Stettiner Haff, Peenestrom und Peene

Unbekannt

 · 03.09.2012

Stettiner Haff, Peenestrom und PeeneFoto: Jürgen Straßburger
Stettiner Haff, Peenestrom und Peene

Binnen und buten mit der „Troll“ durch Vorpommern: Wer Trubel sucht, ist hier falsch. Haff und Peene sind für Naturliebhaber nämlich wie gemacht.

  Stettiner Haff, Peenestrom und PeeneFoto: Jürgen Straßburger
Stettiner Haff, Peenestrom und Peene
Stettiner Haff, Peenestrom und Peene
Foto: Jürgen Straßburger

Selbst in den Städten, wenn man denn überhaupt von solchen sprechen kann, geht es gemütlich zu: Ueckermünde, Usedom, Anklam, Loitz, Demmin, Malchin … Auch in der Hochsaison lässt sich hier niemand aus der Ruhe bringen. Die typisch pommersche Gelassenheit ist allgegenwärtig. Und auf dem platten Land zwischen den kleinen und größeren Ansiedlungen herrscht weitgehend Natur, in der sich Fuchs und Hase noch gute Nacht sagen. Wenn man viel Ruhe sucht und die Seele baumeln lassen will, ist es hier mit Sicherheit erholsam.

Ausnahme auf diesem Törn ist Stettin. Die mit mehr als 400 000 Einwohnern siebtgrößte Stadt Polens ist quicklebendig und auch für Bootstouristen sehr attraktiv. Das Wassersportzentrum der Stadt beginnt, von der Ostoder abzweigend, an der Dębska Struga mit der Marina Pogoń und erstreckt sich von hier mit mehreren Marinas und Clubhäfen über das gesamte Südufer des Kleinen Dammschen Sees: Marina Hotele, Jachtclub AZS, Segelzentrum Stettin, Camping Marina PTTK.

Alle Anlagen bieten Gastliegeplätze, Sanitäranlagen und teilweise auch technischen Service. Die letzte in Stettin verbliebene Bootstankstelle mit Benzin und Diesel gibt es in der Marina Hotele, direkt an der Mündung der Dębska Struga in den Kleinen Dammschen See, 800 m von der Ostoder entfernt. Nachteil dieses Wassersportzentrums: Die Distanz zum Zent­rum der Stadt ist relativ groß, mit Bus und Umsteigen in die Straßenbahn immerhin rund 30 Minuten.

Stadtnah liegt man am Westufer der Westoder in unmittelbarer Nähe der berühmten Hakenterrasse. Die lange Kaimauer ist aber überwiegend für Ausflugs- und Fahrgastschiffe reserviert. Die ausgewiesene Sportbootliegestelle liegt unmittelbar unterhalb der gewaltigen Autobahnbrücke rund 400 m südlich. Viel Lärm, sonst nichts: ein Liegeplatz, den man allenfalls für ein kurzes Shopping, nicht aber für die Nacht anlaufen sollte.

Rund einen Kilometer talwärts, knapp unterhalb des weithin sichtbaren Restaurants „Porto Grande“, liegt der Schwimmsteg der „Baltic Marina“. Ein gewaltiger Name für diese unscheinbare Anlage, an deren zwei kurzen Schwimmstegen mit Fingerpiers Boote bis maximal 9 m Länge festmachen können. Für „Troll“ reicht es so gerade eben …

Immerhin gibt es Wasser und Strom und einen heruntergekommenen Sanitärcontainer. Der Kick ist die Nähe zum Stadtzentrum. An der nur 500 m entfernten Hakenterrasse sollte man die Spur des „Stadtwanderweges“ aufnehmen, der auf dem Bürgersteig mit einer rot gestrichelten Linie markiert ist und auf sieben Kilometern Länge zu 42 wichtigen Sehenswürdigkeiten und Baudenkmälern führt. Restaurants aller Preis­klas­sen liegen auf dem Weg. Der Stadtrundgang bietet auch einen eindrucksvollen Blick auf die deutsche Geschichte Stettins.

Ab der schon genannten Autobahnbrücke ist die Westoder Teil der Schifffahrtsstraße Swinemünde-Stettin mit eigener Kilometrierung (km 66,4). Von hier sind es noch rund 30 Kilometer, bis die immer breiter werdende Westoder bei Trzebiez (Ziegenort) in den südöstlichen Zipfel des Stettiner Haffs mündet.

Die Zeiten, als der Yachthafen von Trzebiez als Ein- oder Ausklarierungshafen zur Erledigung der Grenzformalitäten zwischen Deutschland und Polen angelaufen werden musste, sind vorbei. Heute bietet der Hafen einen angenehmen Zwischenstopp, zumal wenn an der Tankstelle Diesel oder Benzin gebunkert werden muss.

Wir lassen Trzebiez links liegen, weil sich das Stettiner Haff bei leichter bis mäßiger Brise aus NNW und strahlendem Sonnenschein recht freundlich zeigt und wir diese Gunst nutzen wollen, um möglichst geruhsam bis Ueckermünde zu kommen.

Wir halten uns an das betonnte Fahrwasser, das durch die gewaltigen Leuchttürme „Brama Torowa“ 3 und 2 bestens auszumachen ist und zunächst in nordwestlicher Richtung genau auf die Kaiserfahrt (Kanał Piastowski) zwischen Usedom und Wolin zuführt. Bei Brama Torowa 2 zweigt das Fahrwasser zum Kleinen Haff in westnordwestlicher Richtung ab. Am Übergang zwischen Großem und Kleinem Haff passieren wir nördlich von Altwarp die deutsch-polnische Grenze.

Was uns überrascht: Das Haff ist an diesem 29. Juni trotz des guten Wetters gespenstisch leer. Einzige Begegnung: ein Schiff der polnischen Marine – offensichtlich mit Kurs auf Stettin. Kein Sportboot weit und breit. Erst vor Ueckermünde kreuzen zwei Segelboote vor der Ueckermündung, in die wir nach 24 Seemeilen und knapp vier Stunden Haff-Fahrt seit Trzebiez einlaufen. Das Leben hat uns wieder!

In der nach vielem Hin und Her endlich fertiggestellten Marina Lagunenstadt Ueckermünde (einlaufend erster Hafen am Ostufer der Uecker) machen wir an der Tankstelle fest, um Diesel zu bunkern. Liegen wollen wir hier nicht, denn der Hafen ist uns zu weit von der Stadt entfernt. Wir fahren ueckeraufwärts bis zum Stadthafen am Alten und Neuen Bollwerk, der feine Liegeplätze an beiden Ufern des Flusses bietet. Es gibt Wasser und Strom und ein Sanitärhäuschen am Alten Bollwerk (Westufer).

Ins hübsche Städtchen mit vielen Lokalen und guten Einkaufsmöglichkeiten sind es von hier nur wenige Schritte. Und direkt am Alten Bollwerk liegt der besondere Tipp: das Restaurant „Roter Butt“ im Hotel „PommernYacht“. Eine besondere Erwähnung verdient die Gastfreundschaft des SV Köhnscher Kanal, bei dem „Troll“ für eine einwöchige Törnpause einen sicheren Liegeplatz fand. Danke dafür ...

Nur 15 Seemeilen sind es von Ueckermünde bis zum Städtchen Usedom. Versteckt am nördlichen Zipfel des Usedomer Sees, ist schon die Zufahrt über die schmale Fahrrinne durch den unberührt scheinenden Usedomer See eine besondere Attraktion. Hier sollte man die betonnte Fahrrinne (Solltiefe 1,50 m) auf keinen Fall verlassen, denn der See ist stark verschlammt.

Wenn zwischen den Heckdalben des Usedomer Segelclubs kein Liegelatz mehr frei ist, kann man im Kommunalhafen längsseits an der Kaimauer festmachen. Wasser und Strom auf der Pier, Toilette im Container. Vom Hafen bis zum Zentrum des sehenswerten Städtchens sind es rund 600 m. Am Markt zeugen die stattliche St.-Marien-Kirche und das Rathaus von der einstigen wirtschaftlichen Bedeutung der Stadt für die Insel Usedom.

Raus aus dem Usedomer See, rein in den Peenestrom, und gleich wieder Halt: Die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Eisenbahnbrücke Kamp-Karnin, oder besser deren weithin sichtbares Fragment, der erhaltene Hubteil, erregt nicht nur unsere Aufmerksamkeit. Wir steuern die Marina Karnin an, die nur 200 m nördlich der Brückenruine liegt.

Zwei solide Schwimmstege mit Heckdalben, Wasser und Strom. Hafenmeisterbüro (Brötchenservice!) und solide Sanitäranlagen am gut 100 m entfernten Kommunalhafen (Zollhafen). Hier gibt es auch einen Kiosk mit leckeren Fischbrötchen und frisch gezapftem Bier. In fußläufiger Entfernung (700 m) die legendäre „Haffschänke“, besser bekannt als „Vadder Gentz“ (montags Ruhetag).

Die wechselvolle Geschichte dieser Gaststätte, die seit nunmehr fünf Generationen in Familienbesitz ist, spiegelt sich in Gästebüchern wider, deren Eintragungen bis ins Jahr 1900 zurückreichen. Zum Gasthaus gehört auch ein einfacher Hafen, dessen Ansteuerung wegen geringer Wassertiefen aber schwierig ist. Am Hang oberhalb der Gaststätte steht der 22 m hohe „Lotsenturm“, der heute ein exklusives Feriendomizil bietet.

Die Brückenruine hinter uns, den Peenestrom unter uns, die Peene vor uns: Zwei Seemeilen nordwestlich von Karnin führt der betonnte Richtgraben in die Peene. Ein Kilometerschild am rechten Ufer zeigt „104“, und so wissen wir, dass bis zum Ende der schiffbaren Peene in Malchin 104 Flusskilometer vor uns liegen.

Wer „Fluss“ sagt, denkt auch an „fließen“, also Strömung. Doch das kann man an der Peene getrost vergessen: Amtlich „fließt“ die Peene zwar von Malchin Richtung Peenestrom, aber das Gefälle des Flusses ist so gering (24 cm auf 104 km), dass ein hoher Wasserstand im Peenestrom das Wasser in der Peene tatsächlich zu Berg fließen lässt.

Dieser Umstand hat mit dafür gesorgt, dass sich zu beiden Ufern der Peene ein 500 bis 700 m breites Überflutungsmoor entwickeln konnte, in dem vornehmlich im 19. und 20. Jahrhundert Torf abgebaut wurde. So entstanden zahllose Torfgräben, die heute das Refugium vieler Wasservögel sind. Aufmerksame Naturbeobachter werden beim Peenetörn mit Glück Eisvögel, mit Sicherheit aber Graureiher und Kormorane entdecken.

Anklam, rund zehn Kilometer vom Peenestrom entfernt, ist unser erstes Etappenziel. Gastliegeplätze gibt es hier jede Menge. Zwei haben wir auf der Hin- beziehungsweise Rückfahrt selbst getestet: den Yacht Club Peene Anklam (km 94,5 RU) unmittelbar unterhalb der Eisenbahnbrücke (Infos dazu im Infokasten) und den Wasserwanderrastplatz Anklam (km 94,0 RU).

Für den Yacht Club spricht die Nähe zum Einkaufszentrum (250 m) mit Supermarkt und Discounter, für den Wasserwanderrastplatz die gepflegte Umgebung einschließlich Schwimmstegen, Sanitäranlage mit Waschmaschine und Trockner sowie der Brötchenservice. Wasser und Strom fürs Boot gibt es in beiden Häfen.

Sehenswert ist die alte Hansestadt allemal: zwei Kirchen (St. Marien und St. Nikolai), das mächtige Steintor (15. Jh.), das gut erhaltene Gotische Giebelhaus (15. Jh.) und der Marktplatz mit seinen Jahrhundertbändern und prächtigen Bürgerhäusern allem anderen voran. Und nicht zu vergessen das Wohnhaus der Familie Lilienthal, in dem der Ingenieur und Flugpionier Otto Lilienthal von 1852 bis 1864 lebte und seine Kindheit verbrachte.
Die Ufer der Peene scheinen naturbelassen: Reet, Teichrosen, Buschwerk, knorriges Totholz zwischen schmalen Baumgürteln und immer wieder leuchtende Blütenteppiche von Gräsern und Feuchtflanzen. Dazwischen Torfgräben und freier Blick ins Land.

Stolpe, nur 10 Flusskilometer von Anklam entfernt, ist die nächste Perle an der Peene. Ein fein herausgeputztes Dorf mit einem ebenso feinen Wasserwanderrastplatz (Wasser, Strom, WC, Dusche, Brötchenservice). Das Besondere aber bieten der denkmalgeschützte „Stolper Fährkrug“, ein 300 Jahre altes Ausflugslokal mit mecklenburgischen Spezialitäten, in dem schon der Heimatdichter Fritz Reuter Mitte des 19. Jahrhunderts einen Stammplatz hatte (es liegt gleich neben dem Wasserwanderrastplatz), und das „Gutshaus Stolpe“, ein feines Hotel mit Gourmetrestaurant. Die Küchen beider Häuser werden von Sternekoch André Münch geleitet. Zur Geschichte Stolpes und des Gutshauses siehe www.gutshaeuser.de und www.gutshaus-stolpe.de
Das Bollwerk Jarmen (km 68,3 RU) mit Sportboot-Liegestelle ist so wenig einladend, dass wir auch der Stadt keine Beachtung schenken.

Dafür aber Loitz (sprich: Löötz) mit seiner perfekt ausgebauten Sportbootmarina. Ein Hafenbecken abseits vom Fluss mit 17 Liegeplätzen vor Heckdalben. Selbstverständlich Wasser und Strom und ein schönes Sanitärhäuschen. Für die morgendlichen Brötchen sorgt Hafenmeister Harald Möller. Weitere Liegeplätze gibt es am Bollwerk oberhalb der Hafeneinfahrt.

Hier sollte man sich aber vom Speicher freihalten, weil dort nistende Schwalben (oder sind es Mauersegler?) die hier liegenden Boote arg unter Beschiss nehmen. Am Hafenrand ein properes Bahnhofshäuschen, wie aus einem Miniatur-Wunderland. Darin das empfehlenswerte Restaurant „Korl Loitz“. Rund zehn Minuten läuft man von hier bis zu den Supermärkten an der Marktstraße am Westrand des Ortes.

Das Freizeitzentrum Demmin (km 36,7 RU) in einem Peenearm oberhalb der Eisenbahnbrücke ist eine heruntergekommene Anlage, in die man sich besser nicht verirrt. Für einen Stadtbummel kann man am Bollwerk Demmin (km 33,3 RU) unterhalb der Kahldenbrücke (siehe Infokasten) festmachen. Für längere Aufenthalte empfehlen wir den Wasserwanderrastplatz Demmin (km 32,4 LU in einem Peene-Altarm),
der vom Demminer Segelclub Blau-Weiß verwaltet wird. (Strom, Dusche, WC).

Einen Bummel durch die Hansestadt Demmin sollte man sich nicht entgehen lassen. Besonders sehenswert ist die St.-Bartholomaei-Kirche mit ihrem durch und durch backsteinernen Turm und das Luisentor mit Pulverturm.
Leinen los in Demmin. Auf dem Weg zum Kummerower See bietet der Wasserwanderrastplatz Trittelwitz (km 24,9 RU) naturnahe Liegeplätze ohne Service. Die Gaststätte „Landhof“ ist 300 m entfernt.

Nur wenige Hundert Meter, bevor man den Kummerower See erreicht, lockt der Wasserwanderrastplatz Verchen (km 15,1 RU) zum Bleiben. 14 Liegeplätze am Schwimmsteg mit begehbaren Auslegern, Wasser und Strom, ein Sanitärhäuschen und ein Fischimbiss, der aber nur an Wochenenden betrieben wird. An den übrigen Tagen sorgt die Gaststätte „Aalbude“ am gegenüberliegenden Ufer für das leibliche Wohl. Man kann dort an der zum Haus gehörenden Mole längsseits gehen oder vom Wasserwanderrastplatz aus mit Hafenmeister und Fährmann Karl-Heinz Kastorf übersetzen. Ein durch und durch lauschiges Plätzchen!

Gut zehn Kilometer dehnt sich der Kummerower See in Nord-Süd-Richtung aus. Am Westufer der Wasserwanderrastplatz Gravelotte (km 13,0 RU) mit großem Campingplatz. Der Hafen ist äußerst anfällig für Winde aus West bis Nordwest. Davor schützen auch die ausgebrachten Wellenbrecher nicht wirklich. Die Liegeplätze an den Schwimmstegen mit Auslegern eignen sich für Boote bis max. 7 m Länge, bei 8 m („Troll“) geht es nur noch am Kopfsteg. Es gibt Strom am Steg und großzügige Sanitäranlagen mit Waschmaschine und Trockner auf dem Campingplatz. Ein Imbiss liegt in Hafennähe. „Besser ihr fahrt morgen hier weg“, riet uns Platz- und Hafenwart Ralf Rehberg bei der Anmeldung. „Für morgen ist Schietwetter mit kräftigem Westwind angesagt.“

Solche Warnungen nehmen wir natürlich ernst, verlassen Gravelotte zeitig und steuern bei noch mäßigem West-Nordwest Neukalen am Westufer des Sees an. Genauer: die ziemlich in der Mitte des Kummerower Sees einmündende Teterower Peene, an der Neukalen gut zwei Kilometer oberhalb der Mündung liegt.
Im freundlichen, von der Stadt betriebenen Hafen machen wir mit Blick auf das „Semannsstübchen“ und die Gaststätte „Am Hafen“ an der Steinmole längsseits fest. Wasser und Strom, Sanitäranlage über den Hintereingang des Seemannsstübchens. Ein Bummel durch die Gassen des Städtchens bietet nichts Spektakuläres, ist aber urgemütlich. Zum Marktplatz mit Kirche, Rathaus und Edeka-Markt sind es vom Hafen rund 400 m.

Ähnlich windanfällig wie Gravelotte ist der Wasserwanderrastplatz Kummerow am Südwestufer des Sees. Bei frischem Wind aus Nord-Nordost stand vor der in den See hineinragenden Mole ein so heftiger Schwell, dass wir auf den Besuch von Kummerow gern verzichteten.

Am südlichen Ende des Kummerower Sees markiert der 4,5 Kilometer lange Peenekanal das schiffbare Ende oder (je nach Betrachtung) den schiffbaren Anfang der Peene. Der berühmte „Moorbauer“ (km 3,2) ist (oder besser: war) ein einsames, weltvergessenes Gasthaus im Nirgendwo, das schon im vergangenen Jahr nicht mehr betrieben wurde. Nun ist das Hexenhäuschen wohl dem endgültigen Verfall preisgegeben, wenn sich nicht schnell doch noch ein Käufer finden sollte …

Malchin: Anfangs- und Endpunkt der schiffbaren Peene mit dem Sportboothafen Koesters Eck. Eigentlich nur ein befestigtes Peeneufer, an dem man längsseits festmacht. Stromsäulen am Ufer. Zwei Wasserzapfstellen. Perfektes Sanitärhäuschen mit Waschmaschine und Trockner. Der von der Stadt betriebene Hafen wird vom Kanuclub verwaltet. Hafenmeister Maik Werbel ist im Clubhaus anzutreffen. Zum nächsten Supermarkt (Netto) sind es nur 300 m.

Malchin ist mit seinen gut erhaltenen Stadttoren (Steintor, Kalensches Tor), einem alten Wehrturm, der trutzigen St. Johanniskirche, dem klassizistischen Rathaus und vielen sorgsam sanierten Bürgerhäusern eine sehenswerte Stadt. Den schönsten Blick auf die Altstadt hat man vom 67 m hohen Kirchturm der St. Johanniskirche.

Nach zwei Wochen in der Natur, geprägt vom ruhigen Rhythmus der beschaulichen Dörfer und Städtchen an Haff, Peenestrom und Peene, wird es wirklich schwer werden, sich wieder an den Rummel einer Großstadt zu gewöhnen.

WAS SKIPPER WISSEN MÜSSEN

Führerschein Die Oder unterhalb Stettin, Großes und Kleines Haff sowie Peenestrom sind Seeschifffahrtsstraßen. Dementsprechend ist für das Befahren dieser Gewässer der Sportbootführerschein See erforderlich. Die deutschen Führerscheine werden in Polen anerkannt. Die Peene ist von der Einmündung des Richtgrabens in den Peenestrom bis nach Malchin Binnenschifffahrtsstraße. Hier wird der Sportbootführerschein Binnen benötigt. Chartergäste dürfen die Binnenschifffahrtsstraße Peene mit der „Charterbescheinigung“ befahren.

Fahrgeschwindigkeiten Wasserstraße Stettin-Swinemünde: 12 kn (22,2 km/h) bzw. 8 kn/14,8 km/h auf folgenden Abschnitten: Hafen Stettin bis Inski Nurt; Radun Oberfeuer bis Krepa; Tonnenpaar 13/14 bei Trzebiez bis Nordspitze Insel Chelminek; Brama Torowa 1 bis Tonnenpaar 7/8. Auf Großem und Kleinem Haff: keine Beschränkung. Peenestrom: von Tonne PN Süd/H1 bis Abzweig in den Richtgraben 10 kn (18,5 km/h). Peene von der Einmündung in den Peenestrom bis Malchin: 12 km/h. Kumme-rower See: 25 km/h außerhalb vom ufernahen Schutzstreifen (100 m).

Bootstankstellen Stettin: Marina Hotele. Trzebiez (Ziegenort): Fischereihafen. Ueckermünde: Marina Lagunenstadt Ueckermünde.

Bewegliche Brücken An der Peene gibt es drei bewegliche Brücken, deren Durchfahrtshöhe (DFH) in geschlossenem Zustand nur für Kleinstboote reicht:

  • Eisenbahnbrücke Anklam, DFH 2,40 m. Öffnungszeiten (je 20 Minuten) bis zum 31.10.2012: Montags bis freitags 6.10, 7.55, 9.55, 13.55, 16.10, 18 Uhr; 20.30 bis 20.45 Uhr. Samstag, Sonn- und Feiertag 7.55, 10.05, 12.00, 16.10, 18.00, 19.20 Uhr (außer feiertags); 20.30 bis 20.45 Uhr. Tel. 03971-29 37 22.
  • Loitzer Peenebrücke, DFH 1,75 m. Öffnungszeiten (je 10 Minuten): täglich 7.00, 11.00, 15.30, 19.00 Uhr. Achtung Baustelle! Änderungen möglich. Infos unter Tel. 0151-55 10 36 12.
  • Demminer Kahldenbrücke, DFH 1,98 m. Öffnungszeiten täglich 9.00, 12.50, 17.10, 20.20 Uhr. Tel. 03998-43 36 33.

Törnführer und Karten

  • Jörn Heinrich: Küstenhandbuch Polen und Litauen. Stettiner Haff, Polnische Ostseeküste, Danziger Bucht, Frisches Haff, Kurisches Haff. Edition Maritim, Hamburg, ISBN 978-3-89225-511-6.
  • Michael Brandenburg: Küstenhandbuch Mecklenburg-Vorpommern. Travemünde bis Ueckermünde – Mit Rügen und Boddengewässern. Edition Maritim, Hamburg, ISBN 978-3-89225-655-7.
  • N.V. Sportschifffahrtskarten Binnen 3: Die nördliche Oder und die Peene. Nautische Veröffent-lichung Verlagsgesellschaft, Arnis, ISBN 978-3-92637-613-8.
  • Törnplaner Peene, Oder und Bodden. Quick Maritim Medien, Rechlin, ISBN 978-3-9806720-1-6.
  • Delius Klasing-Sportbootkarten Satz 2: Mecklenburg-Vorpommern – Bornholm – Mit Lübecker Bucht und Stettiner Haff. Delius Klasing Verlag, Bielefeld, 978-3-7688-3402-5. Die Karte ist auch als DVD-ROM inklusive der Navigationssoftware Vistanaut Light erhältlich; ISBN 978-3-7688-9832-4.

Törnetappen

  • Stettin – Ueckermünde 80 km
  • Ueckermünde – Usedom 28 km
  • Usedom – Karnin 10 km
  • Karnin – Anklam 14 km
  • Anklam – Stolpe 10 km
  • Stolpe – Loitz 37 km
  • Loitz – Demmin – Gravelotte 38 km
  • Gravelotte – Neukalen 9 km
  • Neukalen – Kummerow – Malchin 16 km

Gesamt 242 km