Obere HavelKooperation zur Wasserbewirtschaftung

Christian Tiedt

 · 18.04.2023

Obere Havel: Kooperation zur WasserbewirtschaftungFoto: Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, WSV
Schiffahrt im Einzugsbereich der Oberen Havel

Die für die Wasserwirtschaft zuständigen Ministerien der Länder Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, die Senatsverwaltung Berlin und der Bund, vertreten durch die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, haben jetzt eine Kooperationsvereinbarung zur „Flussgebietsbewirtschaftung Einzugsgebiet Obere Havel“ unterzeichnet. Die Region umfasst auch das größte Charterrevier Deutschlands. Zunehmend warme und trockene Sommer machen die Maßnahme nötig.

Mit der vorliegenden Kooperationsvereinbarung wird die übergreifende Zusammenarbeit zu gemeinsamen Bewirtschaftungsgrundsätzen für die Flussgebietsbewirtschaftung im Gebiet der Oberen Havel von der Müritz bis nach Berlin geregelt.

Mit Hilfe wasserwirtschaftlicher Modelle soll sowohl das aktuelle als auch das künftige Wasserangebot dem derzeitigen und künftigen Wasserbedarf gegenübergestellt werden soll”, so die Vereinbarung.

Darüber hinaus sollen Möglichkeiten der Flussgebietsbewirtschaftung im Hinblick auf Mangelsituationen in Stauhaltungen und Seen ermittelt werden. Ziel ist es, auf Basis der Ergebnisse Bewirtschaftungsgrundsätze zu vereinbaren, um das Einzugsgebiet Obere Havel unter Beachtung des Gesamtsystems und der jeweiligen Belange gemeinsam und abgestimmt zu bewirtschaften.

Insbesondere infolge der klimabedingten Auswirkungen mit voraussichtlich sinkenden Wassermengen und einem erhöhten Bedarf an Wasser, beispielsweise für Wasserver- und Abwasserentsorgung sowie für Landwirtschaft und Industrie, ergeben sich neue Anforderungen für die Bewirtschaftung der verfügbaren Wasserressourcen.

Die Notwendigkeit einer verstärkten und abgestimmten Zusammenarbeit wurde auch im zu warmen und zu trockenen Jahr 2022 deutlich. Dabei kam es infolge der langandauernden Niedrigwasserperiode in der Oberen Havel zu Einschränkungen bei verschiedenen Nutzungen”

Bezüglich der Schifffahrt wurden umfassende und frühzeitige Maßnahmen, wie die Anordnung von Sammelschleusungen oder das Schließen von Wehren ergriffen. Die Sperrung von Schleusen, Reduzierung der Grundwasseranreicherung oder die Verlagerung der Wasserförderung auf andere Wasserwerke verhinderten etwa ein weiteres Absinken des Wasserstandes in der Stauhaltung Spandau.

Um die hydrologische Situation im Bereich Obere Havel detailliert zu erläutern und mögliche weitere Maßnahmen abzustimmen, fanden im vergangenen Jahr Arbeitsgespräche zwischen den Ländern und dem Bund statt. Dabei wurden vielfältige Faktoren erörtert, u.a. die Situation in den Seen und Stauhaltungen, zu erwartende Niederschläge und die Auswirkungen möglicher Maßnahmen.


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