Die Welt des Superyachtings protzt nur so mit Superlativen. Deshalb präsentieren wir Ihnen eine Auswahl an außergewöhnlichen Fakten, Designs und technischen Besonderheiten. Die 10 verrücktesten Yachten in der Übersicht
Dieses Yachtpärchen gehört – selbstverständlich – zu den ausgefallensten Entwürfen der Welt. Über die 143 Meter lange „Sailing Yacht A“ müssen wir, ebenso wie über die 119 Meter lange „A“, nicht mehr viel berichten. Beide Yachten des russischen Eigners Andrey Melnichenko sind richtungsweisend in ihrer Anmutung und polarisieren wie kaum eine Yacht ihrer Gattung. Stardesigner Philippe Starck zeichnete die extravaganten Exteriordesigns.
„Predator“ – „Raubtier“ – taufte Eigner Iskander Makhmudov seine 2008 gelaunchte Feadship, deren martialisches Axe-Bow-Design an Marineformate angelehnt ist. De Voogt Naval Architects gestalteten das Exterior der 72,80 Meter langen „Predator“, das Interiorstyling orderte der Eigner bei Bannenberg & Rowell. Vier MTU-Motoren garantieren dem seegängigen Dreidecker einen Topspeed von 28 Knoten.
Apple-Gründer Steve Jobs orderte das minimalistische Design des 78,20 Meter langen Feadship-Verdrängers bei Philippe Starck. Bei der Gestaltung, die fünf Jahre in Anspruch nahm, hatte der französische Über-Kreative, wie er selbst sagt, weitestgehend freie Hand. Das Resultat verblüfft dank riesiger Fensterfronten im Haupt- und Oberdeck und einem in den Rumpf integrierten Fensterband im Vorschiffsbereich. Im Interior regeln Apple-Produkte das Ambiente und die Entertainment-Auswahl.
Die 2003 von der australischen Werft Austal abgelieferte „Saluzi“ zieht vor allem durch die kunstvolle Lackierung ihres Alurumpfs die Blicke auf sich. Was im ersten Moment wie ein Graffiti erscheint, soll laut des chinesischen Künstlers Li Jiwei das mystische Kriegspferd „Tia Moana“ darstellen, nach dem der zunächst als Mini-Kreuzfahrer gewasserte Verdränger ursprünglich benannt war. Der 69-Meter-Fünfdecker wurde für 32 Gäste und ebenso viele Crewmitglieder konzipiert. „Saluzi“ steht für 480 000 Euro pro Woche Chartergästen zur Verfügung.
Mit der 2009 abgelieferten „Silver Cloud“ ließ sich US-Eigner Alex Dreyfoos die erste SWATH-Yacht (Small Waterplane Area Twin Hull) der Welt realisieren. Er suchte für seine seekranke Frau Renate nach einem Rumpfdesign, das selbst bei hohen Wellen kaum rollt. Abeking & Rasmussen realisierte die 41-Meter-Yacht, deren 17,80 Meter breite Aufbauten auf zwei Unterwasser-Torpedos schwimmen. Diese unterlaufen selbst bei sehr hohen Wellen den Seegang.
Wie ein schwimmendes Raumschiff wirkt die 2016 von Latitude Yachts in Riga gelaunchte „Galaxy of Happiness“. Yachtdesigner Jean-Jacques Coste zeichnete mit dem schlanken Design einen der längsten Trimarane der Welt, der besonders effizient reist. Laut Werftangaben verbraucht das 53-Meter-Format mit drei Rümpfen rund 40 Prozent weniger Energie als ein gleichlanger Monohull. Die 3870 Kilowatt starken Motoren verschaffen der „Galaxy of Happiness“ einen Topspeed von 30 Knoten.
Die britische Design-Ikone Sir Norman Foster ließ sich beim Entwurf des 41-Meter-Dreideckers von einer Vielzahl an geschwungenen Formen wie Wellen oder Möwenflügeln inspirieren. Die Bögen, die beidseitig Bug und Heck des Alu-Halbgleiters verbinden, verleihen ihm so die Optik eines auftauchenden Wals. Eine weitere Besonderheit des Exteriors ist die aus 33 Stufen bestehende Treppenkaskade am Heck, die das Sundeck mit der Badeplattform verbindet. Das 2006 von Rodriquez Yachts gelaunchte Charterformat ist vorwiegend in Südostasien unterwegs.
Mit der 35,30 Meter langen „Guilty“ ließ sich der in Athen lebende Kunstsammler Dakis Joannou eine der ungewöhnlichsten Yachten der Welt realisieren. Die Linien des Verdrängers gestaltete die italienische Designerin Ivana Porfiri, die auch für das Interiordekor verantwortlich zeichnete. Das Exterior verzierte der US-amerikanische Starkünstler Jeff Koons im bunten Dazzle-Schiffstarnungsstil, wie er erstmals im Ersten Weltkrieg zum Einsatz kam. Die 2008 von der italienischen Werft Cantieri Navali Rizzardi abgelieferte Ausnahmeyacht ist mit zahlreichen Werken moderner Kunst bestückt, um die herum das Interior geplant wurde.
Die 48 Meter lange und martialisch anmutende Karbonkonstruktion „Khalilah“ zieht dank ihres scharfkantigen Designs und einem außergewöhnlichen Gold-Metallic-Finish die Blicke auf sich. Die Rumpfform des 2014 von Palmer Johnson abgelieferten 48m-SuperSport-Modells folgt der Funktion. Seitliche Wavepiercer-Schwimmer schneiden die Wellen und reduzieren vor Anker die Rollbewegungen des bis zu 30 Knoten schnellen Halbgleiters.
Wo ein anderer Eigner sich vielleicht für einen gängigen Katamaran entschieden hätte, wählte Brian Chang, Werftvorsitzender von Yantai Raffles in Singapur, eine weitaus ungewöhnlichere Variante. Das von Raffles und Ian Mitchell konzipierte Design der „Asean Lady“ besteht aus einem Hauptrumpf mit angebautem Schwimmer auf der Steuerbordseite. Als Vorbild der 88,15 Meter langen und 21,27 Meter breiten Yacht dienten traditionelle Fischerboote der Pazifikregion im sogenannten Proa-Stil.