Jan-Ole Puls
· 26.01.2023
Ein Einsteigerboot für Ausflüge bei gutem Wetter oder zum Wasserskifahren. Die Activ 605 kann es!
In diesem Artikel:
Quicksilver Activ 605 Bowrider – Familienboot, sportlich und zugleich geräumig und anfängertauglich. Das beschreibt die Activ 605 wohl am besten. Bowrider und Quicksilver passt einfach gut zusammen. So ist es kein Wunder, dass der Hersteller gleich sieben Boote ohne Cabin im Angebot hat. Die Activ 605 ist mit ihrer Länge von sechs Metern die Zweitgrößte in der „Quicksilver-Bowrider-Produktpalette“. Zugegebenermaßen war das Wetter Ende September nicht für einen Bowrider gemacht, dafür wünscht man sich eher Sonnenschein und Badewetter. In Schilksee dagegen war es nass und kalt. Dennoch hat die Quicksilver sich gut geschlagen und konnte auf der Kieler Förde zeigen, was in ihr steckt.
Steigt man über die Badeplattform ein, so fällt einem als Erstes der Mercury-Außenborder ins Auge. Der Pro XS leistet 150 PS und ist die größtmögliche Motorisierung, die verwendet werden darf. Dazu aber später mehr. Gleich nach dem Außenborder fällt einem die große Sitzbank im Heck der Activ 605 auf. Sie lässt sich umklappen und verwandelt das Heck in eine Liegefläche mit den Maßen 1,85 m x0,93 m. Das 2,35 m lange und 2,1 m breite Cockpit ist selbstlenzend und wurde mit synthetischem Teak belegt. Schweift der Blick nun weiter in Richtung Bug, folgt der gut gearbeitete Tisch aus echtem Teakholz.
In der Mitte des Bootes ist der Fahrersowie der Beifahrersitz auf einem Polyestersockel angebracht. Die Sitze bieten einen guten Seitenhalt, sind drehbar und nach vorn und hinten verstellbar. Die Polster sind, wie alle Polster auf der 605, in Braun und Beige gehalten. Sie sind gut verarbeitet und besitzen eine angenehme Festigkeit zum Sitzen und Liegen. Am Steuerstand wird über einen Bowdenzug geschaltet. Das griffige Lenkrad ist im Sitzen angenehm, im Stehen etwas zu niedrig. Die Instrumente sind gut einzusehen.
Richtet man seinen Blick über die aus Sicherheitsglas gefertigte Windschutzscheibe in Richtung Bugbereich, wird einem der Grund für den Namen „Activ 605 Bowrider“ klar. Die 1,7 m x1,37 m große Liegefläche lädt zum Entspannen ein, hier ist für jeden Sonnenanbeter ausreichend Platz. Becherhalter sind im ganzen Boot verteilt. Die Reling, welche vom Bug bis zur Windschutzscheibe verläuft, ist gut zu erreichen und lässt sich zum Anbringen von Fendern nutzen. Da auf einem Sechs-Meter-Boot der Stauraum oft stark begrenzt ist, hat sich Quicksilver etwas überlegt. Die Fender werden hier an der Innenverkleidung des Bootes in zwei Edelstahlkäfigen verstaut. So sind sie jederzeit griffbereit. Zum Anlegen sind sechs für die Bootsgröße geeignete Klampen vorhanden.
Zurück zum Motor und den damit verbundenen Fahreigenschaften. Bei langsamer und schneller Verdrängerfahrt zwischen 3,5 und 6 Knoten ist die Kursstabilität gut. Die Hafenmanöver gelingen problemlos. Die 150 PS des Mercury Pro XS beschleunigen das Boot ordentlich und lassen nicht das Gefühl aufkommen, untermotorisiert zu sein. Eine gute Gleitfahrt ist bei etwa 3500 U/min erreicht. Dann fährt das Boot rund 18,6 Knoten mit einer errechneten Reichweite von 133 Seemeilen (zuzüglich 15 Prozent Reserve). Seinen Topspeed erreicht es bei rund 5800 U/min und 39,2 Knoten, was für 150 PS schnell ist.
Unabhängig vom Trimm fährt die Quicksilver Activ 605 Bowrider sehr zielstrebig und befolgt alle Steuerkommandos gut. Ein Wegrutschen achtern oder gar das Ausbrechen des Hecks kommt in unserem Test nicht vor.
+ sportliche Fahreigenschaften
‒ Lenkrad etwas zu tief angebracht
+ gute Verarbeitungsqualität
+ gut verarbeitete Polster
+ gut dimensionierte Haltegriffe
+ Batterie in einer Box gesichert
+ Fenderhalter
+ sportliche Sitze
Die Quicksilver Activ 605 Bowrider ist ein gutes Einsteigerboot. Sie ist gut verarbeitet und mit rund 41 760 Euro in der Basisausstattung preislich eher im unteren Mittelfeld angesiedelt. Steht manchen teureren Booten aber in nichts nach. Mit dem 150 PS starken Mercury Pro XS ist sie sportlich motorisiert.