Hätte Korfu nicht dieses kleine Juwel im Süden als Nachbarn, es würde wohl nur die Hälfte der Chartercrews ab Korfu starten. Doch wer die Insel einmal erlebt hat, der kommt gerne wieder und schwärmt – außer er war in der Hochsaison dort. Denn das Ionische Meer ist mittlerweile im Sommer ziemlich überlaufen, so auch Paxos. Aber trotzdem, wann immer ich dort bin, die Insel gefällt auch, wenn man mittlerweile mit dutzenden anderen Yachten in den Buchten liegt.
Das hat vor allem zwei Gründe: Die traumhaft schöne, türkis in der Sonne leuchtende Ankerbucht von Lakka und der verwinkelte, fast fjordartige Hafen von Gaios. Erstere liegt von bewaldeten Hügeln und Felsen umschlossen vor dem gleichnamigen kleinen Dorf. Das hat vielleicht ein Dutzend Plätze am Pier (Wasser & Strom vorhanden), ansonsten wird hier geankert – außer bei starkem Nordwind, dann steht Schwell in die Bucht. Der Sandgrund hält gut. Ist die Bucht sehr voll, im Westteil Landleine ausbringen.
Lakka ist, wie man sich ein Inseldorf wünscht, genau die richtige Mischung aus Bars direkt am Wasser, Restaurants in den Gassen dahinter, ein sehr guter Bäcker, ein paar gute Shops mit lokalen Produkten und natürlich der sandigen Bucht, in der man sich nach der Tageshitze erfrischen kann. Viel mehr braucht es ja auch nicht, um Skipper glücklich zu machen.
Gaios ist dagegen das totale Kontrastprogramm: Wie ein Flusslauf schlängelt sich die enge Nord-Zufahrt durch die Hügel und entlang einer dicht bewaldeten Insel Agios Nikolaos davor. Erst nach einer scharfen Biegung wird der Blick auf den Ort samt den gut geschützten Stadthafen frei. Man sucht sich einen Platz und liegt direkt im Geschehen, die Gangway oder Holzplanke fällt in der Regel fast zwischen die Stühle der Restaurants und Bars. Tags oft noch übervoll durch Ausflugs-Touristen vom Festland, wird es abends ruhiger und die kleinen verwinkelten Gassen samt Fischmarkt, Kirchplatz und vielen Restaurants und Cafés entfalten ihren Charme. Einfach am Pier mit Buganker festmachen, Vorsicht, im Norden sind einige Plätze für Ausflugsboote von 10-17 Uhr reserviert!
Ist einem Lakka zu voll, kann man auf dem Weg nach Süden bei sehr ruhigem Wetter an der Ostküste vor dem kleinen Ort Longos ankern. Die winzige Pier ist meist belegt, mit Glück passen dort zwei Yachten hin. Nachts allerdings immer mal wieder Schwell von passierenden Schiffen. Für einen Tagesstopp ist die Bucht aber ideal. Am Ufer drei nette Bars und Restaurants. Abends wenn die Lichter angehen, ist das winzige Dorf mit der Pier sehr malerisch.
Eine ähnliche Alternative gibt es südlich von Gaios: Mongonisi Bay. Eine große Bucht mit vielen Ankerplätzen, und ein paar an einer Pier, doch dort liegen einige Steine, Vorsicht mit dem Ruder! im Sommer eine Bar am Strand. Oft ankern hier Flotillen.
Charter- Start ab Korfu von Norden oder Levkas im Süden. Große Flottenauswahl. Das Revier ist im Sommer morgens und abends schwachwindig,.
Wer in Lakka übernachtet, kann am nächsten Tag die Westseite von Paxos entlang fahren, bevor sich zuviel Thermik und damit meist Schwell dort aufbaut und dort eine der drei Blaue Grotten bei einem Badestopp schwimmend oder im Dinghi anschauen. In Gaios liegt gegenüber des Stadthafen versteckt im Wald auf der Insel Agios Nikolaos eine alte venezianische Festung. Es sind nur noch Ruinen zu sehen, doch der Blick auf Gaios ist sehr schön.