Aaron Schreiber
· 09.05.2023
Das Motto bei der maximalen Zuladung von Trailern heißt Abspecken. Mehr Zubehör bedeutet weniger Zuladung. Wir listen die Königsklasse der 3.500-kg-Trailer auf
Reserverad, Reserveradhalter, Seitenstützrollen, Einfahrhilfe, Slipvorrichtung, Kielrollenwippe, Trittstufe, Laufsteg, Bremsenspülsatz, elektrische Seilwinde. Die Zubehörliste beim Trailerkauf erscheint auf den ersten Blick lang, sehr lang. Wer jedoch beim Trailern auf sein Gesamtgewicht achten muss, sollte bei der Auswahl der extra zu bestellenden Optionen eher das eine oder andere Feld nicht mit einem Häkchen versehen, und auf ein wenig Komfort verzichten. Denn Komfort hin oder her – mit wenigen Ausnahmen steigert jede Modifikation des Trailers am Ende nicht nur die Endsumme auf der Rechnung, sondern auch das Eigengewicht des Trailers.
In der beliebten Bootsklasse der Familiencruiser führt in der Regel kein Weg an der 3,5-t-Klasse vorbei. Doch oftmals sind die Gewichtsangaben der Hersteller der Boote nicht hundertprozentig korrekt. Nach der ersten Fahrt auf die Waage, die hoffentlich vor der ersten Polizeikontrolle stattfindet, müssen viele Trailerkapitäne erst mal den Bleistift spitzen und gucken, wo sie am Boot oder am Trailer noch Gewicht einsparen können. Durch individuelle Sonderanfertigungen für fast jedes Boot ist es oft möglich, die gesetzlichen Gewichtsangaben doch noch einzuhalten.
Beim Trailer lassen sich beim Material erste Kilo rationieren. Denn natürlich spielt in erster Linie auch das Hauptmaterial des Rahmens und der Anbauteile eine sehr große Rolle bei der maximalen Zuladung. Zur Auswahl stehen hier in der Regel verzinkter Stahl oder Aluminium. Eine Seltenheit am Markt ist die Edelstahlvariante der Firma Vanclaes aus Holland. Beide gewöhnlich verwendeten Materialien haben ihre Vor- und Nachteile. Eröffnet einem der Aluminiumtrailer oft eine höhere Zuladung, so müssen hier auf der anderen Seite auch Abstriche gemacht werden. Angefangen beim Preis, denn Aluminium ist als Rohmaterial deutlich teurer als der handelsübliche Stahl. So kostet die Aluvariante oft fast das Doppelte im Vergleich zum Stahltrailer. Jedes Kilo Zuladung muss also teuer erkauft werden. Das weichere Rohmaterial Aluminium verwindet sich zudem deutlich mehr. Durch Überladung, aber auch Verspannungen und Erschütterungen beim Trailern, kann es somit schneller zu Rissen und Brüchen im Rahmen und an verschweißten Punkten kommen. Die Lebenserwartung eines Stahltrailers ist daher meistens länger als bei seinem Konkurrenten aus Aluminium.
Zudem sollte man einen Aluminiumtrailer, wenn nicht anders möglich, nicht ins Salzwasser fahren. Die Korrosion greift jede noch so kleine Schramme oder Macke der oft pulverbeschichteten Trailer sofort an und blüht auf. Die Feuerverzinkung des Stahltrailers ist hier deutlich dankbarer. Durch das spürbar stabilere und steifere Material läuft ein Stahltrailer oftmals etwas unruhiger beim Gespannfahren hinterher als ein deutlich verwindungsfähigerer Alutrailer. Sämtliche Anbauteile wie Achsen und Zugköpfe sind häufig bei den unterschiedlichen Trailerherstellern identisch, da die Zulieferung von denselben Produzenten erfolgt. Eine Gewichtseinsparung in diesem Segment ist also eher selten möglich.
Um Eigengewicht einzusparen, setzen einige Hersteller bereits auf Kunststoffanbauteile wie zum Beispiel bei den Kotflügeln. Weiteres Einsparpotenzial bietet der Austausch des Stahlseils gegen einen Schwerlastgurt. Da Boote, die einen 3,5-t-Trailer benötigen, häufiger gekrant als geslippt werden, lässt sich weiteres Gewicht durch nicht unbedingt benötigte Rollen und Kippvorrichtungen einsparen.
Wer jedoch auch nach sämtlichen Gewichtseinsparungen bei der Ausstattung an seine angekuppelte 3.500-kg-Grenze stößt, dem bietet die Firma Sigma eine interessante Alternative: Je nach Zugfahrzeug und der damit zusammenhängenden Stützlast ist hier das Modell Ultralight mit seinen 3.650 kg Gesamtgewicht eine weitere Möglichkeit, noch ein paar Kilo mehr Zuladung herauszukitzeln.
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