Bürsten, Schrubber & Co.Must-Haves für den Frühjahrsputz an Bord

Jan-Ole Puls

 · 01.05.2024

Wir zeigen euch, was ihr für den Frühjahrsputz an Bord benötigt
Foto: Torsten Moench
Der Countdown läuft: Die letzten Vorbereitungen vor dem Krantermin sollte das Reinigen sein. Wir zeigen, warum regelmäßiges Putzen nicht nur für die Optik wichtig ist. Und worauf es sonst noch ankommt

Langsam wird es wieder wärmer in Deutschland. Für uns Bootsfahrer bedeutet das aber auch, dass das Boot bald wieder ins Wasser kommt. Schnell müssen noch letzte wichtige Aufgaben wie Wartung, Reparaturen und geplante Umbauten erledigt werden. Die Reinigung des Bootes steht meist weiter hinten auf der To-do-Liste, ist aber nach dem Winter dringend notwendig. Schleifstaub und Schmutz von den Schuhen haben sich an Deck verteilt. Und vielleicht hat sich auch mal ein Vogel in die Halle verirrt und sich an Bord unschön verewigt.

Damit das Schiff wieder in neuem Glanz erstrahlt, muss ordentlich geputzt und geschrubbt werden. Die ganze Arbeit dient aber nicht nur der Verschönerung, sondern auch der Werterhaltung und vor allem der Kontrolle, ob alles in Ordnung ist. Wer sein Boot mit dem Wasserschlauch reinigt und danach einen Wassereinbruch feststellt, sollte sich schnellstmöglich darum kümmern. Ist das Boot erst einmal im Wasser, möchte man die Zeit nur noch genießen.

Was Sie beim Frühjahrsputz an Bord beachten sollten

Der Frühjahrsputz mag auch zu Hause anstehen, doch an Bord gibt es einiges zu beachten, was besonderer Pflege bedarf oder wo herkömmliche Mittel sogar schaden können. Das Teakdeck zum Beispiel verträgt in der Regel keine aggressiven Reinigungsmittel, Hochdruckreiniger oder Topfschwämme. Die Reinigungsmittel würden die Holzfasern angreifen und die Öle herauslösen, was die Lebensdauer des Decks enorm verkürzt. Besser ist es, einfach mit einer weichen bis mittleren Bürste Quer zur Faserrichtung zu reinigen. Auf diese Weise wird der meiste Schmutz entfernt. Besonders hilfreich sind Schrubber mit integriertem Wasseranschluss. So gelangt immer genügend Wasser an die zu reinigende Stelle und der Schmutz wird weggespült. Wer sich allerdings schon einmal mit Bürsten beschäftigt hat, weiß, dass es in der Regel drei verschiedene Härtegrade gibt. Von weich über normal bis hart findet jedes Produkt seinen Einsatzbereich.

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Wofür welche Bürste und welcher Schrubber eingesetzt werden sollte

Harte Bürsten können zur Reinigung von normalem Antifouling vor dem Neuanstrich oder zum Entfernen von sehr groben Verschmutzungen verwendet werden. Aber auch Anti-Slip-Strukturen oder das Schlauchboot können damit gut bearbeitet werden.

Mittlere und weiche Bürsten werden oft für den gleichen Zweck benutzt. Sie sind für die normale Reinigung des Bootes ideal. Die weicheren Bürsten eignen sich besonders für lackierte Oberflächen, Fensterscheiben, Teakdecks und Silikon-Antifouling. Die verwendeten Bürsten stammen alle von Yachticon. Sven Münch, Verkaufsleiter der Firma, sagt dazu, dass ihre Bürsten sogenannten Spliss aufwiesen. Spliss nennt man das Aufspalten der Borstenspitze. Die Oberfläche wird dadurch vergrößert und die Reinigungsleistung erhöht sich.

Wer möchte, kann sich auch eine elektrische Bürste kaufen. Diese gibt es zum Beispiel von E-Scrubber+. Sie ist bis zu drei Meter wasserdicht und kann somit auch zum Reinigen des Unterwasserschiffs verwendet werden – allerdings muss man dafür tauchen. Außerdem ist der E-Scrubber+ schwimmfähig. Er kostet etwa 230 Euro. Es geht aber auch billiger: Aufsätze für gewöhnliche Akkuschrauber sind ebenfalls im Handel erhältlich. Diese kosten in der Regel um die 15 Euro.

Diese Reinigungsmittel gibt es für Ihr Boot

Um den Rumpf noch besser zu reinigen, empfiehlt es sich, zusätzlich ein Bootsshampoo zu verwenden. Das gibt es von verschiedenen Herstellern. Die meisten sind milde Reiniger. Sie greifen alte Beschichtungen nicht an, so muss nicht nachgewachst werden. Vielen Shampoos ist schon ein kleiner Anteil Wachs beigemischt, so bleibt der Glanz länger erhalten. Allerdings nur wenige Wochen.

Wer sein Boot richtig polieren und auf Hochglanz bringen möchte, sollte einen GFK-Reiniger verwenden. Er entfernt altes Wachs und reinigt das Gelcoat gründlich. Anschließend wird poliert und neues Wachs aufgetragen. Die Standzeit bei normaler Nutzung kann so bis zu eine Saison betragen.

Für Edelstahlteile wie Relingstützen, Anker und andere Beschläge gilt Folgendes: Je salziger das Wasser, desto schneller bildet sich Rost. Ein Polier- und Konservierungsmittel ist daher wichtig, um den Glanz lange zu erhalten.

Kalk und Schmutz bilden besonders am Wasserpass gelbliche Ablagerungen. Antigilb enthält Oxalsäure, die den Kalk auflöst. Auftragen, einwirken lassen und mit Wasser und Schwamm abspülen. Antigilb ist von verschiedenen Anbietern erhältlich. Wenn der Befall nicht zu stark ist, kann man es auch mit Haushaltsmitteln versuchen. Denn: Zitronensäure kann nicht nur den Kalk aus dem Wasserkocher, sondern auch aus dem Wasser lösen, greift aber das Gelcoat nicht an. Wichtig ist aber wie bei allen Mitteln ein gründliches Abspülen.

Bei den Fenstern kommt es auf das Material an. Glasfenster können wie zu Hause geputzt werden. Kunststofffenster hingegen sollten nur mit viel Wasser gereinigt werden. Zu scharfe Reinigungsmittel können Scheiben erblinden lassen. Für Entwässerungsöffnungen, von Luken oder Süllrändern, empfehlen sich kleine Rundbürsten. Wichtig ist, den Durchmesser des Rohres zu kennen.

Zwei Akku-Hochdruckreiniger im Vergleich

Für unserer Vorstellung haben wir auch zwei Akku-Hochdruckreiniger unter die Lupe genommen. Den Gloria MultiJet und den Makita HW001GZ. Beide sind selbstansaugend, kommen also ohne feste Wasserquelle aus. Zum Abspülen des Decks oder der Ankerkette reicht der Gloria völlig aus, bei dem es sich genau genommen nur um einen Mitteldruckreiniger handelt. Braucht man mehr Druck, empfiehlt sich eher das deutlich leistungsstärkere Gerät von Makita.

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