Bootstrailer

Der Bootstrailer gehört für viele Wassersportler zum Traum vom eigenen Boot dazu. Denn wer nicht unbegrenzt viel Zeit mitbringt, der ist auf seine Dienste angewiesen, um von einem Gewässer zum anderen zu gelangen. Und erst das macht das Bootfahren doch richtig attraktiv: Frei wählen zu können zwischen Gewässer, Region und Land. Heute Ostsee, morgen Mittelmeer – ein Bootstrailer macht es möglich.

Damit der Anhänger aber auch wirklich die gewünschte Unabhängigkeit und keine Probleme mit sich bringt, sollte er sorgfältig ausgewählt und regelmäßig gewartet werden. BOOTE hat alle nötigen Informationen rund um das Thema Bootstrailer zusammengetragen.

Was ist ein Bootstrailer?

Ein Bootstrailer ist ein speziell entwickelter Anhänger, der dazu verwendet wird, Boote von einem Ort zum anderen zu transportieren. Diese Trailer sind in der Regel mit verschiedenen Anpassungen und Halterungen ausgestattet, um das Boot sicher zu transportieren und zu sichern. Ein Bootstrailer kann für den Transport von kleinen Schlauchbooten bis hin zu großen Yachten und Segelbooten ausgelegt sein. Die genaue Art des Trailers hängt von der Größe und dem Typ des Bootes ab, das transportiert werden soll. Welche Unterschiede gibt es und woher weiß man, welcher Anhänger zu welchem Boot passt? Worauf sollte man achten?

Ein Bootstrailer für die große Unabhängigkeit – muss das sein?

Bevor diese Fragen beantwortet werden, widmet sich BOOTE noch einer Frage, die Sie sich zuvor stellen sollten: Brauchen Sie überhaupt einen Bootstrailer? Wie oben bereits beschrieben, vervielfacht ein Bootsanhänger die Unabhängigkeit und Abwechslung, die Sie mit Ihrem Boot erleben können. Aber vielleicht ist es ja auch gar nicht Ihre Absicht, verschiedene Gewässer zu befahren. Den Fluss, den See oder das Meer haben Sie direkt vor der Haustür – und dort soll auch Ihr Boot hinein, und nirgends anders hin. Um es zur Einwinterung oder für Wartungs- und Reparaturarbeiten aus dem Wasser zu holen, reicht auch ein Slipwagen, der deutlich günstiger ist als ein Trailer, aber dafür nicht straßentauglich.

Auch das Budget ist ein Punkt, den Sie bedenken sollten: Reicht es auch noch für einen Bootstrailer, der alle Ansprüche erfüllt? Oft gehen Käufer bereits beim Erstehen des Motorboots bereits an ihr finanzielles Limit, sodass kaum mehr Geld für den Trailer übrig ist. Bevor Sie an der Qualität oder gar an der Nutzlast oder Größe des Bootstrailers sparen, sparen Sie lieber noch ein wenig und vertagen Ihren Traum auf die nächste Saison!

Auch Ihr PKW könnte Ihnen einen Strich durch die Rechnung machen – zum Beispiel, wenn er keine Anhängerkupplung hat. Vielleicht kann diese nachgerüstet werden. Wenn nicht, fehlt Ihnen schlichtweg das Zugfahrzeug und Sie sollten Ihren Wunsch nach einem Bootsanhänger noch einmal überdenken. Zu guter Letzt sollten Sie natürlich überprüfen, ob Ihr Wunsch-Boot überhaupt trailerbar ist oder ob es eventuell zu breit oder lang ist, um auf der Straße transportiert zu werden.

Welcher Trailer passt zu welchem Boot?

Sind Sie schließlich zu dem Schluss gekommen, dass es nicht ohne Trailer geht, so macht es Sinn, ihn gleich in einem Zuge mit dem Boot zu erwerben. Kauft man ein gebrauchtes Boot, so bieten viele Verkäufer gleich einen passenden Trailer mit an. Aber auch bei Neukäufen kann der passende Anhänger gleich mit zum Boot erworben werden.

Bekommen Sie nicht gleich vom Vorbesitzer oder Händler einen Trailer an die Hand gelegt, so gilt es in Eigenrecherche einen passenden zu finden. Wichtig ist dabei, dass Trailer, Boot und Zugfahrzeug zusammenpassen. Was bedeutet das in der Praxis?

Gewichte, Lasten und Maße: Was ist zu beachten?

Eine Kenngröße, die Sie beachten müssen, ist das zulässige Gesamtgewicht des Bootstrailers. Es setzt sich aus dem Leergewicht des Anhängers und der Nutzlast zusammen. Die Nutzlast ist in Ihrem Fall das Boot.

Achtung: Das Boot wird durch Ausrüstung und Tankinhalte wesentlich schwerer als es in den Prospektangaben des Herstellers ausgeschrieben ist – das sollte beim Kauf bedacht werden. Auch Zubehör des Bootstrailers, wie Stützrad, Windenstand oder Slipwagen, mindern die Nutzlast, die noch zur Verfügung steht. Wird das zulässige Gesamtgewicht des Bootstrailers überschritten, so erlischt die Betriebserlaubnis für das gesamte Gespann!

Auch mit der zugelassenen Stützlast des Bootstrailers müssen Sie sich auseinandersetzen: Das ist die Kraft, die durch das Gewicht des Trailers vertikal auf die Kupplung des Zugfahrzeugs wirkt. Sie hängt vom Ladeschwerpunkt ab und kann bereits durch Vor- oder Zurückbewegen des Bootes auf dem Trailer beeinflusst werden. Die maximal zugelassene Stützlast kann den Papieren des Anhängers entnommen werden.

Für die Belastung des Zugfahrzeuges gelten folgende Regeln:

  • Ein ungebremster Anhänger darf höchstens die Hälfte des zulässigen Gesamtgewichts des Zugfahrzeuges, maximal jedoch 750 kg, wiegen.
  • Ein gebremster Anhänger an einem PKW darf nicht mehr als das zulässige Gesamtgewicht des Zugfahrzeuges wiegen.
  • Geländefahrzeuge dürfen maximal das 1,5-fache ihres zulässigen Gesamtgewichtes ziehen.
  • Grundsätzlich darf die Anhängelast 3.500 kg nicht überschreiten.
  • Auch das Zugfahrzeug hat eine maximal zulässige Stützlast, die berücksichtigt werden muss. Fällt sie niedriger aus als die des Anhängers, so gilt der niedrigere Wert.
  • Grundsätzlich können Fahrzeuge mit Heck- oder Allradantrieb höhere Lasten ziehen und bieten gerade beim Slippen an steileren Hängen Vorzüge.

Natürlich muss auch die Rahmengröße des Bootstrailers zu den Maßen des Bootes passen. Bei der Länge sollte noch so viel Spielraum sein, dass Türen und Heckklappen des Bootes sich auch in angekoppeltem Zustand öffnen lassen. Grundsätzlich darf ein Gespann in Europa bis zu 2,55 m breit und 18,75 m lang sein. Bis zu drei m Breite bekommt man meist noch problemlos eine Sondergenehmigung. Alles, was darüber hinaus geht, ist jedoch kritisch. Meistens ist es eher die Breite des Bootes und nicht die Bootslänge, mit der man an die Grenzen kommt.

Das hört sich alles schon recht kompliziert an – ganz so schlimm ist es aber nicht! Die meisten Verkäufer machen Angaben dazu, für welche Bootstypen ihre Trailer geeignet sind und beraten Sie. Auch, wenn Sie einen gebrauchten Bootsanhänger erwerben möchten, können Sie im Internet Informationen zu dem Trailertyp einholen und müssen nicht bei null anfangen mit Ihrer Recherche.

Weiteres Know-how zu Bootstrailern

Neben den Lasten und Maßen, die bei Boot, Anhänger und Zugfahrzeug zusammenpassen müssen, gibt es weitere Merkmale von Bootstrailern, die Sie kennen sollten.

Gebremst oder ungebremst?

Wie oben bereits erwähnt, gibt es gebremste und ungebremste Anhänger. Für welche der beiden Arten Sie sich entscheiden, sollte davon abhängen, wie schwer das zu transportierende Boot ist. Nur bis zu 750 kg darf der Anhänger ungebremst sein. Liegt die Achslast darüber (bis maximal drei Tonnen), dürfen Sie immer noch mit dem Gespann fahren – aber nur maximal 30 km/h. Generell sollte man vorsichtig unterwegs sein mit einem ungebremsten Anhänger und im Zweifelsfall lieber etwas langsamer fahren. Die Bremswirkung tritt verzögert ein und ein Ausbrechen oder Kippen des Anhängers in der Kurve ist leicht möglich, wenn man zu viel Gas gibt.

Bei gebremsten Anhängern muss das Zugfahrzeug die nötige Bremsleistung nicht alleine übernehmen, sondern wird vom Trailer unterstützt. Durch eine sogenannte Auflaufeinrichtung in der Anhängerkupplung wird dabei die Bremse des Anhängers ausgelöst. Eine Tempo 100 Zulassung gibt es ausschließlich für gebremste Anhänger. Sie sind somit nicht bloß sicherer, sondern gerade für längere Strecken auch wesentlich geeigneter. Die Maximalgeschwindigkeit für ungebremste Bootstrailer beträgt lediglich 80 km/h.

Ein- oder doppelachsig?

Ein weiteres Ausschlusskriterium für einen ungebremsten Anhänger sind zwei Achsen. Ein doppelachsiger Trailer braucht immer auf mindestens einer Achse eine eigene Bremse. Was spricht für einen doppelachsigen Trailer, was dagegen? Ganz klar: Zwei Achsen sind ab einem bestimmten Bootsgewicht von Vorteil bzw. vorgeschrieben. Auch bietet der Doppelachser im Vergleich zu einachsigen Modellen mehr Sicherheit im Fall von Reifen- oder Radlagerschäden sowie mehr Fahrstabilität. Dafür ist er aber auch mit höheren Anschaffungs-, Wartungs- und Instandsetzungskosten verbunden. Außerdem ist einiges an Können gefragt beim Rangieren.

Stahl oder Alu?

Beim Material des Anhängers gibt es meistens nicht viel Wahlmöglichkeiten: Die meisten Trailer sind aus Stahl. Wenn es auf jedes Kilogramm ankommt, kann man sich nach einem Aluminium Anhänger umsehen. Der ist zwar um einiges leichter, dafür aber auch teurer.

Allzeit bereit für eine Spritztour dank Schlauchboottrailer

Speziell erwähnt werden sollte noch der Schlauchboottrailer, der etwas andere Eigenschaften als andere Bootstrailer besitzt. Auch hier gibt es verschiedene Ausführungen, passend für unterschiedliche Schlauchbootmodelle. Je nachdem, ob das Schlauchboot Speedschläuche oder aufblasbare Luftkielen besitzt, sollte die Art des Schlauchbootträgers gewählt werden. Anders als bei anderen Booten lassen sich Schlauchboote natürlich auch ohne Trailer transportieren – wenn man die Luft auslässt, passen sie samt Außenborder meistens einfach in den Kofferraum. Oft vergeht einem beim Gedanken daran, das Boot erst wieder aufpumpen zu müssen, aber die Lust auf eine Spritztour. Auf einem Schlauchboottrailer kann das Wasserfahrzeug immer einsatzbereit gelagert werden.

Was gehört noch zum Bootstrailer?

Neben diesen zentralen Kennzeichen von Bootstrailern gibt es noch weiteren Zubehör, der unter die Lupe genommen bzw. überhaupt erst vorhanden sein sollte:

  • Stützrollen und Langauflagen dienen als seitliche Auflagen und halten das Boot in Position. Sie sollten immer verstellbar sein, so dass ihre Position der Rumpfform des Bootes angepasst werden kann und sie das Boot beim Slippen nicht ausbremsen.
  • Kielrollen führen das Boot beim Slippen ins Wasser.
  • Bugstützen dienen als Anschlag beim Aufladen des Bootes, damit dieses immer in derselben Position bleibt.
  • Kiel- und Buganschlag üben Sicherungskräfte beim Transport aus.
  • Stoßdämpfer schonen das Material von Trailer und Boot und sind in Deutschland bei für 100 km/h zugelassenen Trailern Pflicht.
  • Ein Stützrad ist wichtig, damit der Anhänger mit Boot auch im abgekoppelten Zustand leicht bewegt werden kann. Ein Klapp- oder Ausziehmechanismus ist dabei praktisch, so dass das Rad platzsparend verstaut werden kann, wenn man es nicht benutzt. Achten Sie darauf, dass das Stützrad massiv und groß genug ist, damit es der Stützlast des Anhängers auch gewachsen ist.
  • Gerade, wenn Sie öfters alleine oder in Gewässern mit Querströmung slippen, kann eine Zentrierhilfe nützlich sein, die den Rumpf in der richtigen Position auf den Trailer führt.
  • Mit einer Winde lässt sich das Boot per Gurt oder Seil nach unten geleiten, so dass der Anhänger nicht allzu tief ins Wasser eintauchen muss. Wichtig ist, dass die Winde auf das Gewicht des Bootes ausgelegt ist.
  • Zurrpunkte, an denen Gurte eingehakt werden können, erleichtern das Sichern der Ladung enorm.
  • Ein Laufsteg bietet mehr Komfort und Sicherheit beim Vorbereiten des Slippens und Begehen des Trailers.
  • Unterlegkeile werden benötigt, um den Trailer an steilen Rampen vor dem Wegrollen zu schützen.
  • Natürlich gehört auch eine Lichtleiste zum Zubehör des Bootstrailers. Sie sollte verstellbar und leicht an- und abzubauen sein.
  • Wenn es das Gewicht noch zulässt, rüsten Sie sich mit einem Ersatzrad sowie einer Zubehörbox mit Wagenheber und Werkzeug aus.

Idealerweise sollten Sie einen Trailer mit Komplettausstattung kaufen – das heißt, dass alles, was Sie an Ausstattung benötigen, bereits dabei ist. Das ist nicht nur einfacher für Sie, sondern gewährt Ihnen auch Sicherheit. Bunt zusammengewürfelte Ausrüstungsgegenstände sind unter Umständen nicht alle denselben Belastungen und Ansprüchen gewachsen und können zur Gefahrenquelle werden.

Bootstrailer von den Marktführern

Bootstrailer gibt es von zahlreichen Marken und Herstellern. Hat man schon mal einen Anhaltspunkt, welche Produzenten gute Qualität zum vernünftigen Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten, so tut man sich leichter bei der Entscheidung. BOOTE stellt ein paar Marken und Modelle mit ihren Eigenschaften und Vorzügen vor.

Harbeck

Die Firma Harbeck ist Deutschlands führender Hersteller von Bootsanhängern. Der Familienbetrieb mit Sitz am Waginger See in Oberbayern und in der Schweiz bietet eine große Auswahl an Trailern für die verschiedensten Bootstypen und Verwendungszwecke: Vom Motorboottrailer mit patentiertem Slip-System bis hin zum Regatta-Trailer für alle Olympischen Bootsklassen umfasst die Palette der Harbecks alles, was man sich vorstellen kann. Zu ihren Kunden gehören neben Privatpersonen unter anderem Wasserwachten, Feuerwehren und Profi-Sportler. Die Harbecks sind nicht nur Produzent mit höchstem Anspruch an Qualität, sondern auch kompetenter Berater bei allen Fragen rund um Bootstrailer samt Zubehör.

Brenderup

Ganz am anderen Ende Deutschlands, nämlich in Oldenburg, sitzt die Firma Brenderup. Auch sie hat sich auf die Herstellung von Anhängern spezialisiert und gehört zu den Spitzenreitern in ihrem Metier. Feuerverzinkung und zusätzlicher Schutz des Materials durch Passivierung, Zertifizierung, Gewährleistung, Funktionalität, Zuverlässigkeit, eine große Auswahl an Modellen und Nachhaltigkeit sind nur einige der Merkmale, die sich Brenderup auf die Fahnen schreibt. Die Firma gehört zu dem skandinavischen Unternehmen Brenderup Group. Alle Anhänger werden in Skandinavien entwickelt und konstruiert.

Marlintrailer

Marlintrailer gehört zur Firma Sportboote-SH-Süd und hat ihren Sitz in Baden-Württemberg. Im Online-Shop Marlintrailer.de findet man eine große Auswahl an Bootsanhängern vom Schlauchboottrailer bis hin zum maßgefertigten Anhänger nach Kundenwünschen. Ein besonderes Angebot von Marlin ist die Pulverbeschichtung des Anhängers in einer von rund 200 Farbtönen. So können Boot und Anhänger im Partnerlook die Blicke auf sich ziehen.

Ohlmeier

Die Firma Ohlmeier aus Nordrhein-Westfalen hat sich auf maßgefertigte Bootstrailer spezialisiert. Die Basismodelle aus ihrer M und MT Serie passen sie genau an die Boote ihrer Kunden an. Ohlmeier steht für höchste Qualität – darauf setzen auch zahlreiche Bootshersteller, die eng mit der Firma zusammenarbeiten. Eine Besonderheit der Ohlmeier Trailer sind Trittbretter neben und auf den Kotflügeln, die für höchste Bedienungssicherheit sorgen.

Alle Formalitäten rund um Zulassung, Hauptuntersuchung und Versicherung

Bevor Sie mit Ihrem Bootstrailer zum ersten Abenteuer aufbrechen, gilt es noch etwas Papierkram zu erledigen. Zu jedem Bootstrailer gehört die Allgemeine Betriebserlaubnis (kurz ABE), die in etwa dem Fahrzeugbrief bei einem PKW entspricht. Gebrauchte Anhänger sollten niemals ohne ABE gekauft werden – ansonsten kann es schwierig werden, den Anhänger zugelassen zu bekommen! Und da wäre auch schon der nächste Punkt: Die Zulassung. Sofern Sie ABE und Prüfbericht der Hauptuntersuchung nach § 29 StVZO vorweisen können, erhalten Sie bei der Zulassungsstelle ein grünes Kennzeichen und eine Bescheinigung. Handelt es sich nicht um die Erstzulassung des Trailers, so müssen Sie auch das alte Kennzeichen sowie die vorherige Bescheinigung der Zulassungsstelle mitbringen zum Ummelden.

Steuern müssen für einen Trailer, der ausschließlich für den Transport von Sportgeräten genutzt wird, nicht entrichtet werden. Auch braucht der Anhänger keine eigene Versicherung. Sofern alle Vorschriften eingehalten und die Ladung ordnungsgemäß gesichert wurde, zahlt im Schadensfall die Versicherung des Zugfahrzeugs.

Pflege und Wartung des Bootstrailers

Wie auch das Boot selbst bringt der Bootstrailer einige Aufgaben rund um die Pflege und Instandhaltung mit sich. Wer möglichst lange viel Freude und wenig Kosten mit seinem Anhänger haben möchte, der sollte ihn regelmäßig reinigen und warten. Vor allem, wenn in Salzwasser geslippt wird, ist es dringend nötig, den Trailer unmittelbar danach zu waschen, damit die Bremse keinen Schaden nimmt. Gerade bei älteren Trailer Modellen ist immer wieder Entrosten und Lackieren angesagt. Die Radlager sollten regelmäßig kontrolliert und gefettet werden. Andere bewegliche Teile, wie z.B. Winden oder Stützen können mit Sprühöl gängig gemacht und gepflegt werden. Sind trotz guter Wartung und Pflege Teile defekt und müssen ausgetauscht werden, so kann dies mit etwas Geschick und der richtigen Anleitung unter Umständen selbst erledigt werden. BOOTE hält zahlreiche Tipps und Tricks rund um die Pflege und Instandsetzung von Bootstrailern bereit, mit denen Hobby-Schrauber genauso wie Neulinge in der Werkstatt selbst Hand anlegen können.

Check-Up vor jeder Fahrt und nach der Winterpause

Vor jedem Einsatz sollte ein kurzer Check-Up durchgeführt werden: Sitzen alle Verschraubungen fest? Funktionieren Brems- und Lichtanlage einwandfrei? Ist das Seil oder der Gurt zum Slippen intakt? Wie alt sind die Reifen? Sie sollten etwa alle sechs Jahre getauscht werden.

Eine umfangreichere Kontrolle empfiehlt sich nach der Winterpause. Auch beim Kauf eines gebrauchten Anhängers ist eine genaue Begutachtung wichtig. Außerdem sollte man eine Probefahrt mit dem Trailer unternehmen.

Bevor es auf die Straße geht: fachgerechtes Sichern des Bootes

Ist der Bootstrailer schließlich fit für die Straße, so kann es losgehen – oder? Noch nicht ganz! Erstmal muss er noch beladen und die Ladung gesichert werden. Und das sollte nicht irgendwie, sondern fachgerecht und mit zugelassenen Zurrmitteln gemacht werden. Gesichert werden muss so, dass selbst bei Vollbremsung oder plötzlichen Ausweichbewegungen nichts verrutscht oder herunterfällt. Dazu gibt es Richtlinien und Verordnungen, ebenso müssen die verwendeten Gurte einer DIN Norm entsprechen und dürfen nicht beschädigt sein. Der Propeller eines Bootes muss immer durch eine Schutzhülle bedeckt werden, da er eine Gefahrenquelle darstellt.

Bevor es mit dem Zuggespann ins Ausland geht, sollten Sie sich informieren, welche besonderen Regeln es dort gibt, die hierzulande nicht gelten. ABE, Bescheinigung der Zulassungsstelle sowie Prüfbericht der Hauptuntersuchung sollten Sie immer mit sich führen.

Ein Bootstrailer lohnt sich

Fazit: Ein Bootstrailer bringt definitiv mehr Abwechslung und Möglichkeiten in das Leben von Motorbootliebhabern. Auch die Kosten für die Anschaffung können vielleicht schon bald wieder hereingeholt werden, da man dafür Geld beim Liegeplatz sparen kann. Andererseits braucht man natürlich auch einen Platz, wo man den Trailer abstellt.

Als abschreckend empfinden viele Bootseigner die Vorstellung, mit einem meterlangen Zuggespann unterwegs zu sein und zu rangieren. Auch vor dem Slippen haben manche Wassersportler Respekt. Aber gerade, wenn es um das Ein- und Auswassern geht, bringt der eigene Trailer klare Vorteile mit sich: Man ist sein eigener Boss und muss sich nicht nach dem Zeitplan des Kranservices richten. Das bringt mehr Zeit für das Wesentliche: das Bootfahren.

Und letztendlich ist alles nur eine Übungssache – sowohl das Fahren wie auch das Slippen mit dem Bootstrailer. Wer dennoch sehr unsicher ist, kann zum Beispiel beim ADAC ein Anhänger-Fahrtraining absolvieren.

Die große Freiheit auf dem Wasser ist auf jeden Fall noch viel größer, wenn man sein Boot auch auf den Straßen bewegen kann. Ohne Umstände und Zeitverluste geht das meist nur mit dem eigenen Trailer.

Trailer