PolitikBranchenverbände positionieren sich - Unnötige Bürokratie stoppen

Gernot Apfelstedt

 · 30.03.2023

Torsten Conradi steht an der Spitze des Deutschen Boots- und Schiffbauer-Verbandes
Foto: DBSV

Schulterschluss: Die Branchenverbände - Deutscher Boots- und Schiffbauer-Verband und Bundesverband Wassersportwirtschaft - positionieren sich gegenüber der Politik

Wenn es darauf ankommt, kämpfen die beiden Spitzenverbände der deutschen Boots- und Wassersportindustrie, der Bundesverband Wassersportwirtschaft (BVWW) und der Deutsche Boots- und Schiffbauer-Verband (DBSV), Schulter an Schulter für die gemeinsame Sache: das Wohl der Branche und des Wassersports insgesamt. Gemeinsames und aufeinander abgestimmtes Handeln war vor allem zu Beginn der Corona-Pandemie gefragt und erfolgreich praktiziert worden. Als zahlreiche Betriebe durch Lockdowns und Hafensperrungen existenziell bedroht waren, wandten sich BVWW und DBSV mit einem gemeinsamen Maßnahmenkatalog für einen Neustart des Wassersports und Wassertourismus an Bund, Länder und Abgeordnete. Und als die dreijährige coronabedingte Zwangspause des internationalen Branchentreffpunkts Nummer eins – der boot Düsseldorf – sich endlich dem Ende zuneigte, trafen sich die Geschäftsführer beider Branchenverbände, Claus-Ehlert Meyer (DBSV) und Karsten Stahlhut (BVWW), Mitte vergangenen Jahres, um weitere Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Ergebnis: DBSV und BVWW veranstalteten im Rahmen der boot 2023 erstmals gemeinsam einen Mobilitätskongress, bei dem das Thema „Alternative Antriebe auf dem Wasser“ im Fokus stand.

Entwicklung eines gemeinsamen Fahrplans

120 Teilnehmer erlebten spannende Referate, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln Lösungsmöglichkeiten für ein großes Spektrum an Fragen aufzeigten: „Wie soll die Mobilitätswende auf dem Wasser funktionieren? Was geht das omnipräsente Schlagwort Bootsbauer, Marina-Betreiber, Vercharterer und Wassersportvereine an? Wo bekommt man die benötigte Energie her, wie speichert man sie künftig – und auf welche Energieträger sollte man setzen? Wird der Wassersport elektrisch wie die Autobranche, oder gibt es alternative Antriebe und Kraftstoffe? Welche Rolle werden der ,himmlisch grüne‘ Wasserstoff und Brennstoffzellen spielen?“ Unabhängig vom Mobilitätskongress trafen sich die Präsidien der beiden Verbände auf der boot, „um einen gemeinsamen Fahrplan zu entwickeln, wie die Branche mit geeinter Kraft in eine erfolgreiche Zukunft geführt werden kann. Dies vor allem in Hinblick auf die aktuellen politischen Rahmenbedingungen“, wie es in einer Pressemitteilung heißt.

Branchenverbände möchten Wassersport für Kunden attraktiv halten

„Das Treffen war sehr konstruktiv und von einigen aktuellen Themen geprägt, die uns als Branche die Arbeit teils unnötig erschweren. Diesen besonderen Herausforderungen sollten wir noch enger abgestimmt begegnen, um den Wassersport auch in Zukunft für unsere Kunden attraktiv zu halten“, so Robert Marx, Präsident des BVWW. Ob die Errichtung eines Nationalparks Ostsee oder die neu in Kraft getretene Binnenschiffspersonalverordnung, die in Zukunft für gewerblich tätige Personen, beispielsweise Chartereinweiser, Hafenmeister, Werkstattangestellte oder auch Verkäufer sowie Ausbilder in Bootsschulen ein Kleinschifferzeugnis erforderlich macht, welches vergleichbar mit einer IHK-Prüfung sein soll – die aktuellen Themen sind vielfältig.

Vor allem vor diesem Hintergrund ist es enorm wichtig, dass wir als gesamte Branche vereint unsere PS aufs Wasser bringen, um politisch Gehör zu finden. Wir sehen es als unsere Aufgabe, als Spitzenverbände gemeinsam voranzugehen.“ - Torsten Conradi, Präsident des DBSV

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