Motor aus und rein ins Wasser – immer noch die schönste Art der Abkühlung auf See. Ein Fender an einer Schwimmleine gehört genauso zur Baderoutine wie das rechtzeitige Ausklappen der Badeleiter. Und nicht vergessen: nach dem Schwimmen erneut Sonnencreme auftragen!
Nach den Gesetzen der Physik entsteht beim Verdunsten Kälte. Das lässt sich auf etwas unelegante Weise nutzen, zum Beispiel mit feuchten Tüchern, die in Luken und Niedergänge gehängt werden, um sich vor der sommerlichen Hitze zu schützen. Die smarte Lösung: Kappe und T-Shirt regelmäßig nässen – direkt auf der Haut ist die Wirkung des Effekts naturgemäß am größten. Im Übrigen kühlen auch Flaschen ab, wenn ihnen eine nasse Socke übergezogen wird.
Für knapp 10 Euro sind Ventilatoren erhältlich, die über USB-Stecker angeschlossen werden – an Bord idealerweise über eine Akkubank. Wenn es die Bedingungen zulassen, können die Deckslüfter mit der Öffnung zur Frischluftzufuhr gegen den Wind gedreht werden. Und vor Anker empfiehlt sich der Einsatz eines Windscoops: Der Sack fängt die Brise und lenkt sie durchs Luk ins Schiffsinnere.
In gut isolierten Gefäßen bleiben Eiswürfel für erfrischende Getränke ohne Weiteres einen Tag lang - auch bei der Hitze - frostig. Wegen ihrer meist engen Hälse sind gewöhnliche Isolierflaschen aber etwas unpraktisch. Viel einfacher geht es mit weithalsigen Thermobehältern für Speisen. Trotz der mittlerweile sehr wirksamen Isolierung darauf achten, dass der Behälter tunlichst keiner prallen Sonneneinstrahlung ausgesetzt wird.
Die Firma Evapolar hat eine Mini-"Klimaanlage" in Würfelform mit USB-Anschluss für rund 240 Euro im Angebot. Sie funktioniert nach dem Prinzip der Verdunstungskälte. Eine Kartusche wird kontinuierlich mit frischem Wasser befeuchtet, das dort verdunstet. Der Stromverbrauch soll bei gerade mal 10 Watt liegen; angeschlossen an eine Akkubank, ist keinerlei feste Installation nötig. Die Kühlung soll für etwa drei Quadratmeter ausreichend sein. Mittlerweile ist auch ein Nachbau für ein Zehntel des Preises verfügbar.
In den nördlichen Gefilden sind fest installierte Biminis nicht üblich. Aber wenn die Sonne einmal erbarmungslos brutzelt, muss dennoch für Schatten gesorgt werden. Es braucht also eine temporäre Lösung.
In der heißesten Zeit des Tages unterwegs zu sein kann insbesondere auf Vorwind-Kursen zur Qual werden. Dem lässt sich mit angepasstem Reiseverlauf begegnen. Wenn es der Törnplan gestattet, ermöglicht frühes Ablegen vielleicht, in der kritischen Phase in kühlen Räumen oder am Strand zu sein. Gleiches gilt analog für die späte Abreise gegen Abend. Man kann der größten Glut auch generell ausweichen. Ein Mittelmeertörn im Hochsommer etwa kann eine wahre Hitzetortur sein. Vielleicht lässt sich die Reise in die Vor- oder Nachsaison verlegen? Oder in ein klimatisch angenehmeres Revier?
Diese Maßnahme ist bei Wohnmobilen gang und gäbe: Fenster und Luken werden mit reflektierenden Folien abgedeckt. Sieht nicht schön aus, aber es wirkt. Und wenn solche Lappen auf die Skylights zugeschnitten sind, leidet die Optik auch nicht über die Maßen. Bei spontanem Bedarf empfiehlt sich der Einsatz einer Rettungsdecke, auch das hat sich bei Wohnmobilisten bewährt. Es gibt reflektierende Einsätze zwar auch für die Verwendung von innen, allerdings kann sich dabei Hitze zwischen Fenster und Folie stauen.