Leonie Meyer
, Christian Tiedt
· 07.04.2023
Unsere Tabelle verrät die Entfernungen zwischen 40 Häfen der westlichen Ostsee. 15 davon, kleine wie große, stellen wir im Kurzporträt vor
Aarhus ist die zweitgrößte Ansiedlung Dänemarks und sein wichtigster Hafen (in der Metropolregion leben immerhin fast 1,4 Millionen Menschen). Wer es lieber ursprünglich möchte, kann im Aarhus Lystbådehavn festmachen, dessen Stege sich im inneren Teil auf der Westseite des nördlichsten Hafenbeckens befinden. Nebenan befindet sich ein neues Wohnquartier, Aarhus Ø, mit durchaus spannender Architektur. Von hier geht es ins einen Kilometer entfernte Zentrum, in die Viertel Midtbyen und Latinerkvarteret mit vielen Veranstaltungsorten und Museen wie dem Aros Kunstmuseum. www.aarhuslystbaadehavn.dk
Um Schonens nördlichsten Hafen zu erreichen, muss man in den Fluss Helgeån einlaufen. Vorbei am Containerterminal an Steuerbord erreicht man Åhus nach einem Kilometer. Hier können Gäste auf dem bewaldeten Südufer bei der Christiansstads Segelsällskap festmachen oder am Gemeindeanleger am Nordufer direkt im Ort. Wasser, Strom und Sanitärgebäude gibt’s auf beiden Seiten. Außergewöhnlich ist, dass die Stadt weltweit bekannt ist – ohne dass es jemand weiß. Das Geheimnis verbirgt sich hinter den roten Backsteingebäuden gleich am Anleger: Dort stellte Lars Olsson Smith 1879 erstmals ein geistreiches Getränk her, das bis heute in markante Apothekenflaschen abgefüllt wird – Absolut Vodka. Die Brennerei kann besichtigt werden. www.gasthamnsguiden.se Suche: Åhus
Die westlichste aller deutschen Ostseestädte ist Flensburg, am inneren Ende der Flensburger Förde direkt an der Grenze zu Dänemark gelegen. Gegenüber der Altstadt mit dem Schifffahrtsmuseum und der Museumswerft, Restaurants und Cafés befinden sich die Stege des Stadthafens von Im-Jaich in bester Lage für Landgänge. www.im-jaich.de
Wieck ist Greifswalds zur Tor zur Ostsee. Der Ortsteil liegt an der Mündung des Flusses Ryck. Wer weiter in Richtung Stadt will, muss hier die historische (und noch immer handbetriebene) Zugbrücke passieren. Aber auch Wieck selbst lädt mit seinem Charme zum Bleiben ein: Freie Liegeplätze sind an beiden Uferseiten mit grünen Schildern markiert. Südlich des Flusses steht die mittelalterliche Klosterruine Eldena. Nach Greifswald selbst mit seinen zahlreichen Baudenkmälern aus der Hansezeit führt ein rund vier Kilometer langer Rad- und Fußweg am Flussufer entlang. www.vorpommern.de Suche: Yachthafen Wieck
Gleich westlich des Fehmarnsunds, und damit am Übergang zwischen Kieler und Lübecker Bucht, liegt einer der zentralen Anlaufhäfen der westlichen Ostsee: Heiligenhafen verfügt über mehrere Sportboothäfen, der größte ist jedoch die Marina Heiligenhafen mit mehr als 1000 Liegeplätzen an Feststegen mit Pfahlboxen. Geschützt wird die Anlage durch die Halbinsel Graswarder im Norden, an deren westlichem Ende in den vergangenen Jahren ein Areal mit Ferienwohnungen, Geschäften, Restaurants und Seebrücke entstanden ist. Neu ist auch der künstliche Sandstrand am Binnensee – falls es auf der Seeseite zu windig sein sollte. www.marina-heiligenhafen.de
Als Flottenbasis an strategischer Stelle wurde Karlskrona 1679 gegründet, ganz im Südosten Schwedens am Übergang von Hanöbucht und Kalmarsund. Der schützende Ring aus Inseln und Schären wurde während des Kalten Krieges sogar einmal einem spionierenden sowjetischen Unterseeboot zum Verhängnis. Die Marine sitzt noch immer in Karlskrona und mit ihr das sehenswerte Marinemuseum. Daneben zieht die schöne Stadt aber heute auch zahlreiche Touristen an. Auf eigenem Kiel kommt man in der gut ausgestatteten Stadsmarina nördlich des Zentrums unter. www.karlskronastadsmarina.se
Hafen an der Langelinie liegt man ruhig und dennoch ausreichend zentral in Dänemarks Hauptstadt. Eine gute Busverbindung sorgt für reibungslosen Transport ins nur zwei Kilometer entfernte Zentrum der Millionenmetropole, die Besucher sofort in ihren Bann zieht. Zu den Attraktionen gehören Schloss Amalienborg, die Oper, der historische Nyhavn, der alternative Stadtteil Christiania sowie zahllose Museen. Ebenfalls beliebte Anziehungspunkte sind im Sommer die zahlreichen öffentlichen Badestege entlang des Indre Havn, der die Stadt von Nord nach Süd wie ein Fluss teilt. Die bekannteste Sehenswürdigkeit Kopenhagens befindet sich jedoch in unmittelbarer Nachbarschaft des Sportboothafens: Die Skulptur der Kleinen Meerjungfrau gilt als eines der kleinsten Wahrzeichen weltweit. www.langeliniehavn.dk
Seit Jahrhunderten ist die Domkirche im Stil der Backsteingotik das Wahrzeichen Kołobrzegs (vormals Kolberg). Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der – ebenfalls aus Backstein gebaute – Leuchtturm an der Hafeneinfahrt hinzu, deren geschwungene Molen in die Ostsee hinausreichen. Inzwischen lebt man mehr vom Tourismus als von der Fischerei. Von dieser Entwicklung zeugen die zahlreichen neuen Wellnesshotels hinter den Kiefern des Kurparks. Gäste kommen in der Marina Solna (Schwimmstege und modernes Servicegebäude) unter. www.marinakolobrzeg.pl
Unter dem Motto „Festmachen und Wohlfühlen“ heißt Laboe Bootsleute willkommen. Rund zwei Seemeilen südöstlich und circa drei Seemeilen nordöstlich der Mündung zum Nord-Ostsee-Kanal befindet sich der bekannte Badeort. Gäste sind sowohl im Yachthafen als auch in der Marina Baltic Bay willkommen. In den Ortskern von Laboe mit Geschäften und Restaurants gelangt man zu Fuß. Etwas nördlich erhebt sich der unübersehbare Turm des Marineehrenmals, dessen Form an eine aufbrandende Welle erinnern soll. Die Schiffe der Fördefahrlinie verbinden Laboe mit der Kieler Innenstadt und anderen Stadtteilen und Häfen entlang der Förde. www.yachthafen-laboe.de, www.schiffswerftlaboe.de
Die Dockan Marina ist im ehemaligen Trockendock von Kockum (Ansteuerung über den Haupthafen) zu finden. Der Hafen liegt im beliebten Western-Harbour-Gebiet, welches sich durch Spazierpfade am Meer, innovative Architektur und den 190 Meter hohen Turning Torso, das höchste Gebäude Skandinaviens, auszeichnet. Die Dockan Marina bietet einige längsseitige Liegeplätze, vor allem Boxen mit einem Maß von bis zu 4,25 Meter x 15 Meter (Vorabbuchung über www.dockspot.com). Im kleineren Västra Hamnen, wo das Stadtviertel auf den Öresund trifft, wird es abends an der Promenade oft lebendig. Die etwas schmale, aber betonnte Zufahrt folgt über den Turbinkanalen. Bei allen Wetterlagen liegt man auch hier gut geschützt. Der Hauptbahnhof von Malmö befindet sich in der Nähe. Die Altstadt erreicht man fußläufig innerhalb von 15 Minuten. Neben Cafés und Restaurants findet man auch beste Einkaufsmöglichkeiten und den beliebten Stadtstrand von Ribersborg gleich nebenan. www.dockanmarina.se, www.malmo.se
Eines der beliebtesten Ziele in der Dänischen Südsee ist Marstal auf Ærø. Noch im 19. Jahrhundert zählte es zu den führenden Hafenstädten Dänemarks, war Heimat einer großen Anzahl von Frachtenseglern, ihren Kapitänen und Reedern. Der Sportboothafen mit Feststegen und Boxen im Ynderhavn wird von der vorgelagerten Nehrung Eriks Hale geschützt, an deren südlicher Seite sich ein Strand mit hübschen Badehäusern erstreckt. Mehr über die maritime Stadtgeschichte erfährt man im Schifffahrtsmuseum – oder im Erfolgsroman „Wir Ertrunkenen“ von Carsten Jensen, in dem die Entwicklung Marstals im Mittelpunkt steht. www.aeroehavne.com
Auf halber Strecke des Guldborg Sund zwischen den Inseln Lolland und Falster liegt Nykøbing Falster. Die Fahrrinne im Sund ist nicht befeuert, deshalb sollte die Strecke nur bei Tag gefahren werden. Im Nordhavnen gibt es nordwestlich einen Tiefwasserkai, welcher nach Kontaktieren des Hafenbüros genutzt werden kann. Im Yachthafen Torsby Sejlklub misst das Wasser eine Tiefe von 2,1 Metern. Auch der Anleger Lergravsbrøs südlich der Brücke ist für Sportboote geeignet. Eine Digitalanzeige informiert über die nächste Brückenöffnung. Geschichtlich interessant ist das Zarenhaus von 1700, wo Peter der Große Hof gehalten haben soll, um in Dänemark die Kunst des Schiffbaus zu erlernen. Daneben bietet die Altstadt gemütliche Atmosphäre. Einen Rundblick über Stadt und Sund bekommt man vom 43 Meter hohen Wasserturm aus dem Jahr 1908. www.guldborgsund.dk/lystbaadehavne
Odden Havn befindet sich an der Nordküste der Landzunge von Sjællands Odde, die über 15 Kilometer ins Kattegat hineinreicht. Durch das in Verlängerung vorgelagerte Riff führt die Enge Passage des Snekkeløbet. Die Untiefen können bei Ebbe zum Teil trockenfallen. An der Kirche von Odden steht ein Gedenkstein zu Ehren des 1808 in einem Gefecht mit den Engländern gesunkenen Linienschiffs „Prins Christian Frederik“. Neuer ist das 1956 von Arne Jacobsen entworfene „Runde Hus“. Das kreisrunde Wohngebäude steht seit 1999 unter Denkmalschutz und zeichnet sich durch seine besondere Geometrie und damals moderne Baumaterialien aus. Fisch satt – von geräuchert bis gebraten – gibt es rund um den Hafen. www.oddenhavn.dk
Der westlichste der polnischen Ostseehäfen – Świnoujście, ehemals Swinemünde – ist vom benachbarten Seebad Ahlbeck sogar zu Fuß zu erreichen: Eine grenzüberschreitende Strandpromenade verbindet an dieser Stelle die beiden Teile der Ferieninsel Usedom. Die besten Gastliegeplätze gibt es im modernen Port Jachtowy (Foto links), dem Yachthafen am Westufer der Świna (deutsch: Swine), der mittleren der drei Verbindungen zwischen Stettiner Haff und Pommerscher Bucht. Die von Grünflächen umgebene Marina verfügt über Schwimmstege und befindet sich etwa 500 Meter vom Stadtzentrum entfernt. www.osir.swinoujscie.pl
Nördlich des Kommunalhafens von Vitte und vollständig im Grünen liegt der private Sportboothafen Lange Ort etwa fünf Seemeilen nördlich des Ortes Neuendorf am Vitter Bodden. Fußläufig sind Restaurants, ein Grillplatz oder der Ostseestrand im Westen problemlos zu erreichen. Mit dem (überall zu mietenden) Fahrrad geht es nach Kloster im Norden der autofreien Insel, das ebenfalls über einen Sportboothafen verfügt, und weiter hinauf auf die Höhen des Dornbuschs. Selfies mit Leuchtturm und großartiger Aussicht über die Ostsee und die Boddenlandschaft bis hinüber nach Rügen sind garantiert. www.seebad-hiddensee.de