RevierPommersche Küste / Polen - Bis zum Horizont

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 · 27.05.2018

Revier: Pommersche Küste / Polen - Bis zum HorizontFoto: Morten Strauch

Bis zum Horizont: Egal ob im feinen Sand seiner endlosen Strände oder im Schatten seiner Kiefernwälder – Polens Norden bietet pures Ostsee-Feeling

Świnoujście

Der westlichste der polnischen Ostseehäfen – Świnoujście, ehemals Swinemünde – ist vom benachbarten Seebad Ahlbeck sogar zu Fuß zu erreichen: eine grenzüberschreitende Strandpromenade verbindet an dieser Stelle die beiden Teile der Ferieninsel Usedom.

Die besten Gastliegeplätze gibt es im modernen Port Jachtowy, dem Yachthafen am Westufer der Świna (deutsch: Swine), der mittleren der drei Verbindungen von Stettiner Haff und offener Ostsee. Die Marina verfügt über Schwimmstege und befindet sich – von Grünflächen umgeben – etwa 500 Meter vom Stadtzentrum mit guten Versorgungsmöglichkeiten entfernt.


Kamień Pomorski

Etwa 35 Kilometer weiter östlich wartet die ebenfalls noch recht neue Marina Kamień Pomorski auf Gäste. Die moderne Schwimmsteganlage am Nordrand des Städtchens (deutsch: Cammin) liegt auf dem Ostufer des Camminer Boddens zwischen der Insel Wolin und dem Festland (www.marinakamienpomorski.pl).

Die offene Ostsee ist auch hier nur wenige Seemeilen entfernt: Der Weg dorthin führt über die Dziwna (Dievenow), den östlichen Ausgang des Haffs.


Kołobrzeg

Seit Jahrhunderten ist die mittelalterliche Domkirche im Stil der Backsteingotik das Wahrzeichen Kołobrzegs (vormals Kolberg). Nach dem zweiten Weltkrieg kam der – ebenfalls aus Backstein gabaute – Leuchtturm an der Hafeneinfahrt hinzu, deren geschwungene Molen in die Ostsee hinausreichen. Inzwischen lebt man jedoch mehr vom Tourismus als von der Fischerei. Von dieser Entwicklung zeugen vorallem die zahlreichen neuen Wellnesshotels hinter dem Kieferngürtel des Kurparks. Gastlieger kommen in der Marina Solna (mit Schwimmstegen und modernem Servicegebäude) unter. www.marinakolobrzeg.pl

Ustka

Ein weiteres Seebad mit entspannter Atmosphäre entlang der endlosen Sandküste Pommerns ist Ustka, das frühere Stolpmünde. Auch hier liegt man zentral nur wenige Hundert Meter flussaufwärts der Molenköpfe, allerdings längsseits an der Hafenmauer. www.ustka.pl

Łeba

Gewaltige Wanderdünen, stille Moore und Auen: Der Slowinzische Nationalpark westlich der Stadt Łeba vermittelt einen Eindruck davon, wie es in früheren Zeiten entlang der südlichen Ostseeküsten ausgesehen hat. Der moderne Sportboothafen (vier 70-Meter-Schwimmstege, Servicegebäude) ist ein guter Ausgangspunkt für Erkundungstouren mit dem Bus oder dem Bordfahrrad. port.leba.eu

Władysławowo

Polens größter Fischereihafen liegt hinter hohen Betonwellenbrechern und zeichnet sich eher durch spröden Charme aus. Durch die Sandstrände und die nahen Seebäder verdient allerdings auch dieser Ort (deutsch: Großendorf) inzwischen am Tourismus mit.

Hel

Früher mag Hel (ehemals Hela) ein verschlafenes Fischerdorf gewesen sein: Heute ist auch dieser Ort am östlichen Ende der gleichnamigen Halbinsel – ein rund 34 Kilometer langer Nehrungshaken – fest in der Hand von Urlaubern. Gastliegeplätze gibt es am Schwimmsteg im modernen Yachthafen zwischen Außen- und Mittelmole. www.gohel.pl

Danzig

Die alte Hansestadt im Süden der Dan­ziger Bucht ist die östlichste Anlaufstelle für Boote an der offenen polnischen Ostseeküste. Eine reiche Geschichte und berühmte Baudenkmäler wie Krantor, Rathaus und Marienkirche machen die Ostseemetropole ebenso zum Highlight in der Region wie das
kulturelle Programm und das bunte Nachtleben. Der perfekte Ausgangspunkt dafür ist ein Platz an der Schwimmstegen der Marina Gdańsk in Sichweite der Altstadt. www.visitgdansk.com

REVIER

Die pommersche Küste Polens kommt besonders im Rahmen der "kleinen" oder "großen Ostseerunde" (bis Stockholm beziehungsweise Helsinki oder St. Peters­burg) für den Hinweg infrage. Auf der etwa 200 Seemeilen langen Strecke vom Stettiner Haff bis zur Danziger Bucht liegen die Häfen dafür in regelmäßigen Abständen von etwa 25 bis 30 Seemeilen. Die Beschaffenheit der Küste ändert sich dabei kaum, der Sandstrand mit flachem Hinterland (und entsprechend flachem Küstenwasserstreifen) bleibt praktisch ununterbrochen. Abschnitte mit Steilufern (wie etwa westlich von Łeba) bilden die absolute Ausnahme.

NAVIGATION

Die Navigation entlang der Küste ist bei Tag weitgehend unproblematisch; bei Nacht ist ihr Verlauf mit einer Kette von Orientierungsfeuern gekennzeichnet, Ansteuerungen meist mit Richt- oder Leitfeuern, Molenköpfe und Hafeneinfahrten mit Torfeuern. Vorsicht: Da die meisten Häfen an Flussläufen liegen und die Zufahrt über deren Mündungen erfolgt, muss bei starkem auflandigem Wind im Bereich der Barre mit entsprechender Brandung gerechnet werden. Besonders in flachen Bereichen können außerhalb der Fahrwasser Fehltiefen in Bezug zu den Seekartenangaben auftreten. Zwei Verkehrstrennungsgebiete sind vor der Küste südlich der Stolpebank im Bereich zwischen Ustka und Łeba sowie in der Danziger Bucht ausgewiesen und müssen beachtet werden.

SEENOTRETTUNG

In Polen liegt der SAR-Dienst auf See (Morska Służba Poszukiwania i Ratownictwa) im staatlichen Zuständigkeitsbereich: Insgesamt gibt es 14 Rettungsstationen, die entweder mit Seenotrettungsbooten oder -kreuzern ausgestattet sind. Für die Koordination der Einsätze sind das MRCC Gdynia (Gdingen) und das untergeordnete MRSC Świnoujście (Swinemünde) zuständig. Die Alarmierung erfolgt über UKW-Kanal 16 (Arbeitskanal: 11) oder telefonisch: +48/58/620 55 51 (MRCC Gdynia), +48/91/321 59 29 (MRSC Świnoujście). www.sar.gov.pl

RUSSLAND

Die Seegrenze zwischen dem EU- und Schengenstaat Polen und der zur Russischen Föderation gehörenen Exklave Kaliningrad (Königsberg) verläuft im öst­lichen Bereich der Danziger Bucht. Das Befahren der russischen Hoheitsgewässer ist innerhalb der 12-Seemeilen-Zone nur auf den bezeichneten Schifffahrtswegen erlaubt. Spätestens bei der Einfahrt ist eine Anmeldung auf UKW-Kanal 16 bei den russischen Grenztruppen Pflicht, um über die eigenen Absichten zu informieren. Im Hafen Baltijsk (Pillau) darf nur am Anleger der Grenzkontrolle festgemacht werden; für den Landgang in Kaliningrad muss für jedes Besatzungsmitglied ein gültiges Visum vorliegen.