Van der Valk “Micama”21-m-Custom-Design für Japan

Aufgehende Sonne am Heck: Rendering von "Micama"
Foto: Van der Valk Shipyard

Mit der “Micama” betritt man bei Van der Valk Shipyard Neuland - im wahrsten Sinne. Das 21-Meter-Projekt wird für einen japanischen Eigner realisiert, der erste Auftrag für die niederländische Yachtwerft aus dem ostasiatischen Land. Das Custom-Projekt stellt eine besondere Herausforderung dar, zum einen durch die technischen Anforderungen der Seefahrtsbehörden in Japan, zum anderen durch das Fahrtgebiet - den offenen Pazifik.

Der Eigner plant, mit der “Micama” von Tokyo aus die Ogasawara-Inseln anzusteuern. Sie sind in Japan auch als Südliche Inseln bekannt und bestehen aus mehreren weit verstreuten Archipelen. Dabei beträgt die Distanz von der Bucht von Tokio zu der bewohnten Hauptinsel Chichi-Jima am Rand der Philippinensee immerhin mehr als 500 sm. Auch der südlichste Punkt des Landes, das unbewohnte Atoll Okinotorishima zählt dazu. Alle Verbindungen führen dabei über offenen Ozean.

Neue Vorschriften extra für “Micama”

Zwar gab es in Japan bislang Vorschriften für die Berufsschifffahrt, die auf der hohen See unterwegs ist, nicht jedoch für Sportfahrzeuge wie Motoryachten. Diese mussten erst für “Micama” geschaffen werden, damit Van der Valk sie in den Entwurf einarbeiten konnte. Die neuen Richtlinien bezogen sich in erster Linie auf die Sicherheit und Seetüchtigkeit. Betroffen waren unter anderem Konstruktion, Stabilität und Auftrieb.

Es war eine große Aufgabe für Van der Valk”, erklärt Geschäftsführer Bram Kooltjes. “Die Kommunikation war von entscheidender Bedeutung, da gleichzeitig auch alle Anforderungen der Versicherung erfüllt werden mussten”.

Dafür integrierte Van der Valk beispielsweise ein zweites, wasserdichtes Schott im Wohnbereich. Dazu kam eine ebenfalls wasserdicht Tür im Korridor: “Das sieht man normalerweise nur bei einer Superyacht von 300 Tonnen und mehr”, so Kooltjes. Allein die Berechnung und Konstruktion des Aluminium-Rumpfes nahm Monate in Anspruch.

Vorgaben des Eigners für Van der Valk

Ebenfalls wichtig beim Entwurf von “Micamo” war der Wunsch des Eigners, seine Yacht auch über längere Zeiträume selbst steuern zu können, zusammen mit den damit verbundenen Konsequenzen für das Layout. So musste beispielsweise das Steuerhaus frei von störenden Reflexionen gehalten werden, um lange nächtliche Passagen zu ermöglichen. Im Vergleich zu vorhergehenden eigenen Flybridge-Modellen ähnlicher Größe, gestaltete Van der Valk auch das Deckshaus neu.

Der Eigner wünschte sich, die Räume so offen wie möglich wirken zu lassen, was wir mit einer Farbpalette unterstützten, die das natürliche Licht der großen Fenster optimal nutzt”, erklärt Guido de Groot, der für das Interior-Design verantwortlich ist.

Natürliche Akzente, wie Naturstein oder Grünpflanzen, verstärken die sanfte Farbgestaltung und die Fusion europäischer und asiatischer Einflüsse. Bislang einmalig für eine in den Niederlanden gebaute Yacht ist auch die japanische Badewanne in der Eignerkabine.

Ein neuer Markt für Van der Valk

Bislang würde der japanische Markt eher von Segelyachten und hölzernen Motorbooten dominiert, so Van der Valk. Umso mehr hofft man, dass “Micama” zum Vorzeigeprojekt werden könnte, was niederländische Handwerkskunst betrifft; besonders, wenn sie der breiteren Öffentlichkeit vorgeführt wird - etwa auf der Tokyo Boat Show.

Technische Daten:

  • Werft: Van der Valk Shipyard (Niederlande)
  • Länge: 21,27 m
  • Breite: 5,25 m
  • Verdrängung: 50 t
  • CE-Kategorie: A
  • Antrieb: 2 x Volvo Penta IPS-1350 (je 1000 PS)
  • Höchstgeschwindigkeit: 29,5 kn
  • Reisegeschwindigkeit: 23 kn
  • Kraftstoff (Tankkapazität): 4500 l
  • Kabinen: 4 (1 Eigner, 3 Gast)

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