Die französische Beneteau-Werft entwickelt die Antares-Baureihe weiter. Die 7,48 Meter lange Antares 7 V2 übernimmt viele Details der größeren Antares 8. So zum Beispiel das asymmetrische Deckslayout mit dem nach Backbord versetzten Deckshaus, die seitliche Einstiegstür im Schanzkleid und eine optional erhältliche separate Nasszelle. Das Boot wird in zwei Versionen angeboten. Zum einen als Fishing-Version und zum anderen als Cruising-Version. Bei der Fishing-Version wurde die hintere Sitzbank durch eine Angelstation mit Rutenhaltern, Getränkehaltern, Schneidebrett und Stauraum für Köder und Haken ersetzt. Auf der Backbordseite befindet sich ein Fischbehälter. Auf der Steuerbordseite unter dem Durchgang ein zusätzlicher Stauraum. Wir fuhren die Cruising-Version mit Sitzbank und Tisch im Heck. Entworfen wurde das Boot vom französischen Designbüro Sarrazin Design. Die erste Zusammenarbeit mit Beneteau begann bereits Anfang 2000, als die Antares 12 (später in modifizierter Form die Antares 42) und die Flyer 12 entworfen wurden. Heute sind sie für das gesamte Design der Antares-Produktfamilie (Innen- und Außenborder) sowie für die Barracuda-Modelle verantwortlich. Das Designbüro Sarrazin hat seinen Sitz in der Vendée.
Der Salon ist in beiden Versionen identisch und bietet mit knapp zwei Metern eine gute Stehhöhe. An Backbord befindet sich eine großzügige Sitzbank mit Cockpittisch. Bis zu vier Personen finden hier Platz. Wird der Cockpittisch abgesenkt, entsteht eine weitere Schlafmöglichkeit für zwei Personen. An Steuerbord wurde eine kleine Pantry eingebaut. Hier sind ein einflammiger Kocher und eine Spüle mit Kaltwasser verbaut. Der Tank dafür hat ein Fassungsvermögen von 50 Litern.
Darunter befindet sich ein in der Größe zum Boot passender Isotherm-Kühlschrank sowie Stauraum für Pütt und Pann. Der vordere Sitz auf der Backbordseite ist klappbar. So kann er entweder als Beifahrersitz oder als Sitzbank für den Tisch genutzt werden. Es folgt der grau lackierte Steuerstand mit Plotter und kleinem Kompass. Das Lenkrad liegt gut in der Hand und macht einen hochwertigen Eindruck. Es ist vom Fahrersitz aus sowohl im Stehen als auch im Sitzen gut zu erreichen. Die Rundumsicht ist durch die vielen Fenster ebenfalls gut. Insgesamt wirkt das Boot hell und freundlich.
Die Seitenfenster lassen sich öffnen. Bei Bedarf kann das Boot auch mit einem Schiebedach bestellt werden. Die kleine Nasszelle bietet ausreichend Stauraum für Handtücher oder Putzmittel. Ein kleines Waschbecken zum Händewaschen ist natürlich ebenso vorhanden wie eine Pumptoilette von Jabsco. Die Sitzhöhe auf der Toilette beträgt 1,33 Meter. Die Belüftung erfolgt über ein Bullauge. Im Bug der V2 befindet sich eine Koje. In Längsrichtung kann man hier nicht schlafen, aber leicht schräg geht es. Zwei Erwachsene finden hier problemlos Platz. Mit dem Schlafplatz im Cockpit können insgesamt vier Personen auf der Beneteau übernachten.
Die Verlegung von Schläuchen und Kabeln unter den Bodenbrettern ist vorbildlich. Die Durchbrüche sind mit Bilgenfarbe ausgestrichen und mit einer zusätzlichen Gummidichtung geschützt. Dies soll das Scheuern von Kabeln oder Schläuchen verhindern – vorbildlich! Wenn Wasser in der Bilge ist, kann eine elektrische oder manuelle Bilgepumpe verwendet werden. Die Seeventile befinden sich direkt unter den Bodenbrettern und sind somit gut erreichbar.
Zurück an Deck gibt es im Bug eine Sonnenliege. Dank des neuen asymmetrischen Deckshauses kommt man gut und sicher nach vorne. Die Reling ist stabil ausgeführt und Handläufe sind ausreichend vorhanden. Ganz vorne befindet sich ein kleiner selbstlenzender Ankerkasten. Die Ankerwinde ist elektrisch und kann vom Steuerstand aus bedient werden.
Angetrieben wird die Antares von einem 200 PS starken Suzuki-Außenbordmotor. Der Vierzylinder-DOHC-Motor (Double Overhead Camshaft) hat einen Hubraum von 2867 cm³. Er beschleunigt das Boot auf bis zu 32 Knoten. Bei unserem Test auf der Flensburger Förde war es mit den für die Ostsee typischen kurzen Wellen von ungefähr 40 cm Höhe sehr kabbelig. Trotzdem schlug sich das 7-Meter-Boot wacker. Auch frontale Wellen bereiteten dem Rumpf keine Probleme. Man hatte nicht den Eindruck, dass das Boot diesen Bedingungen nicht gewachsen war. Doch der Reihe nach.
Bei langsamer Hafenfahrt mit etwa 700 Umdrehungen pro Minute läuft die Antares gut geradeaus. Der Einfluss der Gewichtsverlagerung ist nicht zu spüren. Aus dem sicheren Hafen heraus beschleunigen wir das Boot und sind froh, dass sich der Steuerstand in der Kabine befindet. Die Gischt fliegt über das Boot und die werftseitigen Scheibenwischer kommen zum Einsatz. Trotzdem geben wir weiter Gas und starten unsere Probefahrt. Kurven sind kein Problem und auch bei Vollgas lässt sich das Boot gut steuern. Slalomkurse und enge Kurven meistert das Boot gut. Bei scharfen Kurven hat man allerdings das Gefühl, dass das Boot kurz einhakt. Ob das wirklich so ist oder ob es an den doch etwas höheren Wellen liegt, kann nur ein Test unter ruhigeren Bedingungen zeigen. Bei 13,6 Knoten sehen wir die sparsamste Gleitfahrt. Dabei verbraucht das Boot etwa 22,5 Liter pro Stunde.
Der Tank fasst 170 Liter. Zieht man 15 Prozent Reserve ab, kommt man auf eine Reichweite von 88 Seemeilen. Außenbordertypisch ist der Wendekreis vorwärts und rückwärts mit 1,5 Bootslängen klein. Die Rauwasserfahrt mit Wellen von der Seite ist kipplig. Das liegt natürlich auch an der geringen Breite von 2,53 m und der doch etwas höheren Welle. Abschließend lässt sich aber sagen, dass die Fahreigenschaften überzeugen und keine Wünsche offenlassen. Wer mit seinem Boot verreisen möchte, kann die knapp unter zwei Tonnen schwere Antares 7 außerdem ohne Probleme trailern.
Hecksitzbank; Sitzpolster; Wet-Bar mit Waschbecken; Positionslampen; Badeplattform; Kühlschrank; reichlich Steckdosen (12 Volt, 230 Volt, USB); Batterie-Ladegerät; Landstromnetz; Fusion-Soundsystem; Plotter; elektronische Schaltung und Gas; wasserfestes Schaltpaneel; verstellbares Lenkrad; Druckwasser-Anlage; Pump-WC; Scheibenwischer; Edelstahlreeling; Sportsitz als Fahrersitz; Gaskocher; Salontisch; Kompass; Kühlschrank; viel Stauraum; umlegbare Beifahrersitzbank; Quickstop; Sonnensegel; Polster
Mit der Beneteau Antares 7 V2 hat die französische Werft ein weiteres gut verarbeitetes Boot auf den Markt gebracht. Mit dem 200-PS-Suzuki-Außenborder ist das Boot gut motorisiert. Die Ostseewelle vor Flensburg steckt sie gut weg. In puncto Fahreigenschaften muss sie sich außerdem nicht verstecken. Sie fährt sicher und sportlich.