RevierGeheimtipps rund um die Reichenau auf dem Bodensee

Boote Redaktion

 · 03.11.2024

Am Nordufer lugt in Allensbach der barocke Zwiebelturm der Nikolauskirche über die Wipfel der Bäume. Davor ein kleiner Bootssteg
Foto: YACHT/Dr. Heinz Klausmann
Das weltberühmte Kloster Reichenau wurde vor 1300 Jahren auf der größten Insel des Bodensees errichtet. Von hier aus lassen sich viele weitere Attraktionen an den Ufern ringsum erkunden

Text von Dr. Heinz Klausmann

Pegelstand 505 Zentimeter bei Rheinkilometer 0 an der Alten Rheinbrücke in Konstanz: Am 13. Juni ist der Höchststand des diesjährigen Hochwassers am Bodensee erreicht. Der Untersee, der südwestliche Teil des drittgrößten Sees Europas, ist übervoll und tritt stellenweise über die Ufer. Auf deutscher Seite wird die Hochwasservorwarnstufe ausgerufen, am Schweizer Ufer sogar die höchste Warnstufe. In manchen seenahen Orten heißt es Land unter; Feuerwehr und Katastrophenschutz sind im Dauereinsatz.

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Auch auf der Reichenau müssen Abschnitte des Uferwegs gesperrt werden. Am Sportboothafen Herrenbrücke am Nordufer der Insel schaut der See über seine Ränder. Die Bootsstege und das Hafenrestaurant „Seeräuber“ sind nur über rasch errichtete Holzkonstruktionen erreichbar. Der Juni ist also mehr oder minder buchstäblich ins Wasser gefallen. Entsprechend groß der Nachholbedarf, als sich in den folgenden Sommerwochen endlich Gelegenheiten zu unbeschwerten Ausflügen auf dem Wasser bieten.

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Der Juni ist also mehr oder minder buchstäblich ins Wasser gefallen. Entsprechend groß der Nachholbedarf, als sich in den folgenden Sommerwochen endlich Gelegenheiten zu unbeschwerten Ausflügen auf dem Wasser bieten.

Weitläufige Panoramen überall

Der erste Weg führt allerdings nicht aufs Wasser, sondern zur Aussichtsterrasse auf der Hochwart, der mit 441 Meter über Normalnull höchsten Erhebung der Insel. Von dort oben lässt sich das komplette, 62 Quadratkilometer große und in verschiedene Bereiche untergliederte Revier überblicken.

Im Norden sieht man den Gnadensee mit dem auch bei starken Westwinden bestens geschützten Yachthafen Reichenau. Am nördlichen Seeufer liegt Allensbach mit seinen für den Untersee typischen Bojenfeldern. Richtung Nordwesten erstreckt sich der Zeller See bis hin nach Radolfzell, der drittgrößten Stadt am See. Die Halbinsel Mettnau trennt den Zeller See vom nördlich davon gelegenen Markelfinger Winkel, einem beschaulichen Naturschutzgebiet. In südwestlicher Richtung schaut man von der Hochwart auf den Rheinsee. Zwischen der hoch aufragenden Halbinsel Höri im Norden und dem südlich gelegenen Schweizer Ufer mit der Seerücken genannten Bergkette im Hintergrund verjüngt er sich bis kurz vor Stein am Rhein. Von dort macht sich sein Wasser über den Hochrhein auf den langen Weg gen Nordsee.

Den Ausblick nach Süden auf den schweizerischen Kanton Thurgau mit den Orten Berlingen, Mannenbach und Ermatingen genießt man am besten von der Terrasse der Werkgalerie Hochwart. Seit 1833 überragt das als Teehaus und Belvedere erbaute Gebäude die Anhöhe. Die Kunsthandwerkerin Juliane Epp serviert ihren Gästen bei schönem Wetter neben Tee und Kaffee selbst gebackenen Kuchen. Ein Platz zum Verweilen. Nach Osten schließlich schweift der Blick über ausgedehnte Weinberge bis zum Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried. In der Ferne erkennt man mit bloßem Auge gerade noch Gottlieben. Der erste Ort am Untersee liegt an der Grenze zum See­rhein. Durch diesen vier Kilometer langen, flussartigen Seeteil presst der fast achtmal größere Ober­see ab Konstanz sein Nass, bevor es in den mit 13 Meter durchschnittlicher Wassertiefe wesentlich flacheren Untersee strömt.

Bei klarem Wetter – insbesondere an Föhntagen – bildet die Alpenkette vom Bregenzer Wald im Osten bis hin zum Säntis und den Churfirsten im Süden eine stattliche Kulisse. Stundenlang könnte man sich an all den Panoramen sattsehen. Doch uns zieht es aufs Boot.

Untersee ist gespickt von Landmarken

Wir legen ab. Kaum haben wir den Hafen verlassen, kommt uns die MS „Gnadensee“ entgegen. Die schneeweiße Fähre pendelt zwischen der Insel Reichenau und Allensbach. Wir weichen aus, halten dabei ausreichend Abstand zum Ufer. Bei normalem sommerlichen Wasserstand misst der Gnadensee maximal 1,9 Kilometern Breite, außerdem reichen vor dem Reichenauer Ufer Flachs weit in den See hinein. Zwar fällt selbst Revierneulingen überall am Untersee die Navigation anhand von Landmarken leicht. Dennoch ist ein Kartenplotter mit zuverlässiger Tiefenanzeige äußerst wertvoll.

Rot-weiß-rote Bojen kennzeichnen den westlichen Rand des Wollmatinger Rieds. Wir gehen auf Kurs Bruckgraben. Die Brücke sowie ein Damm, der 1838 auf Initiative von Napoleon III. gebaut wurde, verbinden die Reichenau mit dem Festland. Eine Statue des Schutzheiligen Pirmin begrüßt hier die Inselbesucher.

Wir fahren allerdings entlang des Reichenauer Nordufers. Auf Höhe von Oberzell fällt der Blick auf die ab dem Jahr 888 erbaute Basilika St. Georg mit ihren berühmten Wandmalereien. Aus dem Schilf­ufer davor ragt bald ein flacher Steg hervor. Kleinere Boote landen dort an. Unweit entfernt drängen sich „Bei Riebels“ die Touristen. TikTok und Instagram haben dem Fischbistro, das anfangs vor allem Einheimische zu schätzen wussten, zu enormer Popularität verholfen. Ein Besuch der traditionellen Fischhandlung lohnt nach wie vor. Im Angebot sind lokale Spezialitäten wie Felchen, Saiblinge und Kretzer.

Weiter geht es in flotter Fahrt westwärts. Nach einer Kurskorrektur vor dem Bojenfeld von Allens­bach legen wir Kurs an Richtung St. Peter und Paul in Niederzell. Die 799 geweihte Basilika überragt den Westzipfel der Reichenau. Hinter dem dortigen Bürg­le­horn heißt es aufpassen: Ein ausgedehnter Flachwasserbereich erstreckt sich von der Reichenau bis zur Spitze der Halbinsel Mettnau. Bei Hochwasser wie im Sommer 2024 kein Problem. Bei niedrigen Wasserständen sitzen hingegen immer wieder revierunkun­dige Skipper mit ihren Yachten auf den Flachs rund um die Untiefen Stuhlrain und Straßenrain auf. Die grün-weißen Seezeichen 32 und 33 markieren die sichere Passage vom 13 Quadratkilometer großen Gnadensee in den nur wenig kleineren Zeller See.

Im Lee der Insel schwächt der Wind ab. Weit reicht der Hang vor der Ostspitze der Halbinsel Höri in den Untersee hinein. Insbesondere bei schlechter Sicht und in der Nacht ist auch hier bei niedrigem Pegelstand Vorsicht geboten. Im Sommer bietet der Bereich zwischen den Seezeichen und dem ufernahen Naturschutzgebiet vor der Halbinsel bei ruhigem Wetter herrliche Ankerplätze auf zwei bis vier Meter Tiefe.

Auf südwestlichem Kurs ist bald das Seezeichen 7 vor Horn erreicht. Der dortige gut geschützte Hafen bietet sich zur Übernachtung an. Es gibt einige Gastbojen für Boote unter 1,5 Tonnen Verdrängung. Wir aber fahren weiter und rufen später André Gisler an. Der Hafenmeister von Steckborn weist uns Platz 151 im West­becken des Yachthafens Feldbach genau vor seinem Büro zu. Seemännisch korrekt setzen wir die Gastlandflagge der Schweiz, wird doch die Grenze zwischen Deutschland und seinem südlichen Nachbarn einvernehmlich auf die Seemitte verortet.

Otto-Dix-Haus und Hesse-Haus am Bodensee

Vor dem Einlaufen bietet sich die Seetankstelle an der nordöstlich des Hafens gelegenen Schiff­lände von Steckborn zum Auffüllen des Dieseltanks an. Das Anlegen am Schwimmsteg in Steckborn ist unkompliziert und die Wege sind kurz. Strandbad und Ortszentrum erreichen wir fußläufig binnen wenigen Minuten. Unmittelbar hinter dem Hafen findet sich ein großer Supermarkt. Doch heute geht es zum Nacht­essen nach nebenan. Von der Seeterrasse des „See & Park Hotel Feldbach“ reicht der Blick über den Yachthafen hinüber zur Altstadt von Steckborn und weit über den See. Küchenchef Nico Lilla zaubert aus lokalen Fischen eine köstliche Bouil­la­baisse. Wunderbar auch die Egli­filets mit gerösteten Mandeln, begleitet von einem Vio­gnier aus dem nahe gelegenen Thayngen. Ein herrlicher Genuss regionaler Produkte.

Am nächsten Morgen motoren wir eine Viertelstunde lang zur An­legestelle Hemmenhofen. In der Höri­gemeinde starten wir das Kulturprogramm des Tages. Den Anfang macht ein Besuch des Otto-Dix-Hauses. Darin sind Leben und Wirken des berühmten Malers dargestellt. Unweit entfernt, in Gaienhofen, warten das Hesse-Museum und das Mia-und-Hermann-Hesse-Haus. Vom Gastplatz an der Anlegestelle der Untersee-Rhein-Schiff­fahrtsgesellschaft sind es nur 600 Meter zum ehemaligen Wohn­sitz des Literaturnobelpreisträgers und zum Gemeinde­museum. Beide sind sehenswert.

Entlang des Schweizer Ufers geht es vorbei an Mammern. Auf das legendäre Güggeli, ein Backhähnchen, das im Restaurant „Schiff“ zubereitet wird, verzichten wir dieses Mal. Stattdessen soll der Besuch im Napoleonmuseum auf dem Arenenberg oberhalb von Mannenbach den Nachmittag krönen. Ein Liegeplatz findet sich in Ermatingen. Der neu gestaltete Hafen ist für eine ruhige Übernachtung an Bord gut geeignet.

Wir wandern hinauf zum Schloss mit seinem wundervollen Park. Die Terrasse inmitten von Weinbergen bietet bei abendlicher Sonne eine herrliche Aussicht auf den Untersee, die Reichenau und die Vulkanberge des Hegau in der Ferne – spektakulär!

Abstecher ins Wollmatinger Ried

Anderntags fahren wir weiter nach Gottlieben. Der See weitet sich zwar zusehends, er ist hier allerdings flach und das Fahrwasser schmal. Für den Untersee typische Wiffen, Holzpfähle mit Körben oder grün-weißen Tafeln, weisen den Weg. Höckerschwäne, Blässhühner und Haubentaucher besiedeln die Wasserfläche des 757 Hektar großen Wollmatinger Rieds. Mittendrin ankert die „Netta“, ein Boot, das dem Nabu als Vogel­beobachtungsstation dient.

Nach einer weiteren halben Stunde verengt sich der See zu einem flussartigen Wasserlauf. Gegenströmung verlangsamt die Fahrt vorbei an der Krüger- und der Kibag-­Werft mit ihrem Tankanleger. Bald ist das Ende des Untersees in der romantischen Ortschaft Gottlieben erreicht. Am wundervollen 1251 erbauten Schloss beginnt der See­rhein. Von den nahen Werften laufen zahlreiche Motoryachten zu Tages­touren auf den vier Kilometer entfernten Obersee aus. Ankern ist im gesamten Seerhein nicht erlaubt. Es gibt aber nahe bei den Restaurants im Ortskern Anlegemöglichkeiten.

Uns zieht es zurück auf den Untersee. Ab Ermatingen wartet ein langer Schlag Richtung Radolfzell. Wir fahren vorbei an der 1897 gegründeten Bootswerft Beck. An der Südküste der Reichenau baut Rolf Winterhalter formschöne und schnelle 30er Schärenkreuzer. Er ist selbst sehr erfolgreich in der Regattaszene dieser am Bodensee beliebten Bootsklasse unterwegs. Der Pinnenpilot übernimmt. Zeit für ein Sandwich mit Felchen­filet und einen Landjäger. Während des Picknicks passieren wir die Schiffs­lände Reichenau mit dem Posten der Wasser­schutzpolizei. Gleich daneben strahlt das Hotel „Löchnerhaus“ traditionellen Charme aus. Nur bei ruhigem Wetter lässt der Wasserstand ein Anlegen am ungeschützten Hotelsteg zu.

Wir nehmen die Landmarke Hohen­twiel ins Visier. Die Einfahrt ist auch trotz bereits einsetzender Dämmerung kein Problem. Nachts ist sie befeuert. Gäste dürfen hier an einem der Stegköpfe anlegen. Das erspart uns die Suche nach einem mit einem grünen Schild gekennzeichneten Boxenplatz. In der Stadt gibt es gute Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants. Zu Beginn der Sommerferien finden im Freiluftkino am Strand die Radolfzeller Filmnächte statt. Sehenswert ist auch die Wasserprozession mit geschmückten Booten vom Hafenort Moos auf der Höri im Juli jeden Jahres.

Weiter geht die Tour. Es ist sehr warm. Bei Flaute tuckern wir entlang der Halbinsel Mettnau mit Blick auf den Park der Reha­klinik Mettnau. Vor der Liebes­insel ankern wir zum Baden. Das Wasser ist glasklar. Die Sonne geht schon über den Hegaubergen unter, als wir uns der Bucht vor dem Strandbad Reichenau nähern. Ein idealer Ankerplatz. Bald brutzeln Kretzer­­filets in der Pfanne, dringt der Duft von auf der Insel gewachsenem Mangold aus dem Niedergang. Ein Muscaris von Moser Seewein begleitet jetzt das Mahl. Unter einem imposanten Sternenhimmel freuen wir uns über einen weiteren Urlaubstag so nah dem eigenen Zuhause und gefühlt doch Lichtjahre davon entfernt. Nach einer ruhigen Nacht ist es bald mit der Ruhe vorbei. Besuch hat sich angekündigt: Die Enkelkinder kommen. Wir wechseln vom Sportboot auf die Fischer­gondel, um auch den Nachwuchs fürs Heimat­revier zu begeistern. Doch das ist eine andere ­Geschichte.

Kaiser und Könige, Mönche und Henker

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Historie: Der Name des Bodensees geht wohl zurück bis ins 9. Jahrhundert. Abgeleitet ist er von der Königspfalz Bodman. Die Karolingerkönige, Nachfolger von Karl dem Großen, waren wiederholt in Bodman zu Gast und hielten hier mit regionalen Adligen Hoftage ab. Ungleich spannender ist die Namensherkunft und Bedeutung des Gnadensees. Sie reicht zurück in die Zeit, als die Gerichtsbarkeit auf der Reichenau angesiedelt war. Wurde ein Angeklagter zum Tode verurteilt, durfte das Urteil nicht auf dem heiligen Boden der Insel vollstreckt werden. Der Verurteilte wurde stattdessen mit dem Boot zum Festland gebracht. Entschloss sich der Abt unterdessen zur Begnadigung, so ließ er vor der Ankunft des Verurteilten am anderen Ufer eine Glocke läuten. Dies informierte den Henker, dass dem Verurteilten Gnade gewährt wurde.

Das Kloster auf der Reichenau wurde im Jahr 724 von Bischof Pirmin mit zunächst 40 Benediktinermönchen gegründet. Abt Heito I. begann 816 mit dem Bau des Münsters St. Maria und Markus im Inselzentrum. Abt Hatto III. verhalf als Erzkanzler des Karolinger­reichs ab 888 der Reichenau zu politischer Macht und veranlasste den Bau der Kirche St. Georg in Oberzell mit ihren weltberühmten Wandmalereien. Die im 10. und 11. Jahrhundert entstandenen Handschriften des Klosters sind herausragende Zeugnisse der ottonischen Buchmalerei. Aus ihrer langen Vergangenheit blieben der Reichenau ihre drei romanischen Kirchen sowie die Kunstwerke in der Münsterschatzkammer.

Bioweine vom Bodensee

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Das Weingut Arenenberg – hier ist Peter Mössner Reb- und Kellermeister (Foto) – geht konsequent zum biologischen Anbau über. Bis vor wenigen Jahren überwog noch Müller-Thur­gau. Seither setzt man auf Vielfalt. So wird auf 25 Ar die Schweizer Rebsorte Divona erzeugt. Arenenberg.ch Bio-Winzer Julian Moser pflanzte auf den Flächen der Großeltern am Süd­ufer der Reichenau die ersten Reben. Neben einem Muscaris hat er einen Cuvée blanc und einen halbsüßen Solaris im Angebot. Zum 1300-jährigen Inseljubiläum kreierte er zudem einen Prosecco.

Boote vom Bodensee

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Rolf Winterhalter führt die Bootswerft Beck in vierter Generation. Der Betrieb wurde 1897 gegründet und fertigt unter anderem die typischen Reichenauer Fischergondeln. Segelfreunde können zudem wählen zwischen den formschönen 30‑m²-Schärenkreuzern sowie den schnittigen Booten der 990er und 1140er Werftklasse im ebenfalls traditionellen Stil. Alle Bootsrümpfe gibt es wahlweise in Holz oder mit Glasfaser-Polyester im Handauflegeverfahren gefertigt. Außerdem werden in der Werft alle üblichen Bootsservicearbeiten durchgeführt.

Wissenswertes für den Törn auf dem Bodensee

 | Karte: YACHT | Karte: YACHT

Sturmwarnung

Rund um den See stehen weithin sichtbare Signal­masten mit orangefarbenem Blinklicht, die mit 40 Blitzen pro Minute vor Starkwind mit Geschwindigkeiten von 25 bis 33 Knoten warnen. Mit 90 Blitzen wird vor Sturm mit Windgeschwindigkeiten von über 33 Knoten gewarnt. Wassersportler sollten die Sturmwarnungen unbedingt ernst nehmen, da sich das Wetter auf dem Binnenrevier oftmals schnell ändert und sich mitunter heftige Gewitter bilden.

Bodensee-Schifffahrts-Ordnung

Das amtliche Bodenseeschifferpatent ist Pflicht. Ein Ferienpatent wird für 30 Tage im Jahr ausgestellt (Infos: bodenseekreis.de). Das Einleiten von Fäkalien ist auf dem gesamten See verboten. Vorm Einwassern auswärtig zugelassener Boote mit Borddurchlässen das Landratsamt Konstanz kontaktieren (Infos: lrakn.de). Und: Motorgetriebene Schiffe müssen 300 Meter Abstand zum Ufer oder vorgelagerten Schilfgürteln einhalten. Beim An- und Ablegen und Ankern das Ziel auf dem kürzesten Weg und nicht schneller als mit zehn Stundenkilometer ansteuern!

Literatur & Karten

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