Griechische InselnFünf Geheimtipps – die „Schmetterlingsinsel“ Astipalaia

Andreas Fritsch

 · 31.07.2025

Der Hauptort von Astipalaia, Chora, liegt spektakulär auf einem Berg.
Foto: Andreas Fritsch
Griechenland ist für das Island-Hopping prädestiniert. Ob in der Ägäis oder im Ionischen Meer, überall gibt es reizvolle Entdeckungen. Einige griechische Inseln stechen jedoch besonders hervor, wie zum Beispiel Astipalaia. Hier sind Tipps für die Reise dorthin von Revierexperte Andreas Fritsch.

Astipalaia ein echter Geheimtipp

Wegen ihrer Form mit zwei breiten Landmassen und der Mitte einer schmalen Landverbindung wird diese Insel an der Westgrenze des Dodekanes auch die „Schmetterlingsinsel“ genannt. Sie liegt etwas abseits der Charterrouten, nur wenige Crews, die im sonst kurzstreckenverwöhnten Dodekanes unterwegs sind, besuchen sie, die Strecke von etwa 35 Meilen dorthin ist ihnen zu weit. Dasselbe gilt für Crews, die in den Kykladen unterwegs sind. Darum trifft man auf Astipalaia oft nur wenige Charterer. Der Tourismus ist hier nicht so dominant wie auf manchen anderen Inseln, überdrehte Partymeilen gibt es hier nicht. Astipalaya zeigt eine angenehm bodenständige Seite Griechenlands.

Dabei liegt der Hauptort spektakulär auf einem Berg, samt alter Festung und Windmühlen auf einem Höhengrad. Weiße Würfelhäuschen schmiegen sich an die Hänge um das aus dunklem Stein erbaute Kastell auf der Spitze. Am Fuß des Berges liegt der kleine Inselhafen, in den vielleicht ein Dutzend Yachten am Buganker passen (Wasser und Strom vorhanden). Ähnlich viele können daneben oder davor noch ankern. Alternativ gibt es einen guten Ankerplatz südlich der Altstadt vor einem Strand. Der Ort ist ein Gewirr aus Gassen, die beim steilen, schweißtreibenden Aufstieg ein Labyrinth sind, und nur hie und da den Blick auf die Ägäis und das Häusermeer am Berghang freigeben. Cafés, Bars, Restaurants – alles da, aber irgendwie relaxter als auf vielen anderen Inseln des Dodekanes oder der Kykladen. Ein Ort der erwandert werden will.

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Baden, Faulenzen, Schnorcheln

Ist das erledigt, kann man die Insel per Boot erkunden. In eine der schönen, einsamen Buchten im Süden mit glasklaren Wasser fahren und den Tag mit Baden, Faulenzen und kleinen Exkursionen auf Bergrücken oder Stränden verbringen. Agrilidi im Südosten oder die kleine Nachbarinsel Koutsomyti sind solche magischen Plätze. Klettert man dort auf die Hügel, leuchtet das Wasser in schönstem Türkis und dahinter dem tiefen Blau, dass so irgendwie nur die Ägäis hinbekommt. Oder man ankert südlich des Hauptortes im Schutz der Halbinsel und stärkt sich bei den sehr netten Strand-Restaurants und Bars, schöpft noch einmal Kraft für den Rückweg gen Kos, wo die meisten Chartercrews starten. Oft ein Halbwinds- oder etwa 60-Grad-Kurs in knackigen Meltemi. Astipalaia ist eben nichts für Warmduscher. Der Norden der Insel bietet wenig gute Plätze, Ausnahme ist die einsame, binnenseeartige Bucht Vathy, die nach einer keine 100 Meter breiten Einfahrt (Vorsicht, eine 2,8 m Flachstelle!) perfekten Schutz bietet.

So kommen Sie hin

Die meisten Crews fahren von Kos herüber, ein Schlag von ca. 35 Meilen. Alternativ 80 Meilen von Rhodos, dort sind die Charterflotten aber nicht so gut wie auf Kos. Auf jeden Fall sollte man Astipalaia tendenziell nur in einen 14 Tage Törn einbauen, die näheren Dodekanes-Inseln dafür auszulassen, wäre schade.

Lohnende Ausflüge

Das Kastell einer Venezianischen Familie aus dem 15. Jahrhundert oben auf dem Berg ist nur noch eine unbewohnte Ruine, bis auf zwei Kapellen. Es ist den Aufstieg wert, der Blick ist phantastisch! (www.kastra.eu) In der schönen Ankerbucht Agrilithi liegt im Westzipfel vor der verfallenen Fabrik ein gesunkenes Ladeschiff knapp unter der Wasserlinie. Einen Tauchgang wert!

Restaurant-Tipps für Astipalaia

Das Restaurant „Agoni Grammi“ oben auf dem Grad neben den Windmühlen ist eine sehr gute Wahl. Abends toller Blick von der „Athelas“ Bar über den Hafen. Wer tags und auch nach dem Sonnenuntergang den Blick auf die Stadt genießen will, kann zum Essen ins „Antikastro“, auf der anderen Seite der Hafeneinfahrt einkehren.


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