Wohnen am WasserÜbernachtungen mit Badevergnügen vor dem Kelloggs-Pier

Jill Grigoleit

 · 18.06.2024

Schlafen im Silo und Baden im umgebauten Binnenschiff: innovative Ansätze am Bremer Weserufer
Foto: DMAA
Quartier der Zukunft an der Waterkant: Wir zeigen Fans ausgefallener Übernachtungsorte eine Neuheit in Bremen. Aus dem ehemaligen Kelloggs-Pier soll ein zukunftsweisendes Domizil werden

Außergewöhnliche Übernachtungen liegen im Trend. Allen voran Angebote, die nicht nur mit ihrer Architektur oder Historie punkten können, sondern auch mit ihrer Nähe zum Wasser, so wie Floating Homes, Leuchttürme oder Schlafstrandkörbe. Demnächst kann Bremen mit einer neuen Attraktion aus dieser Kategorie werben. Denn wo früher tonnenweise Mais, Reis und anderes Getreide gelöscht und in die Silos gepumpt wurde, kann man ab August in 120 Hotelzimmern mit Weserblick übernachten. Das Silo-Hotel „John & Will“ mit seinen acht Türmen ist Teil des sogenannten Kelloggs-Piers auf der Bremer Überseeinsel. Die Vornamen der beiden Firmen-Gründer sollen ebenso wie der prägnante rote Schriftzug mit den geschwungenen Buchstaben auf dem Hoteldach an die Geschichte des Standorts erinnern. Die runden Zimmer in den 40 Meter hohen Betonröhren sind an die Architektur der Silos angepasst. In der obersten Etage laufen die Stahlstreben, welche das Firmen-Schild auf dem Dach verankern, mitten durch den Raum.

Umgebautes Binnenschiff dient dem Badevergnügen

Abgesehen von Architektur und Historie setzen die Betreiber auf das maritime Flair der Hansestadt an der Weser und den Hafencharakter am Pier. Am hoteleigenen Anleger soll zukünftig das zu einem Badeschiff umgebaute Binnenschiff „Edelweiß“ liegen. Auf dem 67 Meter langen und 8,20 Meter breiten Schiff sollen ein 1,40 Meter tiefer Pool, eine Bar sowie Umkleidekabinen und Sanitäranlagen installiert werden. Außerdem soll das Schiff für Ausfahrten weiter fahrbereit sein. Wasseraufbereitung, Schwimmbadtechnik und Stromversorgung sollen deshalb an Bord integriert werden.


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Von der Heimat der Frühstücksflocken zum Quartier der Zukunft

Über 50 Jahre wurden hier Frühstücksflocken hergestellt und in die ganze Welt verschifft. Jahrzehntelang war das Weserufer westlich der Schlachte geschlossenes Firmengelände. Heute gehört die Bremer Überseeinsel, zwischen Europahafen und Weser, zu den größten städtebaulichen Entwicklungsgebieten Europas. Auf dem ehemaligen Hafenareal rechts der Weser soll ein Quartier der Zukunft mit innovativem Energie- und Mobilitätskonzept entstehen, nahezu autofrei, nachhaltig und sozial. Das Wasser der Weser und Bremens steife Brise sollen den Stadtteil mit Energie versorgen. Wo früher aus logistischen Gründen nur der Industrie die Nähe zum Wasser vergönnt war, sollen zukünftig Anwohnende, Touristen und Arbeiter den Blick auf die Weser genießen können – und das sogar badend auf ihr.


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