SeenotSchlauchbootfahrer fällt über Bord und stirbt nach Bergung

Leonie Meyer

 · 08.02.2023

Seenot: Schlauchbootfahrer fällt über Bord und stirbt nach BergungFoto: DGzRS/J. Schütze
Mit dem Tochterboot “Caspar” bargen die Seenotretter den Angler

Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ist am Samstag zu einem Einsatz ausgerückt, weil ein Angler auf der Unterwarnow über Bord gefallen ist. Der 45-Jährige ist später im Krankenhaus verstorben.

Ein Angler war mit seinem Schlauchboot am Samstagvormittag auf der Unterwarnow bei Rostock unterwegs, als er offenbar von einer Welle über Bord in das nur vier Grad kalte Wasser geworfen worden. Der Unfall ereignete sich auf Höhe des Rostocker Fischereihafens.

Gegen 10.55 Uhr wurde der Rettungsleitstelle See der DGzRS ein Notfall auf der Warnow gemeldet, wie die DGzRS berichtet. Ein Zeuge, nach Berichten ein weiterer Angler, hatte vom Ufer aus beobachtet, wie der Schlauchbootfahrer über Bord fiel. Der Seenotrettungskreuzer “Arkona” aus Warnemünde wurde alarmiert. Zur selben Zeit befand sich auch das Tochterboot “Caspar” auf einer Trainingsfahrt. Beide Boote fuhren zum Ort des Geschehens. Zusätzlich wurden ein Boot der Wasserschutzpolizei Rostock und ein Vermessungsschiff herangezogen.

Angler verstirbt im Krankenhaus

Die Seenotretter trafen rund zehn Minuten nach Alarmierung am Unglücksort ein. Bereits fünf Minuten später konnten sie den Verunglückten im Wasser finden und zogen ihn an Bord des Tochterbootes “Caspar”. Umgehend leiteten die Seenotretter Reanimationsmaßnahmen ein und steuerten den Fischereihafen an. Dort übergaben die Einsatzkräfte den 45-jährigen Angler dem Landrettungsdienst. Wie die Wasserschutzpolizei später am Tag mitteilte, hat der Mann das Unglück nicht überlebt, er verstarb im Krankenhaus.

Das Polizeiboot konnte das Schlauchboot des Verunglückten sicherstellen. Die Wasserschutzpolizei hat die Untersuchungen zum Unfallhergang aufgenommen, nach Bericht des “Nordkurier” trug der Mann keine Rettungsweste.

Zahl der Rettungseinsätze gesunken

Die Zahl der Einsätze der DGzRS ist 2022 insgesamt gesunken. In den ersten zehn Monaten des Jahres 2022 mussten die Retter 965-mal ausrücken, 2021 taten sie dies 1.155-mal.

Der deutlich häufigste Grund waren dabei streikende Motoren. 379-mal (2021:435) wurden die Retter deshalb gerufen.

Zweithäufigste Ursache für Rettungseinsätze waren Grundberührungen, allerdings vor allem von Seglern verursacht. Von den insgesamt 281 Einsätzen entfielen nur 53 auf Motorbootfahrer.

2022 mussten 87 Menschen aus Seenot gerettet werden. Im Vorjahr waren es 57. Weitere 285 (268) wurden aus Gefahr befreit.


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