BootstrimmSo gelingt der Power-Trimm

Boote Redaktion

 · 12.08.2025

Die Mercury-Marine-Schaltbox bietet an der  Seite die Bedienung für den Trimm-Assistenten.
Foto: Ben Scheurer
​Volle Tanks, leere Tanks, Solo-Fahrten oder Familienausflug? Ein Boot allein durch Gewichtsverlagerungen zu trimmen, gelingt nicht immer.

Gleiter erweisen sich in diesem Punkt als besonders sensibel. Hat sich die „Reisegesellschaft“ auf der Heckbank versammelt, kann es schon beim Übergang zur Gleitfahrt Probleme geben. Die einfachste Lösung: Während der Übergangsphase müssen alle Personen möglichst weit nach vorn.

Kommen zu den Front-Passagieren noch Proviant und Urlaubsgepäck hinzu, fährt das Boot in Gleitfahrt ständig bergab. Das heißt, es steckt den Bug in die See. Das kostet Speed und Sprit und macht dem Steuermann das Leben schwer.

Power-Trimm während der Fahrt

Soll es wieder bergauf gehen, muss Gewicht verlagert und reduziert werden. Weil Gewichtsverlagerung nicht immer das gewünschte Ergebnis bringt und das Hin und Her der Mitfahrer keine Dauerlösung ist, haben Motorenhersteller den Power-Trimm erfunden. Damit können kräftigere Außenborder und Z-Antriebe während der Fahrt per Knopfdruck angehoben und abgesenkt werden. Für die Bedienung des Power-Trimms ist etwas Routine gefragt, die am einfachsten durch Learning by Doing zu erlangen ist. Wird das Boot mit dem Heck sehr nach unten gedrückt und richtet sich der Bug gen Himmel, sind Außenbordmotoren oder der Z-Antrieb zu weit angekippt (zu hoch). Ein kurzer Druck auf die Down-Seite des Trimmschalters schafft in der Regel sofort Abhilfe.

Hebt sich das Heck und steckt der Bug tief im Wasser, müssen Außenborder oder der Z-Antrieb durch Druck auf die Up-Seite des Schalters angehoben werden. In optimaler Trimmposition oder Schwimmlage liegt das Boot fast parallel (vorn zwei bis vier Grad angehoben) auf dem Wasser.

Zum Übergang in die Gleitfahrt werden Außenborder oder der Z-Antrieb ganz nach unten gegen den Spiegel getrimmt. Damit verkürzt sich besonders beim Wasserskistart die Übergangsphase und der Bug bleibt da, wo er hingehört – auf dem Wasser. Ist die Gleitfahrt erreicht, werden Motor und Z-Antrieb so weit angehoben, wie Drehzahl und Geschwindigkeit zunehmen.

Darauf sollten Sie achten

Ein Erkennungsmerkmal: Richtig getrimmt, wandert der Punkt, an dem das durch die Kimm zur Seite abgewiesene Spritzwasser deutlich sichtbar wird, weit nach achtern. Werden Motor oder Z-Antrieb und damit das Boot nicht weit genug angehoben, reduzieren sich durch den höheren Reibungswiderstand Drehzahl und Geschwindigkeit. Man fährt langsamer und zudem unwirtschaftlicher.

Zu viel Trimm (Motor und Antrieb zu hoch) lässt den Bug auf- und abwippen und mindert die Kursstabilität. Hinzu kommt, dass ein zu weit angehobener Propeller schnell zum Ventilator mutieren kann; er zieht dann Luft statt Wasser. Zu erkennen ist dies daran, dass die Motorendrehzahl in die Höhe geht, die Geschwindigkeit jedoch eher sinkt. Im Rauwasser ist das Boot mit zu viel Trimm schlecht zu beherrschen.


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