Wer mit dem Sportboot den Nord-Ostsee-Kanal passiert, kann die fälligen Abgaben jetzt vor der Fahrt im neuen WSV-Webshop begleichen. Daniela Nissen von der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: „Die Fahrt wird für einen frei wählbaren Tag im Webshop unter Angabe von Bootsnamen und Bootslänge angemeldet. Direkt danach wird ein Abgabenbescheid per Mail verschickt.“
Nach dem Eingang der Zahlung wird ein Code versandt, der bei den Kontrollen in den Schleusen Brunsbüttel und Kiel vorgewiesen werden muss. Damit erübrigt sich das bislang erforderliche Anlegen zum Erreichen der Ticketautomaten. Diese werden jedoch weiterhin in Kiel-Holtenau zur Verfügung stehen.
Wie Klaus R., ein Leser unseres Schwester-Magazins YACHT, von seiner ersten Passage mit dem neuen Online-System berichtet, arbeitet das im Webshop der WSV hinterlegte System des Dienstleisters PayOne nicht mit allen Banken zusammen, so zum Beispiel mit der ING DibBa. Dann funktioniert nur das System Vorkasse via Überweisung.
Doch das viel größere Problem erwartet Crews, die Durchfahrt kurz vor der Passage von Bord aus buchen wollen. Nach Angaben des Lesers muss während der Überfahrt dann das Ticket als DIN-A4-Ausdruck mitgeführt werden, damit man es den Kanal-Mitarbeitern oben an der Kante vorzeigen kann und diese es auch mit etwas Distanz erkennen können. Doch wer hat schon einen Drucker an Bord? Allerdings kann man das gebuchte Ticket auch zwei Tage vor und nach dem Kauf nutzen.
Der Service funktioniert über den neu eingerichteten Webshop der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes. Dort können Crews die nach Bootslängen gestaffelte Gebühr für Sportboote entrichten. Man kann, muss dafür aber kein Nutzerkonto einrichten, muss allerdings Namen, Adresse und Schiffsnamen hinterlassen und die Fahrtrichtung angeben. Bezahlt wird über den Dienstleister PayOne mit Kreditkarte oder Girokarte oder Old-School-mäßig per Vorkasse und Überweisung auf ein Konto der Bundesbank.
Damit können die Nutzer des Nord-Ostsee-Kanals erstmals seit Bestehen der Wasserstraße zahlen, ohne extra anzulegen und zum Bezahlautomat in Holtenau oder Brunsbüttel zu gehen. Wer Glück hatte, konnte auch bei einem der Kontrolleure zahlen, die abends in der Saison manchmal herumkamen. Damit sparen Crews mitunter Zeit, denn wenn die Häfen voll waren, konnte für An- und Ableger und Bezahlvorgang schon einmal wertvolle Zeit für die Passage verloren gehen, die wichtig ist, wenn langsamere Yachten in einem Rutsch durchwollten und es noch oder schon früher dunkel wird. Natürlich können Crews aber auch wie früher an den Bezahlautomaten vor Ort zahlen.