Jan-Ole Puls
· 11.05.2023
Ein sportlicher Weekender, der auch zum Fischen und Cruisen geeignet ist. Genau das soll die Beneteau Antares 7 bieten. Sie wird in zwei Versionen angeboten, einmal als Angelboot und einmal als Cruiser. Ob das Boot ostseetauglich ist, musste sie beim BOOTE-Test vor Flensburg beweisen.
Die französische Beneteau-Werft entwickelt die Antares-Baureihe weiter. Bei der 7,48 Meter langen Antares 7 werden viele Details von der größeren Antares 8 übernommen. So zum Beispiel das asymmetrische Deckslayout mit dem nach Backbord versetzten Deckshaus, die seitliche Einstiegstür im Schanzkleid und eine optional erhältliche separate Nasszelle. Das Boot wird in zwei Varianten angeboten. Einmal als Fishing-Version und zum Anderen als Cruising-Version. Bei der Fishing-Version wurde die hintere Sitzbank durch eine Angelstation mit Rutenhaltern, Getränkehaltern, Schneidebrett und Stauraum für Köder und Haken ersetzt. An Backbord befindet sich ein Fischbehälter. Auf der Steuerbordseite befindet sich unter dem Durchgang ein zusätzlicher Stauraum. Wir fuhren jedoch die Cruising-Version mit Sitzbank und Tisch im Heck.
Der Salon sieht in beiden Versionen gleich aus. An Backbord befindet sich eine Sitzbank mit Tisch. An Steuerbord ist die kleine Pantry. Der vordere Sitz ist umklappbar. So kann er entweder als Beifahrersitzbank oder als Sitz am Tisch genutzt werden. Es folgt der grau lackierte Steuerstand mit Plotter und kleinem Kompass. Das Lenkrad liegt gut in der Hand und macht einen hochwertigen Eindruck. Die Rundumsicht ist aufgrund der vielen Fenster gut. Das Boot wirkt insgesamt hell und freundlich. Die seitlichen Fenster lassen sich öffnen und bei Bedarf kann das Boot auch mit einem Schiebedach bestellt werden.
Die Antares wird von einem 200 PS starken Suzuki-Außenbordmotor angetrieben. Der Vierzylinder DOHC-Motor (Double Overhead Camshaft) hat einen Hubraum von 2867 ccm. Er beschleunigt das Boot auf bis zu 32 Knoten. Bei unserem Test auf der Flensburger Förde war es mit etwa 70 cm hohen, Ostsee typischen kurzen Wellen sehr kabbelig. Trotzdem hat sich das 7-Meter-Boot gut geschlagen. Auch frontale Wellen bereiteten dem Rumpf keinerlei Schwierigkeiten. Man hatte nicht den Eindruck, dass das Boot diesen Bedingungen nicht gewachsen war.
Bei langsamer Hafenfahrt von etwa 700 Umdrehungen pro Minute läuft die Antares 7 gut geradeaus. Der Einfluss von Gewichtsverlagerungen ist nicht zu spüren. Aus dem sicheren Hafen heraus beschleunigen wir das Boot und sind froh, dass der Steuerstand in der Kabine untergebracht ist. Die Gischt fliegt über das Boot und wir freuen uns über die werftseitig montierten Scheibenwischer. Trotzdem beschleunigen wir weiter und beginnen unsere Testfahrt. Bei etwa 15 Knoten und 3800 Umdrehungen ist eine gute Gleitfahrt erreicht. Kurven sind kein Problem und auch bei Vollgas lässt sich das Boot gut steuern. Auch der Slalom Parcours und enge Kurven macht das Boot gut mit. Bei starken Kurven hat man allerdings das Gefühl, dass das Boot kurz einhakt. Ob das wirklich so ist, oder ob es an den doch etwas höheren Wellen liegt, kann nur ein Test unter ruhigeren Bedingungen zeigen. Abschließend lässt sich aber sagen, dass die Fahreigenschaften überzeugen und keine Wünsche offen lassen.
Das Boot wurde vom französischen Designbüro Sarrazin Design entworfen. Die erste Zusammenarbeit mit Beneteau begann bereits Anfang 2000, als die Antares 12 (die später in modifizierter Form zur Antares 42 wurde) und die Flyer 12 entworfen wurden. Heute sind sie für das gesamte Design der Antares-Produktfamilie (Innen- und Außenborder) sowie für die Barracuda-Modelle verantwortlich. Das Designbüro Sarrazin befindet sich in der Vendée.