Revierporträt StrelasundImmer dem Pfeil nach

Strauch Morten

 · 09.08.2022

Revierporträt Strelasund: Immer dem Pfeil nachFoto: Morten Strauch
Der Stadthafen von Stralsund mit der Citymarina, den markanten Speichern und der Altstadt dahinter. Die weiße Fassade gehört dem Meeresmuseum Ozeaneum

Der Strelasund trennt die Festlandküste Vorpommerns von der Insel Rügen. Wir stellen diesen besonderen Teil der Ostsee vor!

Das Revier: Als Meeresarm der Ostsee trennt der Strelasund die Insel Rügen vom vorpommerschen Festland. Seine Länge zwischen dem Bessiner Haken und Palmer Ort (beide auf Rügen) misst 30 Kilometer (rund 16 Seemeilen), in Luftlinie etwas weniger. Mit einer Fläche von 64 Quadratkilometern ist er etwa halb so groß wie die Müritz. Die größte Tiefe beträgt 16 Meter. Einzige größere Insel ist der Dänholm. Der Prosnitzer Werder auf Platz zwei ist gerade 60 Meter lang und liegt in der Gustower Wiek.

Navigation: Die Navigation ist bei Tag und Nacht unproblematisch. Das Fahrwasser des Strelasunds ist durchgängig betonnt und befeuert, auch durch zahlreiche Richt- und Leitfeuer an den Ufern.

Die schönsten Bilder vom Strelasund

An der Nordmole gegenüber der Citymarina gehört das ehemalige Segelschulschiff „Gorch Fock (I)“ als schwimmendes Museum zu den Dauergästen
Foto: Morten Strauch

Häfen und Highlights im Strelasund

1. Stralsund Citymarina

Mit seiner mittelalterlichen Skyline grüßt Stralsund jeden Skipper, der sich dem Strelasund von den Boddengewässern im Norden oder der offenen Mecklenburger Bucht kommend nähert. Die wuchtigen Türme von St. Marien, St. Nikolai und St. Jacobi sind stolze Zeugen der Hansezeit, die Stralsund nicht nur im ganzen Ostseeraum bekannt, sondern vor allem reich gemacht hat. Jedoch ist Stralsund älter und geht auf die Slawen zurück, was die Namen von Stadt und Meeresarm zeigen: Strela bedeuten „Pfeil“ – im Wappen Stralsunds ist er noch immer zu finden. Die besten Plätze (insgesamt 300) bietet die Citymarina an ihren Schwimmstegen, gut geschützt hinter langer Mole, natürlich mit Strom und Wasser. Weitere Infos >>

2. Stralsund Hafenkanäle

Auch die zentrale Lage im Revier sorgt dafür, dass es im Sommer in der Citymarina voll wird: Gäste aus Dänemark, Schweden und Polen gehören dann ebenfalls zum Bild. Noch eine Möglichkeit zum Festmachen (etwa 30 Plätze) besteht zusätzlich im Langenkanal und im Querkanal. Um dorthin zu kommen, müssen allerdings bewegliche Brücken passiert werden (Öffnungszeiten gibt es hier >>). Von dort sind es nur ein paar Minuten zu Fuß in die zum UNESCO-Erbe gehörende Altstadt, zum Alten Markt mit Cafés und Restaurants oder zum Ozeaneum, Stralsunds spektakulärem Aquarium.

3. Altefähr

Der Name sagt alles: Bis zum Bau der Ziegelgrabenbrücke in den Dreißigerjahren des vergangenen Jahrhunderts hatte Rügen keine feste Verbindung mit dem Festland, doch von Altefähr pendelten Boote über den Strelasund hinüber nach Stralsund und transportierten Mensch, Vieh und später Fahrzeuge. Doch still wurde es auch mit der neuen Brücke nicht: Städter vom Festland entdeckten den Ort nun als Seebad abseits des großen Rummels – mit Blick auf das großartige Panorama Stralsunds gegenüber. Den Fährverkehr hat inzwischen die Weiße Flotte übernommen. Wer auf eigenem Kiel kommt, findet den Wasserwanderrastplatz mit rund 50 Pfahlboxen für Gäste im westlichen Teil des kommunalen Hafens. Weitere Infos >>

4. Der Dänholm

Die einzige Insel im Strelasund ist der Dänholm vor der Haustür Stralsunds. Der Name soll von den Wikingern stammen, die das günstig gelegene Eiland in früheren Zeiten als Ausgangspunkt für Raubzüge nutzten. Auch später war es immer wieder Zankapfel militärischer Auseinandersetzungen: Schweden, Dänen, Brandenburger und Franzosen kamen und gingen. Die Preußen blieben und hoben hier ihre Seestreitkräfte aus der Taufe. Das Marinemuseum Dänholm erzählt die wechselvolle Geschichte im Detail. Die Position der Insel zählt auch heute noch: Beide Brücken über den Strelasund verlaufen über sie hinweg, wobei die ältere Ziegelgrabenbrücke den Zugang zur Insel ermöglicht. Für Sportboote gibt es gleich zwei gute Anlaufmöglichkeiten: zum einen die Feststege des Wassersportzentrums Dänholm Nord (250 Liegeplätze, freie sind grün gekennzeichnet, www.wszev.de), zum anderen das Becken des ehemaligen Marinehafens im Süden mit den Stegen des Yachtclubs Strelasund. Auch hier weist Grün auf die freien Plätze hin. Weitere Infos >>

5. Gustow

Der landschaftlich schönste Abschnitt des Strelasunds liegt etwa auf halber Strecke. Hier schlägt er Schleifen um die zu Rügen gehörende Halbinsel Drigge und die Halbinsel Devin auf Festlandseite. Steilufer und Küstenwälder säumen das Wasser, Teile des Landschaftsschutzgebiets Mittlerer Strelasund. Die Moränen der letzten Eiszeit haben hier ihre Spuren hinterlassen. In dieser idyllischen Umgebung, am inneren Ende der Gustower Wiek auf Rügen, verbirgt sich die “im-jaich Naturoase Gustow”. Dazu gehören nicht nur 150 Hafenliegeplätze an neuen Feststegen, sondern auch eine Reihe von Uferhäusern, die für einen längeren Aufenthalt auf der Insel gemietet werden können. Weitere Infos >>

6. Neuhof

Fast genau südlich von Gustow, allerdings auf dem Festland, befindet sich die Marina Neuhof. Sie ist die richtige Adresse für Crews, die auf der Suche nach einem umfassenden Serviceangebot sind. Dazu gehören rund 150 Liegeplätze an Schwimmstegen, entweder mit Pfahlboxen oder Fingern, Kran (als Option für den Törnstart im Revier), Bootstankstelle sowie technischer Service. Ein Restaurant ist ebenfalls vorhanden – und ein Fahrradverleih. Denn wer die Umgebung erkunden möchte, muss sich in den Sattel schwingen. Versorgen kann man sich im drei Kilometer entfernten Sundhagen. Weitere Infos >>

7. Puddemin

Wie eine Binnenfahrt mutet der Abstecher nach Puddemin an, denn die Puddeminer Wiek, an deren Ende das Dorf im Süden Rügens liegt, ist ebenso schmal wie lang: Gut drei Seemeilen sind es vom Strelasund bis hierher. Entsprechend ruhig und geschützt geht ist es. Man legt in Pfahlboxen mit dem Bug zur Pier oder zum Steg (Innenseite für Gäste) an, bevor man sich auf der Terrasse des Hafenrestaurants entspannen kann. Die betonnte Fahrrinne nach Puddemin hat 2,5 Meter Solltiefe. Weitere Infos >>

8. Stahlbrode

Den südlichen Ausgang des Strelasunds markiert der Hafen von Stahlbrode auf dem Festland. An dieser letzten Engstelle verkehrt noch einmal eine Autofähre hinüber nach Glewitz auf Rügen. Östlich der Landzunge Palmer Ort, dem nur noch rund 2,5 Seemeilen entfernten, südlichsten Punkt der Insel, erstreckt sich bereits der Greifswalder Bodden. Während das nördliche Hafenbecken ansonsten Vereinen und den verbliebenen Fischern vorbehalten ist, kommen Gäste beiderseits der zentralen Pier und dazu (gemeinsam mit dem Zoll) im Südhafen unter. Leckeren Fisch gibt es in der Molenstube oder im Restaurant Fährhaus. Der Fähranleger befindet sich am Kopfende der Südmole. Weitere Infos>>

Der Strelasund mit den acht beschriebenen HighlightsFoto: Boote
Der Strelasund mit den acht beschriebenen Highlights

Nautische Literatur zum Strelasund:

  • Törnführer „Ostseeküste 2. Wismar bis Stettin“ von Jan Werner. 232 S., 147 Fotos und Abb., broschiert, Format 16,7 x 24 cm; 39,90 Euro. ISBN 978-3-667-11593-5. Hier bestellen >>
  • Hafenführer „Hafenguide Flensburg-Danzig“ von Emma Glaumann und Joakim Hermansson. 300 S., 278 Abb., spiralgebunden; 30 €. ISBN 978-3-89225-720-2. Hier bestellen >>
  • Sportbootkarten DK-Satz 2 „Mecklenburg-Vorpommern bis Bornholm. Mit Lübeck und Stettiner Haff“. Auflage 2022; Format: A2, Einzelblätter in Klarsichttasche; 74,90 €. ISBN 978-3-667-12420-3. Hier bestellen >>