Zum Erwerb der Sportbootführerscheine hat der Delius Klasing Verlag in Kooperation mit dem Verband Deutscher Segelschulen (VDS) eine Lernsoftware entwickelt, die inzwischen von mehr als 250 Ausbildungsstätten in Deutschland eingesetzt wird. In dem virtuellen Kurs erklärt ein Ausbilder alle Themen inklusive Navigation. Seekartenausschnitte und der amtliche Fragenkatalog vervollständigen das Programm. Der Zugang zum E-Learning-Portal erfolgt über die Anmeldung bei einer Sportbootschule. Gelernt wird dann entweder zusätzlich zum Präsenzunterricht oder ausschließlich mit dem Programm daheim. Einige Schulen stehen für eine telefonische Beratung bereit – niemand soll an der Theorie verzweifeln. Unterwegs können die Prüfungsfragen mit einer App trainiert werden.
Diese App unterstützt Sie bei der Vorbereitung auf die theoretische Prüfung für Sportbootführerscheine und Funkzeugnisse. Die kostenlose App enthält eine Auswahl an Fragen sowie einen Prüfungs- bzw. Übungsbogen. Testen Sie die App kostenfrei und vollständig in allen Funktionen. Direkt aus der App heraus lassen sich per In-App-Kauf die gewünschten Scheine mit allen amtlichen Fragen und den dazugehörigen Prüfungsbögen freischalten. Auf Grundlage des Systems von Sebastian Leitner wird das Lernen bestmöglich optimiert. Beim Lernen der Fragenkataloge rücken die noch nicht gelernten Fragen in den Fokus, und das erarbeitete Wissen wird mit größerem Abstand erneut auf den Prüfstand gestellt.
Auf Bundeswasserstraßen gibt es, wie zuvor bereits beschrieben, keine einheitliche Verkehrsordnung. Stattdessen nehmen unterschiedliche Vorschriften Rücksicht auf die Besonderheiten des jeweiligen Reviers, und auch weiter reichende Patente sind zu beachten. Ab April 2023 dürfen auf dem Rhein mit dem Sportbootführerschein Binnen Boote bis weniger als 20 m Länge gefahren werden (vorher nur bis zu 15 m). Für Boote von 20 bis 25 m Länge benötigt man auf dem Rhein das Sportpatent, welches auch für andere Binnenschifffahrtsstraßen des Bundes gilt. Für bestimmte Flussstrecken des Rheins ist zusätzlich ein Nachweis spezifischer Streckenkenntnisse erforderlich.
Das Sportschifferzeugnis E gilt für Sportfahrzeuge von 20 m bis weniger als 25 m auf allen Binnenschifffahrtsstraßen des Bundes außer dem Rhein. Wer über den Geltungsbereich der Seeschifffahrtsstraßen-Ordnung hinausfahren möchte, kann das formal mit dem Sportbootführerschein machen. Mehr theoretisches Wissen und praktische Erfahrungen können jedoch nicht schaden, und man kann zusätzliche Scheine erwerben.
Der international anerkannte SKS wird als offizieller, empfohlener Führerschein für das Führen von Sportbooten mit Motorantrieb in Küstengewässern innerhalb der 12-Seemeilen-Zone akzeptiert. Er ist obligatorisch für das Führen von gewerblich genutzten Sportbooten. Der Sportseeschifferschein (SSS) ist ein offizieller Bootsführerschein, berechtigt zum Führen von Yachten in küstennahen Seerevieren (bis zu 30 Seemeilen) und ist insbesondere für gewerblich betriebene Boote von Interesse.
Der Sporthochseeschifferschein (SHS) ist der höchste amtliche Führerschein in Deutschland und qualifiziert zum Führen von Yachten mit Motor- und Segelantrieb in weltweiten Gewässern. Er ist besonders für Skipper vorgeschrieben, die gewerbsmäßig genutzte Sportboote in der internationalen Seefahrt steuern möchten.
Besondere Regeln gelten auf dem Bodensee, einem internationalen Gewässer mit eigener Schifffahrtsordnung. Hier benötigt man für Motorboote über 4,4 kW (6 PS) das Bodenseeschifferpatent, Kategorie A. Wer bereits über einen deutschen Sportbootführerschein verfügt, kann für einen Monat das Ferienpatent beantragen, das die Nutzung des Bodensees erlaubt. Die amtlichen Führerscheine werden im Ausland anerkannt; dort von deutschen Staatsbürgern erworbene Führerscheine gelten hierzulande allerdings in der Regel nicht.
Ausnahmslos scheinpflichtig sind sowohl das Führen eines Bootes mit Funkanlage als auch die Teilnahme am Funkverkehr. Ähnlich wie bei den Fahrerlaubnissen wird dabei nach Binnen und See unterschieden. Auch für das UKW-Sprechfunkzeugnis für den Binnenverkehr (UBI) und das beschränkt gültige Funkbetriebszeugnis für die See (Short Range Certificate, SRC) bieten die Sportschulen entsprechende Vorbereitungskurse an.