Torsten Moench
· 08.04.2023
Manta 5: Eine neuartige Mischung aus Fahrrad und Foilboard sorgt für Fahrspaß pur. Wir haben das sogenannte Hydrobike ausprobiert.
Spaßgeräte für die Ankerbucht oder den Strand, wie beispielsweise SUP’s, Aquascooter oder über das Wasser fliegende Elektro-Surfbretter sind voll im Trend. Ein völlig neues Fahrgefühl versprechen auch sogenannte Hydrobikes wie das Manta 5, um das es in diesem Artikel geht. Dabei handelt es sich um eine Art Fahrrad, welches auf Tragflügeln, den sogenannten Foils, übers Wasser gleitet. Es bedient sich dabei dem gleichen Prinzip, wie man es von Tragflächenbooten oder den eingangs erwähnten Foil-Surfbretter kennt: Erreicht das Bike eine gewisse Geschwindigkeit, erzeugen die Tragflügel einen hydrodynamischen Auftrieb und heben das gesamte Vehikel samt Fahrer aus dem Wasser. Der sich dann dramatisch senkenden Wasserwiderstand erlaubt Geschwindigkeiten von bis zu 21 km/h und Fahrtzeiten von vier Stunden. Unterstützt wird der Fahrer dabei von einem 460-W-Elektromotor, der sich in sieben Unterstützungsstufen hinzuschalten lässt. Insbesondere für den Wasserstart eine willkommene Hilfe.
Trotz des E-Motors muss der Fahrer aber auch kräftig in die Pedalen treten, so dass die sportliche Komponente nicht zu kurz kommt.
Für unseren Praxistest auf der Doveelbe bei Hamburg standen gleich zwei Probanden zur Verfügung. Erstens ein passionierter männlicher Fahrradfahrer und zweitens eine erfahrene Bootsfrau, die in Ihren Freizeit ebenfalls viel mit dem Rad unterwegs ist. Beide waren noch nie auf foilenden Wasserfahrzeugen unterwegs, so dass man mit Fug und Recht von Anfängern sprechen kann.
Erstaunlich war der vergleichsweise leichte Start, der jedoch zu Beginn in einer Flachwasser-Zone geübt werden sollte. Dank integrierter Auftriebskörper kann das Manta 5 zwar nicht untergehen, zum Üben sollte man aber festen Grund unter den Füßen haben. Mit etwas Erfahrung gelingt dann aber auch ein Tiefwasserstart, beispielsweise von der Badeplattform eines ankernden Bootes oder vom Steg.
Während des Wasserstarts wird das Gewicht zunächst auf den etwa zwei Meter breiten Heckflügel gelegt. Sowie das Hydrobike Fahrt aufnimmt, verlagert man sein Gewicht nach Vorne und man beginnt bei rund 9 km/h zu foilen. Was sich kompliziert anhört, gelang unseren Testfahrern dank fachkundiger Einweisung durch den deutschen Importeur Swen Schilling nach vier bis fünf Versuchen.
Was dann folgt, beschreiben beide Testfahrer übereinstimmend als „Fliegen auf dem Wasser“. Völlig geräuschlos gleitet das Manta 5 in rund 50 cm Höhe über das Wasser und lässt sich auch von unseren Anfängern problemlos auf Kurs halten, durch Heckwellen steuern und in Kurven Lenken. Gesteuert wird über eine Art Vorflügel, der direkt mit dem Lenker verbunden ist, und eine leichte Gewichtsverlagerung, genau wie beim herkömmlichen Fahrrad. Reduziert man die elektrische Unterstützung, mussten unsere Fahrer jedoch kräftig in die Pedale treten. Als „Crusing Speed“ gibt der neuseeländische Hersteller rund 10 km/h an. Der 882-Wh-Lithium-Ionen-Akku soll dabei für bis zu vier Stunden Fahrspaß reichen.
Aufgestoppt wird durch die Reduzierung der Geschwindigkeit, die zur sanften „Landung“ des Manta 5 führt.
Für den Transport läßt sich das rund 30 kg schwere Hydrobike in etwa fünf Minuten demontieren und passt anschließend in jeden Kofferraum oder auf die Badeplattform des Bootes.
Zusammenfassend kann man sagen, dass das Manta 5 ein (noch) ungewöhnliches Spaßmobil ist, bei dessen Nutzung man sich den ungläubigen Blicken der Liegeplatznachbarn und dem Grinsen im eigenen Gesicht gewiss sein kann.