaten.de) und Jachthaven Flevostrand liegt unmittelbar beim Landal Waterparc am Veluwemeer. Hier gibt es rund 850 Liegeplätze für Yachten bis 20 Meter Länge und einem Tiefgang von bis zu zwei Metern. Eine Slippanlage und ein Kran bis 20 Tonnen stehen auch zur Verfügung. Ein Wasserskigebiet liegt in unmittelbarer Nähe. Im Park gibt es zahlreiche Unterkünfte für jeden Geschmack. Auf einem Campingplatz kann gezeltet werden. Sogar fertig eingerichtete Zelte sind im Angebot. Für gehobenere Ansprüche gibt es Übernachtungsmöglichkeiten vom Bungalow über Mobilheime bis zum Zimmer im Gästehaus.
Wer reif für die Insel ist, fährt einfach zum unmittelbar beim Jachthaven Flevostrand gelegenen kleinen Eiland De Kluut. Hier gibt es nicht nur eine geschützte Bucht, wo man mit dem Boot liegen kann, sondern auch das Camp Spirit (www.campspirit.nl). Ein originelles Zeltdorf mit Indianertipis, mongolischen Jurten oder anderen traditionellen Zelten, in denen man ab 190 Euro pro Woche übernachten kann. Von dem Camp als Basislager können dann Tagestouren mit dem Boot gemacht werden.
Am Eemmeer liegt der Jachthaven de Eemhof (www.jachthaven-eemhof.nl). Einquartieren kann man sich hier im dazugehörigen Wasserpark Aqua Mundo de Eemhof, der zur Gruppe der Center Parcs (www.centerparcs.de) gehört. Die riesige Anlage bietet so ziemlich alles, was für einen Familienurlaub relevant ist. Für das eigene Boot gibt es Liegeplätze im Hafen. Ein Campingplatz ist auch vor Ort.
Brettsportler und anders orientierte Wasserratten werden sich im coolen Eemhof Watersport & Beachclub (http://www.watersportcenter.nl) sehr wohl fühlen. Hier kann neben dem Wakeboarden, Wakesurfen, Jollensegeln, Windsurfen oder Kanusport so ziemlich jede Wassersportart ausgeübt werden, die gerade Spaß macht oder angesagt ist. Partystimmung kommt bei den Gleichgesinnten dann nach dem spritzigen Vergnügen garantiert im dazugehörigen Beachclub auf.
Ein Besuch im schönen Hafen von Bunschoten-Spakenburg, der genau gegenüber vom Jachthaven de Eemhof liegt, lohnt schon alleine wegen der hübschen Kulisse der Altstadt mit ihren historischen Booten. Oder man quartiert sich gleich hier ein und findet im Jachtaven/Nautisch Centrum Nieuwboer (www.jachthavennieuwboer.nl) einen Liegeplatz für seinen schwimmenden Untersatz. Auch Sloepen und Segelyachten können hier gechartert werden.